Ein tätowierter Typ im Superman-T-shirt, dessen Front mit „Save Ukraine“ bemalt ist, dessen Rücken „Respect for Iranian Women“ fordert, stürmt während des Spiels Portugal-Uruguay in Katar auf das Feld, und schwenkt eine LGBT+Fahne.
Man könnte jetzt augenrollend anmerken: „Meine Fresse, jetzt hat der Schwachkopf doch glatt das Klima vergessen!“, aber freilich wissen wir nicht, ob die Aktion nicht ihren Höhepunkt darin hätte finden sollen, dass er sich am Tor festklebt und die Fußballfans vor dem Weltuntergang in sieben Jahren warnt. Denn da der Menschheit 2019 noch 10 Jahre geblieben sind, auf deutschen Autobahnen aber immer noch kein Tempo 100 Pflicht ist, so werden wir denn in sieben Jahren alle verbrennen.
Syrian Analysis hat da einen wichtigen Kommentar zu gemacht:
Selten Strom, keine Heizung, Unterernährung, alles, was unsere westlichen Medien und Politiker für die Ukraine im kommenden Winter beklagen, in Syrien bestimmt es den Alltag seit vielen Jahren; als auch ist es Alltag, in jedem Moment mit einem Luftangriff Israels rechnen zu müssen.
Ursache: der vom Westen betriebene Regime-Change-Krieg und die vom Westen verhängten Sanktionen!
Ich möchte etwas zur Ergänzung anmerken.
Zahlreiche große Konflikte finden parallel auf diesem Planeten statt, Sudan ist nicht vorbei, Äthiopien-Tigray-Eritrea, Mali und so weiter.
So weit braucht man gar nicht gehen, man kann in der Region bleiben: Israels Genozid an den Palästinensern geht unvermindert weiter, Saudi Arabiens Krieg gegen den Jemen – in dem auch Katar eine Rolle spielt, weshalb er sich für Thematisierung besonders gut eignen würde – der Türkei-Irak-Syrien-Iran-Kurden-Konflikt eskaliert soeben wieder.
Syrien war mal in, aber jetzt ist Syrien Schnee von gestern. Tiefstes 2015, fast schon Mittelalter, Stoff für Geschichtsbücher.
"Was war da mit Syrien noch mal die Parole? Mossad muss weg!" "Tickst du nicht mehr sauber? Bussard muss weg!" "Bussard? Quatsch, Bussard is' ne Hunderasse! Ich 'abs: Gaddafi muss weg!" "Stimmt, hast recht, Gaddafi raus aus Syrien!"
Dinge, für die man sich nicht engagiert, denn sie sind eben kein „current thing“, das Fernsehen erwähnt sie, wenn überhaupt, nur beiläufig.
Sie sind sogar Risiko-behaftet! Würde eine Person auf ein Spielfeld stürmen mit Palästinenser-Fahne und de Aufschrift: „Save Jemen!“ unter dem Superman-Logo und „Respect the Women in the Gulf-Monarchies!“ auf dem Rücken, er würde über die Maßnahmen hinaus , die auf solche Aktionen folgen, von den Medien als Antisemit beschimpft!
Was überhaupt haben Portugal und Uruguay damit zu tun? Zwei Länder, in denen das Fernsehen aller Wahrscheinlichkeit nach die selben Inhalte propagiert, wie das deutsche Fernsehen, nämlich die, die das amerikanische Fernsehen propagiert.
Der Mann „aktivistet“ (das ist kein Wort, aber Sie versehen die Aussage, richtig?!)“ die talking-points Washingtons und seiner NATO-Vasallen. Wie bei den Klima-Klebern geht es um die Aufmerksamkeit, die er auf sich ziehen kann. Er promotet, was sowieso 24/7 promotet wird. Sein Gehirn funktioniert nicht eigenständig, es ist nur der Empfänger, für den der Fernsehapparat die Remote Control ist.