Pepe Escobar: Requiem für ein Imperium – ein Prequel

Vorrede des Übersetzers

Weil es gerade so gut passt, gleich weiter. Diesmal ein Blick aufs Allgemeine, das Pepe als Brasilianer, also dem Globalen Süden entstammend, wahrnimmt, wohingegen es im Zentrum des Wertewestens den Filter der Dummarroganz, der auf den meisten Hirnen liegt, nur zerrbildlich durchdringen kann. Pepe beschreibt hier genau das, was ich meinte, als ich gestern schrieb, der Sieg der Taliban über die NATO sein von weit größerer Tragweite, as der Sieg der Viet Kong gegen die USA und deren Stooges von damals. Denn damals endete es immer noch als Nebenkriegsschauplatz in der Rivalität zwischen NATO und Warschauer Vertrag. Es war ein Kampf der Supermächte darum, welche der beiden, UdSSR oder USA, das Erbe Frankreichs in Südostasien antritt und die Kolonie Indochine in seinen Einflussbereich integriert, ausgetragen auf dem Territorium dieser vorherigen Kolonie Frankreichs selber.

Inzwischen hatte die UdSSR abgekackt und die USA mit ihren Satelliten EU und Israel bekamen die Chance, der Menschheit zu zeigen, welche Welt sie bauen würden, wenn sie es sind, die drüber bestimmen.

Und es wurde eine in nahezu jeder denkbaren Hinsicht schlechtere Welt, als es die zwischen 1945 und 1991 gewesen ist.

Der Sieg der Taliban ist jener giftige Pfeil des Paris, der die Ferse des Achill trifft. Heute doch spricht es sich in Troja herum, dass das hölzerne Pferd in Gestalt von Farbrevolutionen Unheil im Bauche trägt. Selbst die Vorzeige-Farbrevolution in Tunesien gerann soeben zu Schnee von gestern, der im Wüstensand schmilzt und verdunstet.

Und alle sagen: „Es reicht! Endgültig! Ihr habt genug Unheil angerichtet, keiner bei Verstand will euch mehr!“


Pepe Escobar: Requiem für ein Imperium – ein Prequel

Die unaufhaltsame imperiale Fäulnis wird fortschreiten, eine geschmacklose Affäre, die kein dramatisches, ästhetisches Pathos trägt, würdig einer Götterdämmerung

Von kognitiven Dissonanzen in allen Bereichen heimgesucht, verhält sich das Imperium des Chaos nun wie ein manisch-depressiver Klapsen-Insasse, der durch und durch verrottet ist – ein Schicksal, das mehr Angst macht, als sich einem Aufstand der Satrapen stellen zu müssen.

Nur noch hirntote Zombies glauben an ihre selbsternannte universelle Mission als das neue Rom und das neue Jerusalem. Es gibt keine verbindende Kultur, Wirtschaft oder Geografie, die den Kern in einer „trockenen, ausgetrockneten, politischen Landschaft, brütend unter der strahlenden Sonne der apollinischen Rationalisierung, ohne Leidenschaft, sehr männlich und ohne menschliches Mitgefühl“ zusammenhält.

Ahnungslose Kalte Krieger träumen immer noch von der Zeit, als die deutsch-japanische Achse Eurasien zu beherrschen drohte und das Commonwealth ins Gras biss – was Washington, das befürchtete, in die Abschottung gezwungen zu werden, die einmalige Gelegenheit bot, vom Zweiten Weltkrieg zu profitieren, um sich als oberstes Weltparadigma und Retter der „freien Welt“ aufzustellen.

Und dann waren da noch die einseitigen 1990er Jahre, als sich die wieder einmal selbsternannte „Shining City on the Hill“ in kitschigen „Ende der Geschichte“-Feiern sonnte – gerade als die toxischen Neocons, die in der Zwischenkriegszeit durch die gnostische Kabale des New Yorker Trotzkysmus entstanden waren, ihre Machtübernahme planten.

Heute ist es nicht Deutschland-Japan, sondern das Gespenst einer Entente Russland-China-Deutschland, das den Hegemon in Schrecken versetzt, das eurasische Trio könnte es schaffen, die amerikanische Weltherrschaft auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen.

Hier ist die amerikanische „Strategie“. Und es ist vorhersehbar, dass es sich um ein Wunderwerk der Engstirnigkeit handelt, das den Status einer – erfolglosen – Übung in Ironie oder Verzweiflung nicht einmal anstrebt, da es von der pedantischen Carnegie Endowment stammt, mit seinem Hauptquartier in Think Tank Row zwischen Dupont und Thomas Circle entlang der Massachusetts Avenue in D.C.

Making U.S. Foreign Policy Work Better for the Middle Class“ (Die Außenpolitik der USA für die Mittelschicht optimieren) ist eine Art überparteilicher Bericht, der die derzeitige, verwirrte Crash-Test-Dummy-Regierung leitet. Einer der 11 beteiligten Autoren ist kein Geringerer als der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan. Die Vorstellung, dass eine globale imperiale Strategie und – in diesem Fall – eine zutiefst verarmte und aufgebrachte Mittelschicht die gleichen Interessen hätten, taugt noch nicht einmal zum lausigen Scherz.

Mit „Denkern“ wie diesen braucht der Hegemon nicht einmal eurasische „Bedrohungen“.

Wollen Sie mit Mr. Kinzhal sprechen?

Derweil schwadronieren die sprichwörtlichen atlantischen Chihuahuas in einem Skript, das Dylans Desolation Row würdig ist und von den Three Stooges umgeschrieben wurde, worin das Pentagon die Teilung der NATO angeordnet hat: Westeuropa wird China eindämmen, Osteuropa wird Russland eindämmen.

(Anmerkung des Übersetzers: was wieder meine Thesen bestätigt, dass zu Beginn des nächsten Jahres der große Krieg geplant ist, von Europa aus beginnend mit dem Angriff auf Weißrussland als ersten Schritt gegen die Russische Föderation, mit zugleichem Angriff auf die Volksrepublik China, wobei hier mit einem Angriff via Myanmar kaum mehr zu rechnen ist, wenn ich die Lage richtig einschätze, da die Farbrevolution dort im Sande verlaufen ist, aber via Taiwan möglich scheint)

Doch was in den wirklich wichtigen Korridoren der europäischen Macht geschieht – nein, Baby, das ist nicht Warschau – ist, dass nicht nur Berlin und Paris sich weigern, Beijing zu vergrätzen, sondern auch darüber nachdenken, wie sie sich Moskau annähern könnten, ohne den Hegemon zu erzürnen.

(AdÜ: Das mit Warschau ist ein Seitenhieb gegen die Trumpisten, die immer davon schwärmen, wie toll doch der polnische Konservatismus sei)

So viel zum mikrowellen-gegarten Kissinger’schen „Teile und herrsche“ . Eines der wenigen Dinge, die der notorische Kriegsverbrecher wirklich verstanden hat, war, als er nach der Implosion der UdSSR feststellte, dass ohne Europa „die USA zu einer entlegenen Insel vor der Küste Eurasiens“ würden: Sie würden „in Einsamkeit leben und einen unbedeutenden Status haben“.

Das Leben ist eine Qual, wenn das (globale) kostenlose Mittagessen vorbei ist und man sich zu allem Überfluss nicht nur mit dem Auftauchen eines „gleichrangigen Konkurrenten“ in Eurasien auseinandersetzen muss (Copyright Zbig „Grand Chessboard“ Brzezinski), sondern auch mit einer umfassenden strategischen Partnerschaft. Man fürchtet, dass China einem das Mittagessen – und das Abendessen und den Schlummertrunk – wegschnappt, aber dennoch braucht man Moskau als den auserkorenen Feind der Wahl, denn das ist es, was die NATO legitimiert.

Ruft die drei Stooges! Schicken wir die Europäer zur Patrouille im Südchinesischen Meer! Holen wir uns die baltischen Nullnummern und die erbärmlichen Polen, um den Neuen Eisernen Vorhang zu errichten! Und lasst uns das russophobe Britannia Rules the Waves an beiden Fronten in Stellung bringen!

Europa kontrollieren – oder untergehen. Daher die schöne neue NATO-Welt: die Bürde des weißen Mannes wird wieder neu aufgelegt – gegen Russland und China.

Bislang hatten Russland und China im Umgang mit diesen Clowns eine unendliche taoistische Geduld aufgebracht. Nicht mehr.

Die Hauptakteure im Kernland haben durch den imperialen Nebel der Propaganda klar hindurchgesehen; es wird eine lange und kurvenreiche Straße sein, aber der Horizont wird vielleicht eine Allianz Deutschland-Russland-China-Iran enthüllen, die das globale Schachbrett neu austariert.

AdÜ 1: „Kernland“ is die deutsche Übersetzung des britischen Begriffs „Heartland“, der hier Afghanistan bezeichnet, aufgrund von dessen zentraler Lage.

AdÜ 2: da muss ich allerdings angesichts der realexistierenden politischen Kräfte in Deutschland einschränken, dass dieses „Vielleicht“ – „eventually“ im Original, soweit es Deutschland betrifft, überlebensgroß ist! Würdelosere Yankee-Speichellecker und Imitatoren als die Teutonen gibt es in der gesamten Welt nicht! Soweit es Iran – Russland – China betrifft, kann man das im Wesentlichen als bereits Realität geworden anerkennen.)

Dies ist der ultimative imperiale „Night of the Living Dead“-Albtraum – daher diese niederrangigen amerikanischen Abgesandten, die verzweifelt in verschiedenen Breitengraden herumwuseln und versuchen, die Satrapen auf Linie zu halten.

Währenddessen auf der anderen Seite des großen Teichs bauen China und Russland U-Boote, als gäbe es kein Morgen, mit den modernsten Raketen ausgestattet – und Su-57s laden Mafia-Schläger zu einem engen Gespräch mit einem Hypersonic Mr. Kinzhal ein.

Sergej Lawrow, wie ein aristokratischer Grandseigneur, nahm es auf sich, die Clowns mit einer klaren, gelehrten Unterscheidung zwischen Rechtsstaatlichkeit und ihrer selbst definierten „regelbasierten internationalen Ordnung“ zu erleuchten.

Das ist zu viel für ihren kollektiven IQ. Was sie vielleicht registrieren werden, ist, dass der russisch-chinesische Vertrag über gute Nachbarschaft, Freundschaft und Zusammenarbeit, der erstmals am 16. Juli 2001 unterzeichnet wurde, gerade von den Präsidenten Putin und Xi um fünf Jahre verlängert wurde.

Während das Imperium des Chaos allmählich und unaufhaltsam aus dem Kernland vertrieben wird, organisieren Russland und China einträchtig die Angelegenheiten Zentralasiens.

Auf der Konferenz über die Konnektivität Zentral- und Südasiens in Taschkent erläuterte Lawrow, wie Russland „die Greater Eurasian Partnership“ vorantreibt, „ein vereinigendes und integrierendes Konzept zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean, das so frei wie möglich für den Waren-, Kapital-, Arbeits- und Dienstleistungsverkehr ist und allen Ländern des gemeinsamen eurasischen Kontinents und den hier entstehenden Integrationszusammenschlüssen offensteht.“

Dann ist da noch die aktualisierte Nationale Sicherheitsstrategie Russlands, die deutlich hervorhebt, dass der Aufbau einer Partnerschaft mit den USA und die Erreichung einer Win-Win-Kooperation mit der EU ein schwieriges Unterfangen ist: „Die Widersprüche zwischen Russland und dem Westen sind sehr ernst und schwer zu lösen.“ Im Gegensatz hierzu wird die strategische Zusammenarbeit mit China und Indien ausgebaut.

Ein geopolitisches Erdbeben

Der entscheidende geopolitische Durchbruch im zweiten Jahr der „Raging Twenties“ könnte durchaus darin bestehen, dass China dem Imperium zu verstehen gibt: “ Es reicht!“

Es begann vor über zwei Monaten in Anchorage, als der großartige Yang Jiechi aus der hilflosen amerikanischen Delegation Haifischflossensuppe machte. Das piece de resistance folgte diese Woche in Tianjin, wo der stellvertretende Außenminister Xie Feng und sein Chef Wang Yi die mittelmäßige imperiale Bürokratin Wendy Sherman auf den Status eines abgestandenen Kloßes reduzierten.

Diese scharfsinnige Analyse eines chinesischen Think Tanks hat alle wichtigen Punkte untersucht. Hier sind die Highlights.

  • Die Amerikaner wollten sicherstellen, dass „Leitplanken und Grenzen“ etabliert werden, um eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China zu vermeiden, damit die Beziehungen verantwortungsvoll „gemanagt“ werden. Das hat nicht funktioniert, denn ihr Ansatz war „schrecklich“.
  • Chinas stellvertretender Außenminister Xie Feng hat den Nagel auf den Kopf getroffen, als er sagte, dass der US-Dreiklang „Wettbewerb, Kooperation und Konfrontation“ eine „Augenbinde“ zur Eindämmung und Unterdrückung Chinas ist. Konfrontation und Eindämmung sind unverzichtbar, Kooperation ist zweckmäßig, und Wettbewerb ist eine Diskursfalle. Die USA fordern Kooperation, wenn sie China brauchen, aber in Bereichen, in denen sie glauben, einen Vorteil zu haben, koppeln sie ab und unterbrechen die Versorgung, blockieren und sanktionieren und sind gewillt, China zu bekämpfen und zu konfrontieren, um es einzudämmen.“
  • Xie Feng „legte der US-Seite auch zwei Listen vor, eine Liste mit 16 Punkten, in denen die US-Seite aufgefordert wird, ihre falsche Politik, ihre Worte und Taten gegenüber China zu korrigieren, und eine Liste mit 10 vorrangigen Fällen, die für China von besonderem Interesse sind (…) wenn diese anti-chinesischen Streitpunkte, die durch die Verbohrtheit der US-Seite verursacht werden, nicht gelöst werden, was gibt es dann zwischen China und den USA zu besprechen?“
  • Und dann das Sorbet to go mit Käsekuchen: Wang Yis drei Kernaussagen für Washington. In aller Kürze:
  1. „Die Vereinigten Staaten unterlassen jegliche Infragestellung, Verunglimpfung oder auch nur den Versuch, den sozialistischen Weg und das sozialistische System mit chinesischen Merkmalen zu untergraben. Chinas Weg und System sind die Bestimmung der Geschichte und die Bestimmung des Volkes, und sie betreffen das langfristige Wohlergehen von 1,4 Milliarden Chinesen und das zukünftige Schicksal der chinesischen Nation, was das Kerninteresse ist, an dem China festhalten wird.“
  2. „Die Vereinigten Staaten unterlassen den Versuch, Chinas Entwicklungsprozess zu behindern oder gar zu beeinträchtigen. Das chinesische Volk hat selbstverständlich das Recht auf ein besseres Leben, und China hat ebenso das Recht auf Modernisierung, was nicht das Monopol der Vereinigten Staaten ist und das elementare Bewusstsein der Menschheit und die internationale Gerechtigkeit umfasst. China verlangt von der US-Seite die unverzügliche Aufhebung aller einseitigen Sanktionen, der hohen Zölle, der langwierigen Gerichtsbarkeit und der Wissenschafts- und Technologieblockade gegen China.“
  3. „Die Vereinigten Staaten unterlassen es, die nationale Souveränität Chinas zu verletzen, geschweige denn die territoriale Integrität Chinas zu untergraben. Die Angelegenheiten im Zusammenhang mit Xinjiang, Tibet und Hongkong drehen sich niemals um Menschenrechte oder Demokratie, sondern vielmehr um die wesentlichen Grundfragen des Kampfes gegen die „Unabhängigkeit Xinjiangs“, die „Unabhängigkeit Tibets“ und die „Unabhängigkeit Hongkongs“. Kein Land wird zulassen, dass seine souveräne Sicherheit kompromittiert wird. Was die Taiwan-Frage betrifft, so hat sie oberste Priorität (…) Wenn die „Unabhängigkeit Taiwans“ eine Provokation versucht, hat China das Recht, alle notwendigen Mittel zu ergreifen, um sie zu stoppen.“

Wird das Imperium des Chaos alle oben genannten Punkte registrieren? Natürlich nicht! So wird die unaufhaltsame imperiale Fäulnis fortschreiten, eine geschmacklose Affäre, die kein dramatisches, ästhetisches Pathos trägt, einer Götterdämmerung würdig, den Göttern kaum einen Blick entlockend,

Wo sie heimlich lächelnd über verwüstete Länder blicken,
Feuerbrand und Hungersnot, Seuche und Erdbeben, grollende Tiefen und glühende Sande,
Klirrende Kämpfe und entflammte Städte und sinkende Schiffe und betende Hände"

wie Tennyson es unsterblich gemacht hat.

Doch was wirklich zählt in unserem Reich der Realpolitik, ist, dass es Beijing nicht einmal mehr schert. Der Punkt ist gemacht worden: „Die Chinesen haben schon lange die amerikanische Arroganz satt und die Zeiten, da die USA versuchen konnten, die Chinesen zu schikanieren, sind längst vorbei!“

Jetzt ist der Beginn einer Wackeren Neuen geopolitischen Welt – und das Prequel zu einem imperialen Requiem. Viele Sequels werden folgen.

Pepe Escobar über den Besuch der Taliban in Tianjin

Intro

Witzig: Tianjin war die erste Stadt, in der ich Anfang der 90ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zum ersten Mal Fuß auf die Erde der Volksrepublik China setzte, indem ich von einer Fähre aus Honkong stieg. Tianjin war damals eine einzige Baustelle, auf der etwas mehr als 10 Millionen Menschen unterwegs gewesen sind.

Dieser erste Eindruck von der Volksrepublik hatte damals meinen deutschen Provinzschädel, dessen Metropolen-Erfahrungen sich auf Städte wie Berlin, Paris oder Rom beschränkten, doch zunächst ein wenig überfordert.

Heute ist es fertig gebaut und eine moderne Großstadt! In dieser Großstadt fand diese Woche das bisher wichtigste Treffen zwischen der Regierung der VR China und den Taliban statt.

Ich übersetze wieder, was Pepe Escobar dazu schreibt.

Es ist jetzt nicht so, dass ich Pepe immer kritiklos folge, in Bezug auf Myanmar sind wir in vielen Punkten sicher unterschiedlicher Ansicht, in Sachen Zentralasien ist er aber aus meiner Sicht die unzweifelhafte Autorität, Ich habe das Ereignis, das Treffen hochrangiger Taliban mit Außenminister Wang Yi auch in anderen Quellen studiert. Darunter auch ein Artikel auf Tichys Einblick, den ich allerdings nicht fertiglas, denn der war so dermaßen dummdeutsches Von-nix-ne-Ahnung-aber-zu-allem-seinen-Senf-knallen-müssen, dass er nur als antikommunistische Satire lesbar wäre – z.B. erklärt der Teutone seinem Publikum, China sei als Kolonialmacht unterwegs – für eine solche habe ich aber gerade keine Zeit, so witzig ist das auch wieder nicht. Kurz: CGTN, Straight Times, ShanghaiEye魔都眼 und zahlreiche andere berichten ausführlich über das Treffen und seine Inhalte, was die Einordnung des Treffens anbelangt, bringt es Pepe exakt auf den Punkt.


The Taliban go to Tianjin

(Anmerkung des Übersetzers: Den Titel übersetze ich nicht, erstens versteht ihn jeder, zweitens kann man ihn nicht übersetzen, da er eine pop-kulturelle Charakterisierung darstellt, etwas wie „Frankie goes to Hollywood“)

China und Russland werden der Schlüssel zur Lösung eines uralten geopolitischen Rätsels sein: Wie kann der „Friedhof der Imperien“ befriedet werden?

(AdÜ: Und diese Unterüberschrift sagt uns auch, warum der Autor von Tichys Einblicken so wütend ist – schließlich sind die reichlich NATOaffin und müssen sich langsam daran gewöhnen, dass die Niederlage gegen die Taliban der Anfang vom Ende der NATO-Weltherrschaft ist, was schwer für die zu schlucken geht! Zwar ist die Neiderlage weniger spektakulär, als gegen die Viet Kong, aber von sehr viel größerer Tragweite!)

Dies ist also die Art und Weise, wie der Ewige Krieg in Afghanistan endet – wenn man es denn ein Ende nennen kann. Vielmehr ist es eine amerikanische Neupositionierung.

Wie dem auch sei, nach zwei Jahrzehnten Tod und Zerstörung und unsagbaren Billionen von Dollar haben wir es nicht mit einem Knall – und auch nicht mit einem Wimmern – zu tun, sondern mit einem Bild der Taliban in Tianjin, einer neunköpfigen Delegation unter der Leitung des obersten politischen Kommissars Mullah Abdul Ghani Baradar, die feierlich Seite an Seite mit Außenminister Wang Yi posiert.

Seitliche Echos eines anderen Ewigen Krieges – im Irak – klingen an. Zuerst gab es einen Knall: die USA nicht als „neue OPEC“, wie es sich das neokonservative Mantra vorgestellt hatte, sondern die Amerikaner bekamen nicht einmal das Öl. Dann kam das Wimmern: „Keine Truppen mehr“ nach dem 31. Dezember 2021 – mit Ausnahme der sprichwörtlichen „Vertragsarbeiter“ – (Contractor) -Armee.

Die Chinesen empfingen die Taliban zu einem offiziellen Besuch, um ihnen wieder einmal einen sehr einfachen quid-pro-quo-Vorschlag zu unterbreiten: Wir erkennen Ihre politische Rolle im afghanischen Wiederaufbauprozess an und unterstützen sie, wenn Sie im Gegenzug alle möglichen Verbindungen zur Islamischen Bewegung Ostturkestan abbrechen, die von der UNO als terroristische Organisation eingestuft wird und für eine Reihe von Anschlägen in Xinjiang verantwortlich ist.

Der chinesische Außenminister Wang sagte explizit: „Die Taliban in Afghanistan sind eine zentrale militärische und politische Kraft in dem Land und werden eine wichtige Rolle im Prozess des Friedens, der Versöhnung und des Wiederaufbaus spielen.“

Dies folgt auf Wangs Äußerungen im Juni nach einem Treffen mit den Außenministern Afghanistans und Pakistans, als er nicht nur versprach, „die Taliban zurück in den politischen Mainstream zu bringen“, sondern auch ernsthafte innerafghanische Friedensverhandlungen zu veranstalten.

(AdÜ: das ist der entscheidende und wichtige Punkt, den die chinesischen Kommunisten leicht verstehen, politische Kräfte in Teutonistan aber nicht: du kannst die mächtigste politische Kraft eines Landes nicht ausgrenzen, doch du kannst sie, wenn sie, wie die Taliban, militant und radikal sind, bändigen und integrieren, aber dafür benötigt man wohl „chinesische“ Tugenden, deutsches Gepolter und deutsche Rechthaberei gießen nur Öl in’s Feuer)

Inzwischen ist klar geworden, dass der quälend langsame Prozess in Doha zu nichts führt. Doha wird von der erweiterten Troika – USA, Russland, China, Pakistan – zusammen mit den unversöhnlichen Gegnern, der Regierung in Kabul und den Taliban, geführt.

Taliban-Sprecher Mohammad Naeem betonte, dass es bei dem Treffen in Tianjin vor allem um politische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Fragen ging, wobei die Taliban Peking versicherten, dass afghanisches Territorium nicht von Dritten gegen die Sicherheitsinteressen der Nachbarländer ausgebeutet werde.

In der Praxis bedeutet dies, keinen Unterschlupf für uigurische, tschetschenische und usbekische Dschihadisten und anrüchige Banden der Sorte ISIS-Khorasan.

Tianjin wurde als eine Art Juwel in der Krone der aktuellen diplomatischen Offensive der Taliban hinzugefügt, die bereits auch Teheran und Moskau erreicht hat.

In der praktischen Umsetzung bedeutet dies, dass die Shanghai Cooperation Organization (SCO), angeführt von der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China, der eigentliche „Mittelsmann“ für ein mögliches innerafghanisches Abkommen ist.

Russland und China beobachten gewissenhaft, wie die Taliban mehrere strategische Bezirke in Provinzen von Badachschan (tadschikische Mehrheit) bis Kandahar (paschtunische Mehrheit) erobern. Die Realpolitik gebietet, dass die Taliban als ernsthafte Gesprächspartner akzeptiert werden müssen!

Der pakistanische Premierminister Imran Khan (R) trifft sich am 18. Dezember 2020 in Islamabad mit dem Taliban-Mitbegründer Mullah Abdul Ghani Baradar (2d vom Fenster auf der linken Seite des Bildes) und seiner Delegation. Bild: AFP / Büro des pakistanischen Premierministers

Pakistan arbeitet derweil im Rahmen der SCO immer intensiver mit. Premierminister Imran Khan könnte nicht deutlicher werden, wenn er sich an die öffentliche Meinung in den USA wendet: „Washington strebte eine militärische Lösung für Afghanistan an, obwohl es nie eine gab“, sagte er.

„Und Leute wie ich, die immer wieder sagten, dass es keine militärische Lösung gibt, die die Geschichte Afghanistans kennen, wurden beschimpft – Leute wie ich wurden als antiamerikanisch bezeichnet“, sagte er. „Ich wurde Taliban Khan genannt.“

Heute sind wir alle Taliban

Tatsache ist, dass „Taliban Khan“, „Taliban Wang“ und „Taliban Lawrow“ alle auf derselben Seite stehen.

Die SCO arbeitet mit allem Einsatz daran, bei der nächsten Verhandlungsrunde im August einen Fahrplan für eine politische Einigung zwischen Kabul und den Taliban vorzulegen. Wie ich bereits berichtet habe – siehe z. B. hier und hier – geht es um ein umfassendes wirtschaftliches Integrationspaket, bei dem die Belt and Road Initiative und der mit ihr verbundene chinesisch-pakistanische Wirtschaftskorridor mit Russlands Greater Eurasia Partnership und der Gesamtkonnektivität zwischen Zentral- und Südasien zusammenwirken.

Ein stabiles Afghanistan ist das fehlende Glied in dem, was man als den künftigen SCO-Wirtschaftskorridor bezeichnen könnte, der alle eurasischen Akteure zusammenschließen wird, von den BRICS-Mitgliedern Indien und Russland zu allen zentralasiatischen „Stans“.

Sowohl die Regierung von Präsident Ashraf Ghani in Kabul als auch die Taliban sind mit im Boot. Der Teufel steckt natürlich in den Details, wie das interne Machtspiel in Afghanistan gehandhabt werden kann, damit es gelingt.

Die Taliban haben ihren Crashkurs in Geopolitik und Geoökonomie absolviert. Anfang Juli führten sie in Moskau ein ausführliches Gespräch mit dem Kreml-Beauftragten für Afghanistan, Samir Kabulow.

Parallel dazu räumte sogar der ehemalige afghanische Botschafter in China, Sultan Baheen – selbst kein Taliban – ein, dass Beijing für die Mehrheit der Afghanen, unabhängig von ihrem ethnischen Hintergrund, der bevorzugte Gesprächspartner und Vermittler in einem sich entwickelnden Friedensprozess ist.

Dass die Taliban Gespräche auf hoher Ebene mit der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China suchen, ist Teil einer sorgfältig kalkulierten politischen Strategie. Das bringt uns jedoch zu einer äußerst komplexen Frage: Von welchen Taliban ist die Rede?

So etwas wie „einheitliche“ Taliban gibt es nicht. Die meisten Spitzenpolitiker der alten Schule leben im pakistanischen Belutschistan. Die neue Generation ist weitaus unbeständiger – und fühlt sich nicht an politische Zwänge gebunden. Die Islamische Bewegung Ostturkestan könnte mit ein wenig Hilfe westlicher Geheimdienste leicht einige Taliban-Fraktionen in Afghanistan infiltrieren.

Nur sehr wenige im Westen verstehen die dramatischen psychologischen Folgen, die es für die Afghanen – unabhängig von ihrem ethnischen, sozialen oder kulturellen Hintergrund – hat, in den letzten vier Jahrzehnten im Wesentlichen in einem Zustand des ständigen Krieges zu leben: Besetzung durch die UdSSR, Kämpfe innerhalb der Mudschaheddin, Taliban gegen die Nordallianz und Besatzung durch die USA/NATO.

Das letzte „normale“ Jahr in der afghanischen Gesellschaft liegt weit zurück, nämlich 1978.

Andrei Kazantsev, Professor an der Higher School of Economics und Direktor des Zentrums für Zentralasien- und Afghanistan-Studien am Moskauer Elite-Institut MGIMO, ist in einer einzigartigen Position, um zu verstehen, wie die Dinge vor Ort funktionieren.

Er weist auf etwas hin, das ich selbst mehrfach erlebt habe: Die Kriege in Afghanistan sind eine Mischung aus Waffeneinsatz und Verhandlungen: Es wird ein bisschen gekämpft, ein bisschen geredet, es werden Koalitionen gebildet, dann wird wieder gekämpft und wieder geredet. Einige sind übergelaufen, haben sich gegenseitig verraten, eine Zeit lang gekämpft und sind dann zurückgekehrt. Es ist eine völlig andere Kultur der Kriegsführung und des Verhandelns.

Die Taliban werden gleichzeitig mit der Regierung verhandeln und ihre Militäroffensiven fortsetzen. Dies sind nur verschiedene Instrumente verschiedener Flügel dieser Bewegung.

Ich kaufe: Wie viel?

Die wichtigste Faktum ist, dass die Taliban de facto eine Konstellation von Warlord-Milizen sind. Das bedeutet, dass Mullah Baradar in Tianjin nicht für die gesamte Bewegung spricht. Er müsste mit jedem größeren Warlord und Kommandeur eine Schura abhalten, um ihnen einen wie auch immer gearteten politischen Fahrplan zu verkaufen, den er mit Russland und China vereinbart.

Dies ist ein großes Problem, da bestimmte mächtige tadschikische oder usbekische Befehlshaber es vorziehen werden, sich mit ausländischen Partnern, z.B. der Türkei oder dem Iran, zu verbünden, anstatt mit wem auch immer es in Kabul an der Macht sein wird.

Die Chinesen könnten einen Umweg finden, indem sie buchstäblich jeden und seinen Nachbarn mit einbeziehen. Aber das garantierte immer noch keine Stabilität.

Mit den Investitionen, die Russland und China bei den Taliban tätigen, sollen eiserne Garantien erwirkt werden:

  • Den Dschihadisten nicht gestatten, die zentralasiatischen Grenzen zu überschreiten – besonders Tadschikistan und Kirgisistan;
  • den Kampf gegen ISIS-Khorasan aufzunehmen und ihnen keinen Unterschlupf zu gewähren, wie es die Taliban in den 1990er Jahren mit Al-Qaida taten; und
  • den Schlafmohnanbau (Sie haben ihn bereits in den frühen 2000er Jahren abgeschafft!) zu beenden und gleichzeitig den Drogenhandel zu bekämpfen.

Niemand weiß wirklich, ob der politische Flügel der Taliban in der Lage sein wird, seine Verpflichtungen zu erfüllen. Doch mehr noch als Beijing hat Moskau deutlich gemacht: Wenn die Taliban bei den Dschihadisten-Bewegungen nachgeben, werden sie den vollen Zorn der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit zu spüren bekommen.

(AdÜ: es zeigt sich deutlich, dass Moskau hier den Chinesen vertraut, die Taliban entsprechend beeinflussen zu können, jedoch gegenüber den Taliban zurückhaltender ist, was sich darin äußert, dass der Kreml die Taliban trotz gemeinsamer Gespräche immer noch nicht von der Liste der Terroristen-Organisationen gestrichen hat. Man will erst praktische Resultate sehen, was sich mit der angespannten Lage im Kaukasus und dem Medschli-Problem auf der Krim erklären lässt, die immer wieder im Auftrag der Führung in Kiew terroristisch tätig werden)

Die SCO hat ihrerseits seit 2005 eine Kontaktgruppe für Afghanistan eingerichtet. Afghanistan hat Beobachterstatus bei der SCO und könnte als Vollmitglied aufgenommen werden, sobald eine politische Einigung erzielt wurde.

Das Schlüsselproblem innerhalb der SCO wird darin bestehen, die kollidierenden Interessen Indiens und Pakistans in Afghanistan in ein harmonisiertes Gleichgewicht zu bringen.

Das wird einmal mehr von den „Supermächten“ abhängen – der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China. Und einmal mehr wird dies der Kern des wohl größten geopolitischen Rätsels der „Raging Twenties“ sein: Wie kann der „Friedhof der Imperien“ endlich befriedet werden?


Ausklang in Tianjin

Soweit zu Pepes Text, jetzt noch eine wichtige Ergänzung.

Am 25. Juni 2021 wurde die stellvertretende US-Außenministerin Wendy Sherman vom stellvertretenden Außenminister der Volksrepublik China Xie Feng zu Gesprächen ebenfalls in Tianjin empfangen!

Dieses Zusammentreffen verlief sichtlich keinesfalls so freundlich, wie das mit den Nachbarn.

Alleine der Titel , unter dem das Organ der Kommunistischen Partei berichtet, ist für chinesische Ausdrucksweisen ein knallharter Tritt vors Schienbein:

On US arrogance, China should be more direct: Global Times editorial

Eine der Kernaussagen des Editorials ist:

Während der Gespräche in Tianjin übermittelte China den USA zwei Listen mit Hauptanliegen, die von Washington einen Kurswechsel verlangen. Ein Großteil des Inhalts bezieht sich auf die Grundrechte der chinesischen Bevölkerung und Institutionen. China bettelt die USA nicht an. Vielmehr sollten die USA, die angeblich eine verantwortungsvolle Großmacht sind, sich selbst korrigieren.

Die USA müssen eine grundlegende Realität akzeptieren: China hat sich in den letzten Jahren schneller entwickelt als die USA, und der Trend, dass Chinas Wirtschaft die der USA in Zukunft übertreffen wird, ist unumkehrbar. Die USA müssen lernen, mit einem starken und unabhängigen China in Frieden zu leben. Es ist die Illusion der USA, Chinas Entwicklung einzudämmen und China ins Chaos und in den Zusammenbruch stürzen zu können, wie sie es mit der Sowjetunion getan haben. Damit würden die USA nur die Weltordnung durcheinander bringen und die Konflikte zwischen den Großmächten verschärfen. Chinas System stellt sicher, dass wir eine größere Toleranz für Chaos haben als die USA.

Da solche Treffen, sowohl mit einer hohen US-Diplomatin als auch mit den Taliban, von langer Hand vorbereitet werden, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es durchaus beabsichtigt war und Symbolcharakter trägt, am selben Ort erst den Amis eine mit zu geben und danach mit den Nachbarn ein Grillfest zu feiern.

Die Lobbies kommen in Fahrt

Der Bericht

Als allererstes: ich bin weder dafür, noch dagegen, die NATO-Kollaborateure in Afghanistan auf die NATO-Länder zu verteilen.

Es ist das Schicksal aller, die mit ausländischen Invasoren kooperieren; zieht der Invasor ab, warst du doch nur sein Sklave, nicht sein Freund oder gar Bruder. Du bist es nicht, der unter den neuen Herren Karriere als unter Gleichgestellten macht. Sklaven lässt man als unnötigen Ballast zurück. Menschen treffen Entscheidungen; einige zahlen sich aus, andere nicht; manche gehen nach hinten los.

Das ist grausam. Natürlich. Wir reden von Menschen-Schicksalen, vom Zerbrechen der Hoffnungen derer, die auf die neuen Herren gesetzt hatten und die nun vor dem Abgrund der Verzweiflung stehen. Aber der vielzitierte Spruch ist seit den Zeiten Cäsars unterwegs: „Proditionem amosed proditores non laudo!“ (Den Verrat liebe ich, doch Verräter lobe ich nicht!) Eine Fremdherrschaft ist nur durch Kollaborateure möglich und den Verteidigern der Heimat gelten Kollaborateure als Verräter.

Von Angehörigen der Opfer der NATO-Bombardements, der US-Drohnenmorde, marodierender, vergewaltigender, raubender und schlachtender NATO-Soldaten und so weiter, ist es viel verlangt, den Dienern und Verbündeten der NATO großmütig zu vergeben!

Die Asyllobby stürzt sich auf den UNAMA-Bericht, der natürlich genau das berichtet, was die Kriegslobby und die Asyl-Lobby verknüpft: der Abzug des zivilisierten Westens geht einher mit höheren Zahlen ziviler Opfer. Das zu verkünden ist natürlich auch die Aufgabe der kanadischen Politikerin Deborah Lyons, die der UNAMA vorsteht.

Man wird in Zukunft sehr viel von zivilen Opfern in Afghanistan lesen, denn zivile Opfer in Afghanistan haben den Zweck, die NATO im Nachhinein zu rechtfertigen. Sie sollen bezeugen, dass die Einsätze de NATO weltweit das Verbreiten der Menschenliebe ist, der Schutz der Völker vor ihren eigenen politischen Kräften, die immer nur böses tun und wollen, es sei denn sie kollaborieren mit der NATO. Jeder weiß doch, dass politische Kräfte in Entwicklungsländern einzig und alleine im Sinn haben und sich zu dem einzigen Behufe organisieren, eine perverse Lust am Quälen, Massakrieren und Ausbeuten „des eigenen Volkes“ zu befriedigen, wogegen diese schwachen Einheimischen sich nicht ohne die Bringer der Zivilisation, der Demokratie und der Mädchenschulen wehren können.

Niemand weiß, wie viele zivile Opfer die NATO in den 20 Jahren verursacht hat und niemand im Westen will es wissen. Die sind nur die Kollateralschäden einer guten Sache, denn die NATO und die Staaten, die durch sie militärisch aktiv sind, kennen nur gute Absichten. Berichte von zivilen Opfern, die mit erinnerlich sind, tauchten nur auf, wenn die armen, Mädchenschulen- und Brunnen-bauenden NATO-Soldaten angegriffen wurden und sich nicht anders zu verteidigen wussten als mit der Waffe. Ab und zu mal eine Hellfire, die versehentlich nicht nur den Terroristen getötet hat, den sie treffen sollte, sondern das halbe Dorf dazu.

Und natürlich hat die kanadische Politikerin Deborah Lyon auch nur das Wohl afghanischer Frauen und Mädchen im Sinn und keinesfalls irgend welche Interessen des NATO-Staates Kanada und seines großen Bruders USA.

Was die wenigsten der Berichte-Zitierer auf dem Schirm haben: die zivilen Opfer der Taliban werden auch deswegen zunächst exponentiell ansteigen, da die Strukturen der Drogenmafia als zivile Opfer gerechnet werden! Und es ist sehr unwahrscheinlich, dass die freiwillig ihr Multimilliarden-Business aufgeben werden! Das wird ein Krieg nach dem Krieg, der zum Erbe der Mädchen-Befreier von der NATO gehört, so, wie er in Myanmar zum Erbe gehörte, das die Briten hinterließen! Es ist sogar der wichtigste Teil des Erbes: es ist der Teil, der verspricht, die Region in ewiger Unruhe zu halten und es ist der Teil, der es ermöglicht, vergiftete Hilfsangebote zu machen! Und es macht sich gut für das Fernsehprogramm und die Presse, denn Auseinandersetzungen zwischen, in Myanmar Tatmadaw, in Afghanistan Taliban, und den Strukturen der Drogenmafia, lassen sich in Medien gut als Übergriffe auf Zivilisten derjenigen verkaufen, die der Westen los werden will.


In meinem letzten Artikel erwähnte ich, dass die Retter der Menschheit eine Quad (mit weiblichem Artikel, oft lese ich es auch mit sächlichem, ich weiß nicht, welcher korrekt ist) zur Rettung der afghanischen Arbeitsplätze und was man sonst noch so alles als sich selbstlos ins Zeug werfende Weltenretter retten kann, installieren wollen.

Pepe Escobar hat einen Artikel dazu veröffentlicht. Pepe ist sehr viel näher dran als ich und kann uns mit Infos versorgen, die sich von München aus nicht so leicht erschließen. Ich übersetzte diesen Artikel, da diese besonders wichtigen Fakten im deutschen Sprachraum sonst untergehen unter „Millionen Afghanen wollen nach Deutschland – Aber Merkel sagt NEIN!“- und „Hilfe, ganz Afghanistan kommt nach Deutschland“- Elaboraten. Man übersehe nicht, dass diese rechts-links-Konkurrenz-instrumentalisierte Flüchtlingsdebatte genau den Zweck verfolgt, von den tatsächlichen, langfristigen politischen und ökonomischen Entwicklungen abzulenken.

BRI vs. New Quad in Afghanistans kommendem Boom

Der Wettlauf um den Auf- und Ausbau der zerstörten Infrastruktur Afghanistans hat bereits begonnen, da rivalisierende Mächte konkurrierende Initiativen vorantreiben

Vor über einer Woche wurden die quälend langsamen Doha-Friedensgespräche zwischen der Regierung in Kabul und den Taliban wieder aufgenommen und dann zogen sie sich über zwei Tage hin, beobachtet von Vertretern der EU, der USA und der UN.

Nichts ist passiert. Sie konnten sich nicht einmal auf einen Waffenstillstand während Eid al-Adha einigen. Schlimmer noch, es gibt keinen Fahrplan, wie die Verhandlungen im August weitergehen könnten. Der oberste Führer der Taliban, Haibatullah Akhundzada, veröffentlichte eine Erklärung: Die Taliban „befürworten mit Nachdruck eine politische Einigung“.

Aber wie? Unüberbrückbare Differenzen herrschen vor! Realpolitik diktiert, dass es keine Möglichkeit gibt, dass die Taliban die westliche liberale Demokratie annehmen: Sie wollen die Wiederherstellung eines islamischen Emirats.

Der afghanische Präsident Ashraf Ghani seinerseits ist selbst in diplomatischen Kreisen in Kabul beschädigte Ware, wo er als zu stur, um nicht zu sagen als unfähig, sich der Situation zu stellen, verspottet wird. Als einzige mögliche kurzfristige Lösung wird eine Übergangsregierung gesehen.

Bisher gibt es keinen Anführer mit nationaler Ausstrahlung – keine Kommandant Massoud-Figur. Es gibt nur regionale Warlords – deren Milizen ihre eigenen lokalen Interessen schützen, nicht das ferne Kabul.

Während die Fakten vor Ort auf eine Balkanisierung hindeuten, wissen die Taliban, selbst wenn sie in die Offensive gehen, dass sie eine vollständige militärische Übernahme Afghanistans unmöglich durchziehen können.

Und wenn die Amerikaner sagen, sie würden weiterhin „afghanische Regierungstruppen unterstützen“, bedeutet das, dass sie immer noch bombardieren, aber von jenseits des Horizonts und jetzt unter neuer CENTCOM-Leitung in Katar.

Russland, China, Pakistan und die zentralasiatischen „stans“ – alle sind bemüht, die Pattsituation zu umgehen. Das Schattenspiel ist, wie üblich, in vollem Gange. Nehmen wir zum Beispiel das entscheidende Treffen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (ehemalige Sowjetstaaten) – fast zeitgleich mit dem jüngsten Gipfel der Shanghai Cooperation Organization in Duschanbe und der anschließenden Central Asia-South Asia Connectivity Conference in Tashkent.

Der CSTO-Gipfel war zu 100 % leak-sicher. Und doch hatten sie zuvor „Möglichkeiten der Nutzung des Potenzials der CSTO-Mitgliedsstaaten“ erörtert, wie die hochvolatile tadschikisch-afghanische Grenze unter Kontrolle zu halten sei.

Das ist eine sehr ernste Angelegenheit. Eine Task Force unter der Leitung von Generaloberst Anatoli Sidorow, dem Chef des CSTO-Generalstabs, ist für „gemeinsame Maßnahmen“ zur Überwachung der Grenzen zuständig.

Jetzt kommt ein noch faszinierenderes Schattenspiel ins Spiel, das sowohl von Moskau als auch von Washington mit einem Nicht-Dementi-Dementi quittiert wird!

Die Tageszeitung „Kommersant“ enthüllte, dass Moskau dem Pentagon „Gastfreundschaft“ auf seinen Militärbasen in Kirgisistan und Tadschikistan (beides SCO-Mitgliedstaaten) angeboten hat. Das Ziel: ein gemeinsames Auge auf das sich schnell entwickelnde afghanische Schachbrett zu werfen – und Drogenmafia-Kartelle, Islamisten der Sorte ISIS-Khorasan und Flüchtlinge daran zu hindern, die Grenzen dieser zentralasiatischen Staaten zu überschreiten.

Worauf die Russen abzielen – Nicht-Dementi-Dementi hin oder her – ist, die Amerikaner für das „Chaos“ (Copyright Sergej Lawrow) in Afghanistan nicht vom Haken zu lassen und sie gleichzeitig daran zu hindern, irgendeinen Ableger des Imperiums der Basen in Zentralasien wieder zu errichten.

Sie errichteten nach 2001 Stützpunkte in Kirgisistan und Usbekistan, obwohl sie später in den Jahren 2004 und 2014 aufgegeben werden mussten. Klar ist, dass die USA auf keinen Fall wieder Militärbasen in den Mitgliedsstaaten der SCO und der CSTO einrichten werden.

Geburt einer neuen Quad

Auf dem Zentralasien-Südasien-Treffen 2021 in Taschkent, gleich nach dem SCO-Treffen in Duschanbe, geschah etwas ziemlich Verblüffendes: die Geburt einer neuen Quad (vergessen Sie dieses im Indo-Pazifik).

So wurde es vom afghanischen Außenministerium ausgesponnen: eine „historische Gelegenheit, florierende internationale Handelswege zu öffnen, [und] die Parteien beabsichtigen, zusammenzuarbeiten, um den Handel zu erweitern, Transitverbindungen aufzubauen und die Geschäftsbeziehungen zu stärken.“

Wenn das klingt wie etwas direkt aus der Belt and Road Initiative, nun, hier ist die Bestätigung durch das pakistanische Außenministerium:

„Vertreter der Vereinigten Staaten, Usbekistans, Afghanistans und Pakistans haben sich grundsätzlich darauf geeinigt, eine neue quadrilaterale diplomatische Plattform einzurichten, die sich auf die Verbesserung der regionalen Konnektivität konzentriert. Die Parteien betrachten langfristigen Frieden und Stabilität in Afghanistan als entscheidend für die regionale Konnektivität und sind sich einig, dass Frieden und regionale Konnektivität sich gegenseitig verstärken.“

(Anmerkung des Übersetzers: das entspricht wortwörtlich dem, was das US-Außenministerium auf seiner Webseite stehen hat)

Die USA machen Belt and Road direkt in Chinas Gasse? Ein Tweet des US-Außenministeriums hat es bestätigt. Nennen Sie es einen geopolitischen Fall von „wenn Sie sie nicht besiegen können, schließen Sie sich ihnen an“.

Nun ist dies wahrscheinlich der einzige Punkt, in dem sich praktisch alle Spieler auf dem Schachbrett Afghanistan einig sind: ein stabiles Afghanistan turbo-charged den Frachtfluss über einen entscheidenden Knotenpunkt der eurasischen Integration!

Taliban-Sprecher Suhail Shaheen war sehr eindeutig: Die Taliban betrachten China als „Freund“ Afghanistans und wollen, dass Peking „so bald als möglich“ in den Wiederaufbau investiert!

Die Frage ist, was Washington mit dieser neuen Quad – vorerst nur auf dem Papier – bezweckt. Ganz einfach: der von Russland-China geführten SCO, dem wichtigsten Forum für eine mögliche Lösung des Afghanistan-Dramas, einen Strich durch die Rechnung zu machen!

In diesem Sinne fügt sich die Konkurrenz der USA zu Russland bzw. China auf dem afghanischen Schauplatz vollkommen in das „Build Back Better World“-Gambit (B3W) ein, das – zumindest in der Thesenform – darauf abzielt, einen alternativen Infrastrukturplan zu „Belt and Road“ zu unterbreiten und diesen den Nationen von der Karibik über Afrika bis zum asiatisch-pazifischen Raum anzupreisen.

Außer Frage steht, dass ein stabiles Afghanistan essentiell ist, wenn es darum geht, eine vollständige Schienen- und Straßenverbindung vom rohstoffreichen Zentralasien zu den pakistanischen Häfen Karatschi und Gwadar und darüber hinaus zu den globalen Märkten herzustellen.

Für Pakistan ist, was als Nächstes passiert, eine ausgewiesene geoökonomische Win-Win-Situation – sei es über den chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridor, der ein Flaggschiffprojekt der Belt and Road-Initiative ist, oder über die neue, im Entstehen begriffene Quad.

China wird die äußerst strategische Autobahn Peshawar-Kabul finanzieren. Peshawar ist bereits mit CPEC verbunden. Die Fertigstellung der Autobahn wird Afghanistan als Teil von CPEC symbolisch besiegeln.

Und dann ist da noch der reizvolle Name Pakafuz, der sich auf das im Februar unterzeichnete trilaterale Abkommen zwischen Pakistan, Afghanistan und Usbekistan über den Bau einer Eisenbahnlinie bezieht – eine strategisch elementare Verbindung zwischen Zentral- und Südasien.

Die vollständige Konnektivität zwischen Zentralasien und Südasien ist auch ein zentraler Punkt der russischen Gesamtstrategie, der Greater Eurasia Partnership, die auf vielfältige Weise mit Belt and Road interagiert.

Lawrow verbrachte geraume Zeit auf dem Zentralasien-Südasien-Gipfel in Taschkent, um die Verflechtung der Greater Eurasia Partnership und Belt and Road mit der SCO und der Eurasischen Wirtschaftsunion zu erklären.

Lawrow verwies auch auf den usbekischen Vorschlag, „die Transsibirische Eisenbahn und den Europa-West-China-Korridor mit neuen regionalen Projekten in Einklang zu bringen.“ Alles ist miteinander verknüpft, egal wie man es betrachtet.

Dem geo-ökonomischen Fluss zusehen

Die neue Quad ist in der Tat ein Nachzügler in Bezug auf die sich schnell entwickelnde geopolitische Transmutation des Kernlandes. Der gesamte Prozess wird von China und Russland vorangetrieben, die gemeinsam wichtige zentralasiatische Angelegenheiten regeln.

Bereits Anfang Juni wurde in einer sehr wichtigen gemeinsamen Erklärung zwischen China, Pakistan und Afghanistan betont, wie Kabul vom Handel über den CPEC-Hafen Gwadar profitieren wird.

Und dann gibt es da noch Pipelineistan!

Am 16. Juli unterzeichneten Islamabad und Moskau einen Mega-Deal für eine 1100 Kilometer lange Gaspipeline in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar zwischen Port Qasim in Karatschi und Lahore, die bis Ende 2023 fertiggestellt werden soll.

Die Pipeline wird importiertes LNG aus Katar transportieren, das am LNG-Terminal in Karatschi ankommt. Dabei handelt es sich um das Pakstream-Gaspipeline-Projekt – lokal bekannt als Nord-Süd-Gas-Projekt.

Der endlose Pipelineistan-Krieg zwischen IPI (Indien-Pakistan-Iran) und TAPI (Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Indien) – den ich jahrelang detailliert verfolgt habe – scheint mit einem Lachenden Dritten zu enden!

Ebenso wie die Regierung in Kabul scheinen auch die Taliban sehr genau darauf zu achten, wie Afghanistan in den Mittelpunkt eines unvermeidlichen Wirtschaftsbooms rückt.

Vielleicht sollten beide Seiten auch auf jemanden wie Zoon Ahmed Khan aufmerksam achten, eine sehr kluge Pakistanerin, die Forschungsstipendiatin des Belt and Road Initiative Strategy Institute an der Tsinghua Universität ist.

Zoon Ahmed Khan weist darauf hin, dass „ein maßgeblicher Beitrag, den China durch die BRI leistet, darin besteht, die Tatsache zu bekräftigen, dass Entwicklungsländer wie Pakistan ihren eigenen Entwicklungsweg finden müssen, anstatt einem westlichen Modell der Politikgestaltung zu folgen.“

Sie fügt hinzu: „Das Beste, was Pakistan vom chinesischen Modell lernen kann, ist, sein eigenes Modell zu entwickeln. China will seinen Weg und seine Erfahrungen nicht anderen Ländern aufzwingen, was durchaus sehr wichtig ist.“

Sie ist überzeugt, dass Belt and Road „einer viel größeren Region als Pakistan zugutekommt. Was China durch die Initiative versucht, ist, den Partnerländern seine Erfahrung und die Dinge, die es anbieten kann, zu vermitteln.“

All das oben Gesagte trifft definitiv auf Afghanistan zu – und auf seine komplizierte, aber letztendlich zwangsläufige Einbindung in den laufenden Prozess der Integration Eurasiens.


😅

Uff, fertig!

Knecht Heiko macht Aufwartung bei seinem Herren und andere Kleinigkeiten

Ich beginne jedoch mit zwei Kleinigkeiten, die für das Gesamtbild wichtig sind.

Washingtons Hitmen on the Road again

Am 16. Juli verkündeten die USA eine neu ins Leben gerufene Vierer-Runde, Quad, bestehend aus den USA, Pakistan, Usbekistan und der Regierung ohne Land in Kabul, die sich mit dem „Freidesprozess und der Nachregelungen“ in Afghanistan befassen soll. Viel ist darüber nicht bekannt, kaum jemand ist so dumm, nicht zu erkennen, dass es sich um eine Initiative der USA handelt, vor allem die Einbindung Afghanistans in die Belt- and Road Initiative zu sabotieren.

Die Ankündigung des US-State Department ist bemerkenswert kurz:

Vertreter der Vereinigten Staaten, Afghanistans, Pakistans und Usbekistans haben sich grundsätzlich darauf geeinigt, eine neue quadrilaterale diplomatische Plattform einzurichten, die sich auf die Verbesserung der regionalen Konnektivität konzentriert. Die Parteien betrachten langfristigen Frieden und Stabilität in Afghanistan als entscheidend für die regionale Konnektivität und sind sich einig, dass Frieden und regionale Konnektivität sich gegenseitig verstärken. In Anbetracht der historischen Chance, florierende interregionale Handelsrouten zu eröffnen, beabsichtigen die Parteien, zusammenzuarbeiten, um den Handel auszuweiten, Transitverbindungen aufzubauen und Geschäftsbeziehungen zu stärken. Die Parteien kamen überein, sich in den kommenden Monaten zu treffen, um die Modalitäten dieser Zusammenarbeit im gegenseitigen Konsens festzulegen.

Das ist eine Ankündigung, die nur ausdrückt, dass die Botschafter der USA den Regierungen der SCO, außer Russland und China, die Türen eingerannt haben, um Unterstützung für eine Marionettenregierung der USA in Kabul zu erhalten, aber nur in Pakistan und Usbekistan ein vages „Jaja, kann man ja in den kommenden Monaten mal drüber reden“ zur Antwort bekamen.

Bei „historic opportunity“,“historische Chance“, die sich nun auftäte, bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen, wenn man bedenkt, dass die historische Chance, die sich in der Region gerade ergibt, genau darin besteht, dass die NATO, sprich die Kriegsmaschine der USA, abzieht und die Länder der Region davon ungestört eine Nachkriegsordnung in Angriff nehmen können, die ihren Interessen dient und nicht alleine den Interessen der USA und der EU!

Vor Ort entwickelt sich alles wie gehabt. Während des Eid al-Adha-Gebetes am 20. Juli gab es einen Raketenangriff auf Kabul zu dem sich er Islamische Staat bekannte. Da der IS eine Söldnertruppe der NATO ist, die mit Religion, nebenbei bemerkt, nicht viel am Hut habt, sonst würden sie nämlich zu diesem Zeitpunkt gebetet haben und keine Raketen auf Betende verschießen, kann man das als Terror gegen die Bevölkerung in der Absicht, Bürgerkrieg anzuheizen, interpretieren.

Meanwhile in Damascus

Von diesen beiden Vorgängen eingerahmt am 18.Juli unterstrichen gleich zwei Ereignisse in Damaskus das Schwächer-werden der westlichen Hegemonie.

Die Vereidigung des fulminant wiedergewählten syrischen Präsidenten Baschar al Assad

und die unmittelbar darauf folgenden Gespräche zwischen dem Präsidenten Syriens und dem Außenminister der Volksrepublik China, die in die Unterzeichnung wichtiger Verträge mündeten, welche Syrien in die Belt- and Road Initiative einbinden.

Es ist sehr lange her, sich syrische und chinesische Politiker auf hochrangiger Ebene zu wichtigen Gesprächen zusammentrafen.

Die Sachlage ist: mit Afghanistan und Syrien werden zwei fehlende Teile der klassischen Seidenstraße der neuen Seidenstraße hinzuaddiert. Zugleich wird der NATO-Aggressor von beiden Territorien verdrängt.

In den vergangenen Tagen griffen israelische Bomber Syrien an. Das kann in die selbe Kategorie eingefügt werden, unter die sich der IS-Angriff auf Kabul subsummiert, ein primitiver Terrorangriff, mit ausgefuchsterer Technologie, als sie dem IS zur Verfügung steht, um eine friedliche, wirtschaftlich prosperierende, vom Imperium USA-Israel-EU unabhängige Entwicklung zu sabotieren. Westlicher staatlicher Terrorismus, der das Unabänderliche jedoch nur stört, wie Moskitostiche in lauen Sommernächten, nervt, ein unvermeidliches Übel, das die eine oder andere Sache verzögert, aber keinen bedeutenden Faktor darstellt.

In Syrien wird es darauf hinauslaufen, dass die Russische Föderation die militärische Absicherung übernimmt, während China die wirtschaftliche Aufbauarbeit maßgeblich garantiert.

Das Imperium ist in sich marode. Seine Konzepte bestehen einzig aus Erpressung, Betrug, Einschüchterung und Gewalt, physischer wie struktureller.

in eine solche Herrschaftsform ist das unvermeidliche Verfallsdatum eingebaut. Die so beherrschten müssen zwar aufpassen und zunächst mitspielen, wenn ihnen ihr Leben lieb ist, aber ihr Bemühen zielt von Anfang an darauf ab, die Herrscher abzuschütteln, sobald das möglich wird.

Trollparade in DC

Ich glaube nicht an Zufall, wenn die von deutschen Steuergeldern in Saus und Braus lebende weißrussische Bouletten-Prinzessin sich relativ zeitgleich mit Heiko Maas einen Trip in die Welthauptstadt der Demokratie gönnt.

Ich halt es auch nicht für von Ungefähr, wenn sie Josef „Joschka“ Fischers Übermutti Madelaine Albright vorgestellt wird,

von der man immer im Hinterkopf haben muss, dass sie zum engsten Kreis der Clintons gehört und den Tod von 500 000 Kindern im Irak – alleine aufgrund des Embargos, die Kriegstoten sind da noch nicht eingerechnet – einen geringen Preis fand, für den Sturz Saddam Husseins zu zahlen.

Die Bouletten-Prinzessin ist permanent auf Tournee, um das Aushungern Weißrusslands zu bewerben. In Albright hat sie eine perfekte Fürsprecherin.

Der Plan, die GRÜNEN als politische Führungskraft Deutschlands einzusetzen, ist erst einmal vom Tisch, nehme ich an, da die auserkorene Galionsfigur Baerbock ein Griff ins Klo war. Für mich sieht es so aus, dass man daraus gelernt hat und beim Etablieren einer zukünftigen Spitzenkandidatin Luisa Neubauer sorgsamer arbeitet.

Für Heiko bietet sich da Gelegenheit, in die Presche zu springen! Das, was heute unter dem Namen Deutsche auf dem Planeten lebt, sind nur Amerikaner 2. Klasse, das Land Deutschland ein untergeordneter Außenposten der USA. Wenn Heiko Außenminister bleiben will und die Position der SPD gegen die Konkurrenz der GRÜNEN verteidigen, ist die Meinung Washingtons wichtiger, als die Meinung der Wähler in Deutschland. Wenn Washington es so will, kann die SPD auch mit einstelligem Wahlergebnis Juniorpartner in der Regierung bleiben und Ministerien besetzen.

Keine andere Herleitung dieses gestrigen Papiers „Gemeinsame Erklärung der USA und Deutschlands zur Unterstützung der Ukraine, der europäischen Energie­sicherheit und unserer Klimaziele“ hat für mich Plausibilität.

Da sind mehrere Punkte, die ausschließlich den Zweck haben, sich Washington anzudienen.

Heiko kann nicht, wie Annalena Baerbock und Robert Habeck versprachen, Nord Stream 2 einfach canceln und die Kosten dafür, sowohl die Strafzahlungen für Vertragsbrüchigkeit als auch die teurere Energiegewinnung, dem deutschen Steuerzahler und Stromzahler aufbürden, da die deutschen Wirtschaftsführer und die sie vertretende Kanzlerin Merkel es nicht erlauben und Heiko ihrem Kabinett angehört.

Stattdessen mach Heiko Washington Geldgeschenke und sagt deutsche Investitionen in die ukrainische Energie-Infrastruktur zu.

Blödsinn ist, zu behaupten, der Transit von Russischem Gas durch die Ukraine sei damit auf das nächste Jahrzehnt gesichert.

Das kann er schon deshalb nicht zusagen, weil die Anlagen der Ukraine gehören und die Ukraine für die Wartung der Anlagen verantwortlich ist. Es wird übereinstimmend berichtet, dass die Ukraine dieser Verantwortung nicht nachkommt.

Dass Russland Gas durch die Ukraine leitet ist eine Art Sozialleistung, die Russland der Ukraine gewährt. Denn die Gasprom zahlt Transitgebühren. Darüber hinaus existiert kein einziger Grund, die Ukraine als Transitland zu nutzen, im Gegenteil, das Gas würde auch für die Endverbraucher bei Umgehung der Ukraine günstiger, da natürlich die Gebühren in den Verkaufspreis eingerechnet werden müssen. Heiko macht also mal wieder das, was er am besten kann, genauer gesagt, er macht das tatsächlich einzige, was er wirklich kann, er geht zur Beförderung seiner eigenen, persönlichen Karriere generös mit dem Geld anderer Leute um!

In der Erklärung taucht der seltene Begriff „Drei-Meere-Initiative“ auf.

Hier handelt es sich eigentlich um ein Projekt, das direkt im Anschluss an die Auflösung des Warschauer Vertrages 1991 von den USA initiiert worden war, um die Staaten Osteuropas und das aus der UdSSR ausgetretene Baltikum in das westliche Imperium zu integrieren. Die Beantwortung der Frage, warum Österreich dabei ist, obwohl Österreich weder als mit den Angloamerikanern konkurrierende Seemacht auffällt, noch zu Osteuropa gehört, habe ich mir nie ernsthaft zu beantworten versucht, auch wenn der Name „Österreich „sich etymologisch von „östliches Reich“ ableitet, da diese Initiative bisher ein ganz und gar stiefmütterliches Dasein führte. Sie war nur als Surrogat angeleiert worden, weil die NATO der UdSSR in die Hand versprochen hatte, keine Osterweiterung zu betreiben und man auf diese Weise doch in das Territorium des ehemaligen Warschauer Vertrag hinein expandieren konnte. Da sowohl die NATO-Osterweiterung stattgefunden hatte, als auch die betrefflichen Staaten in die EU integriert wurden, erübrigte sich eigentlich diese komische Drei-Meere-Initiative. Ich war jetzt tatsächlich etwas erstaunt, hier auf den Begriff zu treffen, um nicht zu sagen, war ich erstaunt, dass diese Initiative überhaupt noch existiert.

Ich hatte also kurz nach Vorgängen in diesem Zusammenhang aus der jüngeren Zeit gegoogelt und stieß tatsächlich auf ein Papier der Stiftung Wissenschaft und Politik vom Februar diesen Jahres: Die Drei-Meere-Initiative: wirtschaftliche Zusammenarbeit in geostrategischem Kontext.

Ob das in der Tat irgend eine Bedeutung hat, oder ob man einfach nur einen alten Schuh aus der Kommode gezogen hat, um etwas verbal aufzubauschen, vermag ich derzeit nicht einzuschätzen.

Mir fiel nur die Wortwahl in dem Satz auf,

Die Vereinigten Staaten und Deutschland bringen ihre nachdrückliche Unterstützung der Drei-Meere-Initiative und ihrer Bemühungen zur Stärkung der Konnektivität von Infrastrukturen und der Energiesicherheit in Mittel- und Osteuropa zum Ausdruck!

sprich, die Verwendung der Begrifflichkeit „Konnektivität“, die auch in der absehbar scheiternden, eingangs erwähnten Initiative der USA zur Nachkriegsordnung rund um Afghanistan gleich 3 mal auftaucht.

Selbst, wenn man in die Waagschale wirft, was dieser Doktor Sowieso von der SWP betont,

Leitmotiv des amerikanischen Verhaltens in und gegenüber Ostmittel- und Südost­europa ist die Funktion der Region im glo­balen Wettbewerb mit Russland und China. Jenseits des asiatischen Raums ist der öst­liche Teil Europas der Hauptschauplatz, auf dem Washington dem wirtschaftlichen und politischen Einfluss der beiden Großmacht­rivalen entgegentreten möchte.

fällt mir nichts ein, welche Funktion ein bisher vorwiegend auf dem Papier alleine existierendes gesondertes Forum aus untergeordneten Staatsbeamten, die sich ab und zu treffen, haben oder annehmen können soll, welches ausschließlich aus Staaten der EU und, von Österreich abgesehen, Mitglieder der NATO besteht.

Sagen wir, es war den USA erfolgreich gelungen, zu verhindern, dass eine Pipeline für Russisches Gas in den Drei-Meere-Initiative-Staat Bulgarien führt, wodurch der EU-Netto-Zahlungs-Empfänger Bulgarien hätte Gewinne generieren können, weshalb diese Pipeline jetzt Turk Stream heißt und die Gewinne an die Türkei gehen und Bulgarien das Gas nun aus der Türkei bezieht.

Man könnte demnach sogar festhalten, dass sich diese von Heiko Maas und der SWP gerühmte Drei-Meere-Initiative für die betroffene Region eher nachteilig ausgewirkt hat, wohingegen sie als feindseliges Bollwerk gegen die Russische Föderation und die Volksrepublik China über EU und NATO hinaus nichts bewirkt; wirtschaftlich ist die EU bereits ein Binnenmarkt und militärisch die NATO Block. Einen Binnenmarkt im Binnenmarkt kann es nicht geben, weil ein Binnenmarkt schon ein Binnenmarkt ist und ein militärischer Block in einem militärischen Block wäre eine Spaltung.

Kurz und schmerzlos lässt sich zusammenfassen: in diesem gesamten deutsch-amerikanischen Pamphlet ist rein gar nichts enthalten, das dem Leser einen Erkenntnisgewinn böte. Heiko versichert in einem verbalem Kotau den USA der unverbrüchlichen Loyalität der Bundesrepublik Deutschland im Kampf gegen die Russische Föderation und die Volksrepublik China solange er mitreden kann und sichert zu, auch weiterhin in der EU mit zu helfen, dass diese unter deutscher Führung den USA untergeordnet bleibt.

Das kommt nicht wirklich überraschend. Allerdings ist es kurzsichtig. Denn die Integration Afghanistans und Syriens in die Belt and Road Initiativ zeigt einmal mehr, dass hier ein moderner, digitalisierter Wirtschafts- und Kulturraum entsteht, derzeit noch von Weißrussland bis Nordkorea, von dem alle Beteiligten profitieren, der mittelfristig das morsche Imperium USA-Israel-EU unaufhaltsam überholen wird. Afrika und Lateinamerika schließen sich langsam an, noch die USA fürchtend, jedoch in exponentieller Entwicklung.

Das alte Europa ist eingeladen, mitzumachen. Man lebt auf einem gemeinsamen Kontinent! Das alte Europa sagt: unsere Grenze ist eure Grenze und wir dienen den USA!

Das alte Europa ist eingeladen, jedoch solche Einladungen stehen nicht ewig! Sie gelten so lange, wie sie von gegenseitigem Nutzen sein können. Danach wird es Europa ergehen wie Kafkas Mann vor dem Gesetz.

Orson Welles-Franz Kafka: Der Prozess, Intro

Der letzte ist ein faules Ei

Deutsche Märchenstunden

In Deutschland sind der Schlagzeilen über Afghanistan gar nicht so viele, wie man annehmen möchte, wenn man bedenkt, dass die Bundeswehr dort 20 Jahre als militärische Besatzungsmacht tätig war und nun mit Schimpf und Schande verjagt wurde.

Will denn niemand wissen, wie es jetzt weiter geht?

Man spekuliert: wieviel Territorium kontrollieren die Taliban? 76%? 82%? 85%?

Genau die wichtigen Fragen!

Manch Medium jubiliert: „Heißa Jucheee! Frauen bewaffnen sich, um die Machtübernahme der Taliban zu verhindern!“ Illustriert durch eines der üblichen Fotos von irgendwelchen südländisch aussehenden Frauen mit Kalaschnikows, an welchen sich die modernen, progressiven Recken und Reckinnen des weltbefreienden Westens so gerne aufgeilen, welcher Fraktion auch immer man angehört, Weltrevolutionäre, Bringer-der-Demokratie…

Es ist ja schön von den Deutschen, die mit so komplexen politische Problemen konfrontiert sind, wie dass die böse UEFA verbietet, ein Stadion während eines Fußballspiels in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen, um irgend einem ungarischen Politiker eines auszuwischen, in al den Strapazen noch die Frauen tausende Kilometer weit weg trotz solcher Herausforderungen nicht zu vergessen.

War doch deutsche Ritterlichkeit das wahre Motiv, in Afghanistan einzureiten, der Wunsch, kleinen Mädchen in Kabul den Schulbesuch zu ermöglichen und dafür war es nun mal nötig, die fiesen, alten Typen mit Turban, die die Eingangstüren der Klassenzimmer Krummsäbel-schwingend versperrten, mit der eigenen geballten Faust zu vertreiben.

Aber ich muss euch enttäuschen: solche Meldungen sind banale moderne CIA-Propaganda; die wissen, dass in Deutschland (und USA, aber ich bleibe jetzt mal in Deutschland) die Weltverbesserer auf solche Meldungen anspringen wie ein ausgehungerter Hund, dem man ein saftiges, rohes Argentinischen Steak hinwirft.

Bitte, liebe Weltverbesserer weit jetzt nicht, aber meine Recherchen in der internationalen Presse lassen nur einen Schluss zu: nach 42 Jahren Krieg, davon die letzten 20 Jahre antikolonialer Widerstandskrieg gegen die Bringer der Demokratie, sind sich in Afghanistan fast alle einig: man will jetzt einen umfassenden, dauerhaften Frieden erreichen!

Es gibt Kräfte, denen das nicht schmeckt. Mächtige sogar. Der globalen Drogenmafia etwa. Auch weniger mächtige. Die von der NATO eingesetzte Regierung in Kabul kommt einem in den Sinn.

85% der afghanischen Bevölkerung, las ich am Wochenende, lehnten die Taliban ab, habe eine Umfrage irgend eines Instituts – keine Ahnung mehr welches, eines der üblichen – herausgefunden.

Wow, die müssen echt Zauberkräfte haben, die Taliban, wenn die 20 Jahre lang gegen die NATO kämpfen können, obwohl die NATO 85% der Bevölkerung in Afghanistan vertritt. Das erklärt dann wohl, wie es zu der Annahme kam, dass einige der Geschichten, die Scheherazade erzählt, aus diesem Lande stammen sollen.

Moskauer Ergebnisse

Das Außenministerium der Russischen Föderation veröffentlichte eine Presseerklärung zu den Gesprächen, die in Moskau stattfanden.

On July 8, Special Presidential Representative for Afghanistan Zamir Kabulov held consultations with a delegation from the Taliban’s political office. The discussion focused on the situation in the Islamic Republic of Afghanistan and the prospects for starting intra-Afghan talks.

The Russian side voiced their concern over the mounting tensions in the northern regions of Afghanistan and urged [the Taliban] not to allow these tensions to spread outside the county. The Taliban delegation reassured the Russian side that the Taliban would not violate the borders of the Central Asian counties and also provided guarantees of the safety of foreign countries’ diplomatic and consular missions in Afghanistan.

The representatives of the Taliban reaffirmed their interest in securing a lasting peace in their country through negotiations, taking into account the interests of all ethnic groups living in the country, as well as their readiness to observe human rights, including the rights of women, in keeping with Islamic standards and Afghan traditions.

It was separately emphasised that the Taliban is firmly determined to ward off the threat of ISIS in Afghanistan and eradicate drug production in the country after the end of the civil war.

„Am 8. Juli hielt der Sonderbeauftragte des Präsidenten für Afghanistan, Zamir Kabulov, Konsultationen mit einer Delegation des politischen Büros der Taliban ab. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Lage in der Islamischen Republik Afghanistan und die Aussichten für die Aufnahme innerafghanischer Gespräche. Die russische Seite äußerte ihre Besorgnis über die zunehmenden Spannungen in den nördlichen Regionen Afghanistans und forderte [die Taliban] auf, nicht zuzulassen, dass sich diese Spannungen außerhalb des Landes ausbreiten. Die Taliban-Delegation versicherte der russischen Seite, dass die Taliban die Grenzen der zentralasiatischen Länder nicht verletzen würden, und gaben Garantien für die Sicherheit der diplomatischen und konsularischen Vertretungen anderer Länder in Afghanistan. Die Vertreter der Taliban bekräftigten ihr Interesse an der Sicherung eines dauerhaften Friedens in ihrem Land durch Verhandlungen unter Berücksichtigung der Interessen aller im Lande lebenden ethnischen Gruppen sowie ihre Bereitschaft, die Menschenrechte, einschließlich der Rechte der Frauen, im Einklang mit den islamischen Normen und afghanischen Traditionen zu gewährleisten. Es wurde gesondert betont, dass die Taliban fest entschlossen sind, die Bedrohung durch ISIS in Afghanistan abzuwehren und die Drogenproduktion im Land nach dem Ende des Bürgerkriegs auszumerzen.“

Zwar stehen die Taliban noch auf Moskaus Liste der terroristischen Organisationen, aber das Treffen in Moskau zeigt, dass es eine Bereitschaft gibt, sie von dieser zu streichen. Konflikte zwischen der UdSSR und Afghanistan, bzw. den Taliban, gehören der Vergangenheit an und sind keine Probleme zwischen der Russischen Föderation und den Taliban, auch wenn keine Seite übereilt zu handeln gedenkt.

Noch ist der Frieden in Afghanistan nicht gesichert!

Störfaktoren…

Viele Kommentatoren sehen in dem Abzug der USA und der NATO eine Finte. Sie glauben, es stecke eine besonders böse strategische Idee der USA dahinter.

Ich denke, das basiert auf der tief in die Gehirne eingegrabenen Vorstellung von der amerikanischen Übermacht.

Natürlich ist die Wühlarbeit der Geheimdienste damit nicht beendet und ich haben keinen Zweifel, dass die USA und ihre Satelliten wie die BRD alles daran setzen werden, Bürgerkrieg anzuheizen. Eingangsbeispiel „Frauen bewaffnen sich“ und ich würde mich nicht wundern, wenn Berichte von einer LGBTQIA+comunity in Kabul und Kandahar die Runde machen, die „den Widerstand gegen die Taliban anführen“. Ab und zu konnte man in den letzten Monaten schon solche aufpoppen sehen.

Aber unterm Strich überschätzen diese Kommentatoren die USA und unterschätzen die Region. Die Niederlage der NATO ist wahr! Zwar konnte der Militärisch-Industrielle Komplex mit diesem Krieg Geld scheffeln bis zum Abwinken, aber eine Fortsetzung würde die Wirtschaftskraft der USA dennoch überfordern. Denn was geschieht ist ja eine Umverteilung von zivil erwirtschaftetem Geld, das der Staat einsammelt und der Rüstungsindustrie weitergibt. Nun taucht aber genau da das Problem auf, dass die zivile Wirtschaft in den USA in weiten Teilen am Abkacken ist. Sinkendes Steueraufkommen bei steigenden Staatsausgaben bei unbedeutenden Sozialleistungen führt auch in den USA mittelfristig zu Destabilisierung. Die haben dort ja noch nicht einmal Hartz4, was zumindest das gröbste auffängt.

Das Imperium hätte noch einige Jahre weiter Krieg führen können. Aber das hätte die Taliban weiter gestärkt und das Imperium geschwächt. Wir sprechen von einem Krieg, der bereits verloren gewesen war, ehe die ersten amerikanischen Soldaten aus dem Truppentransporter stiegen.

Als gewichtiges Problem hat die Türkei sich herausgestellt. Kein bleibendes, aber ein Hindernis groß genug, den Frieden im Lande hinauszuzögern. Das ist das Ärgernis mit der Türkei seit 10 Jahren: sie ist zu schwach, um zu siegen, aber zu stark um zum Aufgeben gezwungen werden zu können.

Erdogan will den Flughafen von Kabul militärisch „sichern“. dem haben die Taliban beriets klar geantwortet, dass sie jede militärische Präsenz der Türkei auf afghanischem Territorium als ausländische Besatzer bekämpfen werden. Ob Erdogan, der es weder in Syrien noch in Libyen geschafft hat, militärische Erfolge halten zu können, sich ausgerechnet mit den Taliban anlegen sollte… Na ich weiß ja nicht. Die Taliban sind eine sehr viel größere Nummer als Khalifa Hafter und an dem beißen die Türken sich die Zähne aus!

Ob das „syrische Konzept“, Afghanistan mit IS-Söldner zu fluten, erfolgreich sein wird, bezweifle ich.

…und Perspektiven

Aus gutem Grunde.

Hier hatte ich in den letzten Tagen etwas hinzugelernt! Also einiges freilich, aber eine spezielle Sache meine ich.

Bisher hatte ich die Information, dass die militanten Uiguren eng mit den Taliban verbündet seien. Dem haben die Taliban jetzt explizit widersprochen!

Zwar war es vor 20 Jahren um Kontakte der Uiguren nach Afghanistan gegangen, allerdings waren das eben damals die Al-Kaida-Strukturen, mit denen die Uigurischen Islamisten zusammengehörten und es sind heute die IS-Strukturen.

Ausdrücklich – ich betone, ausdrücklich! – haben die Taliban der Regierung der Volksrepublik China Zusammenarbeit im Kampf gegen die IS-assoziierten Uigurischen Verbände zugesichert!

Sie nannten China wörtlich „einen Freund“ und drückten auch den Wunsch aus, zukünftig in allem eng zusammenzuarbeiten!

Das ist viel, viel größer als gute Nachbarschaft und Bündnis gegen einen gemeinsamen Feind!

Denn jetzt kommt auch Pakistan mit ins Spiel und die Belt and Road Initiative, in der Afghanistan aufgrund des NATO-Krieges ein schmerzhaft fehlendes Puzzle-Teil gewesen ist!

Chinas und Pakistans Interesse an guten Beziehungen zu Afghanistan kann gar nicht groß genug sein. Auch das Iran-China-25-Year-Cooperation-Programm würde sehr vereinfacht und One Belt One Road kann schon alleine dadurch immens gewinnen, dass in Zukunft auch Afghanistan eingebunden würde und als ein zentraler Knotenpunkt wirken könnte, wie der einfache Blick auf die Karte zeigt:

Karte Bundesanstalt für politische Bildung

Ein befriedetes, stabiles Afghanistan wäre für die gesamte Region der größte, denkbare Gewinn!

Mit dem Abzug der NATO ist dieser Traum in greifbare Nähe gerückt und bisher haben die Taliban in Bezug auf eine Perspektive, diesen Traum auch zu verwirklichen, alles richtig gemacht!

Mit Ausnahme ausländischer, staatlicher Kräfte, die sich die Herrschaft über Afghanistan aneignen wollen, islamistischer Söldner und der Drogenmafia reichen die Taliban allen die Hand zu Verhandlungen, die jedem seinen Platz in der Zukunft Afghanistans schaffen sollen. Die Taliban sind die mächtigste politische Kraft im Land. Ob es einem gefällt oder nicht, es ist die mächtigste Kraft, mit der sich die schwächeren arrangieren müssen, nicht umgekehrt.

Wenn ich alles zusammenrechne, kann ich mir gut vorstellen, dass das Treffen in Moskau auch eine Prüfung war.

Diesen Monat noch findet ein Kongress der Shanghai Cooperation Organisation (Besonders die Karte im Link beachten!) statt.

In diesem mit jedem Jahr an Bedeutung gewinnendem Gremium (Ist das der korrekte Terminus?) hat Afghanistan Beobachterstatus mit Beitrittsperspektive. Moskau wollte auf den Zahn fühlen, ob eine Taliban-dominierte Regierung als Partner geeignet sein wird. Die kurze Stellungnahme des Russischen Außenministeriums teilt mit, dass die Taliban den Test bestanden haben!

The future has just begun!

Kabul sehen und sterben

Dezember 1979 marschiert die UdSSR in Afghanistan ein, um die Regierung der Demokratischen Volkspartei zu stabilisieren, in der selben Zeit organisieren die USA lokale Warlords als Mudschaheddin, um die Macht im Land zu ergreifen.

Sagen wir also grob, 1979 bis 2021, das macht 1979, 1989, 1999, 2009, 2019 + 2. also 42 Jahre, die die USA in Afghanistan militärisch engagiert sind.

In deutschen Medien wird der gegenwärtige Abzug so dargestellt, als habe man sich einfach mal entschlossen sich zurückzuziehen und zöge nun ab.

Ausländische Presse wird da schon deutlicher. Der Abzug der Amerikaner von ihrem Hauptstützpunkt Bagram, mit 30 000 Personen zivilem und militärischem Personal fast schon eine amerikanische Kleinstadt vor Kabul, wird beschrieben als „davonschleichen bei Nacht und Nebel wie ein Dieb“ und nicht nur Pepe Escobar, der das Land gut kennt und seit drei Jahrzehnten dort Kontakte hat, spricht von muricas zweitem Saigon.

Aber wie gewaltig die Niederlage des größten und teuersten Militärapparates der Menschheitsgeschichte, der NATO, wirklich ist, verdeutlicht der Ort, an dem Vertreter der Taliban, der aktuellen Regierung in Kabul und der Anrainerstaaten die nahe politische Zukunft im Land verhandeln: Moskau!

Man muss es sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen: nach all den Jahren und Geschehnissen in diesen Jahren anerkennen alle involvierten Gruppierungen aus der Region Russland als fairen Schiedsrichter!

Brunnen- und Mädchenschulen-Erbauer aus NATO-Staaten sind nicht willkommen!

Man hatte in den letzten Jahren oft gehört, dass die Taliban auch nicht mehr das sind, was sie mal waren. Nur positiv gewendet. Im Laufe er letzten 20 Jahre haben sich alle Kräfte dort eingefunden, die die Besatzer bekämpften, ich konnte ab und zu hören und lesen, dass sogar Anhänger und Mitarbeiter der Nadschibullāh-Regierung sich anschlossen.

Zweifel habe ich daran keine, wenn ich den Ort der aktuellen Verhandlungen bedenke.

Auch klingt das Rahmenprogramm, das die Taliban vorlegen, vernünftig und nicht mehr so ausschließlich, wie noch zu Zeiten des Mullah Omar.

Man will eine Einheitsregierung schaffen, in der alle Strömungen der Afghanen mitreden können. Kollaborateuren mit dem Feind, der USA und ihrer Vasallen wie Deutschland, reicht man die Hand, allerdings will man sicherstellen, dass ausländische Kräfte nichts zu melden haben. Die Taliban sind eine patriotische Kraft, die für die Befreiung Afghanistans gekämpft hat, man ist an Expansion nicht interessiert.

Auf mich wirkt das alles sehr glaubwürdig, die Punkte korrespondieren mit der Idee der Großen Ratsversammlung, die in der Zeit des Dschingis Khan etabliert wurde und bis in die 70ger Jahre des 20. Jahrhunderts die höchste politische Autorität im Lande war.

Wir können auch lesen, dass der unvermeidliche Erdogan seine Pfoten reinstecken will und IS-Söldner nach Afghanistan schickt. Das ist natürlich ein Störfaktor und eine Unterminierung des Wiederaufbaus durch die NATO.

Ohne Zweifel sind die Taliban die Kraft, die die nahe Zukunft Afghanistans dominieren wird. Ich persönlich wende die 100-Tage-Regelung an. Erst mal eine Chance geben, machen lassen. Wir werden sehen, was dabei rauskommt.

X ·10¹³

Das kennen alle aus der Schule, aber die meisten haben es vergessen. Die klassischen Zehnerpotenzen, die man mit irgend etwas mal nimmt. |0,5| ; |1,7| Die Hochzahl gibt an, wie viele Stellen man schreiben müsste.

In der Biologie steht das x für Zelle.

Ein Mensch besteht aus 10 hoch 13 Zellen. Jetzt nicht abergläubisch sein, denn 13 ist die Unglückszahl!

Tatsächlich besteht ein Mensch aber auch aus 10 hoch 14 Viren!

Der menschliche Körper hat um eine Potenz, ein mal mehr mit sich selbst multipliziert, mehr Viren als Zellen!

Und wenn Sie jetzt denken: „Oh nein, jetzt kommt auch noch der mit einem Corona-Artikel!“ – dann kann ich Sie beruhigen, von dem Thema selbst habe ich keine Ahnung, ich wiederhole hier nur, was in jedem Schulbuch Biologie steht.

Aber zu denken geben kann es doch.

Jedes Jahr erkranken/sterben mehr Menschen an Zellwucherungen als an Corona-Viren. Der umgangssprachliche Begriff für Zellwucherung ist Krebs. Von den Menschen, die „an Corona“ sterben, litt ein großer Teil bereits an Zellwucherungen. Man kann es also interpretieren, „krebskranke Menschen laufen Gefahr an Corona zu sterben“ oder „damit der Krebs die Erkrankten nicht tötet, sollten sie nicht den seit Anfang 2020 im Gespräch befindlichen Corona-Viren ausgesetzt werden“.

Jeder weiß, dass Zigarettenrauchen zu Zellwucherungen in den Lungen führen kann. Jeder weiß, dass Zigarettenrauchen auf eine sehr scheußliche Art abhängig macht. Und es weiß auch jeder, dass Zigaretten absolut keinerlei positiven Effekt haben.

In Deutschland werden Zigaretten aus genau dem Grund unglaublich teuer verkauft, weil sie so stark süchtig machen; man kann ständig die Steuern auf Zigaretten erhöhen, die Leute kaufen sie. Ein starker Raucher gibt noch seine letzten 5 € für Zigaretten aus, selbst wenn er nicht weiß, was er am nächsten Tag oder sogar die nächsten Tage essen soll.

Also selbst wenn Politik und Medien den ganzen Corona-Hype veranstalten würden, um der goetheschen Maxime

Edel sei der Mensch

hülfreich und

gut

gerecht zu werden, würde man sich wohl geeignetere Maßnahmen überlegen. Man würde auch die Steuereinnahmen nicht aufpeppen mit einer Droge, von der man ganz sicher weiß, dass sie schädlich allemal ist, aber so schädlich ist, dass sie Zellwucherungen verursacht.

Also, ich baue die gesamte Corona-Maßnahmen-Politik in das Feld ein, auf dem ich mich auskenne:

Jetzt wieder schwarz unterlegtes Neon:

Die Corona-Maßnahmen dienen der Kriegsvorbereitung! Es wird getestet und ausgewertet, was es braucht, die Bevölkerung im Krieg zu steuern, zu kontrollieren und Widerstand zu zerschlagen!

Ich behaupte ausdrücklich nicht, dass das das einzige ist, was dahinter steht. Ich behaupte noch nicht einmal, dass es von Anfang an die Absicht gewesen wäre. Aber ich behaupte, dass es das ist, was sich hinter den aktuellen Maßnahmen verbirgt. Merkels Notbremse.

Auf dem eigenen Territorium war Deutschland lange nicht von den Kriegen betroffen gewesen, an denen es sich beteiligt – oder sagen wir kaum, denn die Terroranschläge, die ab und zu vorkommen, gehören in den Kontext dieser Kriege ebenso wie Flüchtlingsbewegungen.

Kaum jemand schließt eine Eskalation in der Ukraine mehr aus. Und wenn das geschieht, ist Deutschland auf eigenem Territorium unmittelbar betroffen. Das beginnt mit der Energieversorgung, die Ukraine wird als Gas-Transitland ausfallen, die USA werden der deutschen Regierung befehlen, weder über Nord-Stream-II noch sonst einen Weg russisches Gas zu beziehen, die Folge wird sein, dass die Bevölkerung in Deutschland, die jetzt schon die weltweit höchsten Strompreise bezahlt, noch mehr geschröpft werden wird. Und das wird erst der Anfang sein.

Nun haben wir April, bis zum meiner Ansicht nach geplanten Krieg sind es noch 8 bis 12 Monate.

Klappern wir dessen eingedenk ein paar Themen ab.

Rückblick

Ich springe zeitlich zurück in die Jahre 2010/2011.

Von General Wesley Clarke wussten wir seit 2004, dass beide Länder, Libyen und Syrien, auf der Abschussliste der USA stehen. Die Bush-Regierung hatte 7 Länder in 5 Jahren vor. Die geplante Reihenfolge war: Irak, Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, Sudan und als Top-Act Iran. Wesley Clarke war kein Heiliger, er führte als Oberbefehlshaber der NATO den Krieg gegen Jugoslawien an und hätte schon damals fast einen Krieg mit Russland vom Zaun gebrochen. Aber er wollte für die Republikaner Präsident werden und baute seine Wahlkampagne darauf auf, die USA aus Kriegsabenteuern herauszuführen. Die Republikaner wiederum hatten dank Bushs Reaktion auf 9/11 den schlechten Ruf bei Wählern, sinnlos american lifes zu opfern. Also plauderte er ein bisschen aus dem Nähkästchen, um sich von Bush abzugrenzen und sich als Person glaubwürdig zu machen, die Frieden auf Erden wünscht.

Ein Versuch Dezember 2010 – Januar 2011 in Syrien im Rahmen der CIA-Aktion „Arabischer Frühling“ Unruhen zu erzeugen, stieß ziemlich schnell an Grenzen. Es klappte gar nicht.

Also arbeitete man parallel. Libyen liegt zwischen Ägypten und Tunesien, zwei Länder, in denen die Regierung durch die Farbrevolutionen am kollabieren war. Man machte also eine Schwenk und konzentrierte sich ab Februar 2011 darauf, von Benghazi aus Libyen mittels Dschihadisten zu destabilisieren, vernachlässige aber Syrien nicht ganz, man zündelte auch dort weiter. Von Jordanien aus entfachte man im März in der grenznahen Stadt Deraa einen Aufstand, der aber zunächst lokales Ereignis blieb. Dieser Aufstand ging auf eine lange geplante Strategie des damaligen Leiters des saudischen Geheimdienstes Bandar bin Sultan und einen damaligen Stellvertreter Hillary Clintons, Jeffrey Feltman, zurück. Man kann aber vermuten, dass das seine Ursprünge schon in der Bush-Ära hatte. 2004 bis 2008 war Jeffrey Feltman Botschafter der USA im Libanon gewesen und Bandar war für den alten Bush, der auch mal CIA-Direktor gewesen war, wie ein Ziehkind gewesen und damit für George W. so etwas wie ein Halbbruder. Wie dem auch gewesen sein mag, es hatte sich für Feltman persönlich gelohnt, die USA platzierten ihn 2012 als stellvertretenden UN-Generalsekretär.

Libyen war das auch, nur Libyen war ein Land mit 5,5 Millionen Einwohnern, also 5,5·10^6.

In Washington war Barak Obama Präsident und Hillary Clinton Secretary of State, also Außenministerin. Der DNC hatte Hillary gezwungen, von ihrem als sicher nach dem Bush-Desaster in Erfüllung gehenden Wunschtraum, erste amerikanische Präsidentin zu werden, zunächst abzurücken und einem ersten afroamerikanischen Präsidenten den Platz zu räumen. Die Libyen-Frage machte es Obama schwierig, einen Angriff der US-Armee zu befehlen, denn es kommt möglicherweise nicht gut an, wenn der erste Afroamerikanische Präsident gleich mal einen Angriffskrieg gegen ein nordafrikanisches Land befiehlt. Er zögerte, Hillary trieb Krieg. Der Machtkampf zwischen Präsident und Clinton-Clan trat offen zu Tage.

Wir wissen bis heute nicht, ob Sarkozy rein aus eigenem Antrieb oder hinter verschlossenen Türen angestachelt von Hillary agierte, jedenfalls ehe Washington eine klare Linie finden konnte, befahl der damalige französische Präsident am 19.März 2011, im Namen der NATO Bombenangriffe auf Libyen zu fliegen. Für den libyschen Anführer Gaddafi ein um so schockierenderer Umstand, hatte er doch Sarkozys Wahlkampf bezahlt gehabt.

Man notiere hier, dass das sich relativ zeitgleich zu den Ereignissen von Deraa bewegt.

Obwohl Libyen nur ein Land mit 5,5 Mio. Einwohnern und 10 000 Berufssoldaten, deren Ausrüstung noch aus Sowjet-Zeiten stammte, war, benötigte die NATO 8 Monate und mehr Bomben, als während des gesamten 2.Weltkrieges von allen Kriegsparteien zusammen eingesetzt worden waren, um Libyen zu besiegen.

Die verhinderte first female president of the USA kam sich angesichts der Ermordung Gaddafis durch in Argentinien angeworbene Söldner vor, wie eine echte Juliusine Cäsar.

Anbei: mit der Vernichtung der Staatlichkeit Libyens Oktober/November 2011 begann die bis heute anhaltende bekannte Flüchtlingssituation im Mittelmeer. Alle, die seither zwischen Nordafrika und Italien ertranken, sind direkte Folgeopfer dieser Ereignisse, die Hillary so aufgeilen.

Gehen wir davon aus, dass auf subversiver Ebene in der Zwischenzeit in Syrien viel geschehen war. Die Türkei wurde Partei gegen Syrien und zum Durchreiseland für Dschihadisten aller Art, im weiteren Verlauf organisierte der Erdogan-Clan persönlich, dass Waffen aus den Beständen des libyschen Staates nach Syrien gebracht werden, um Dschihadisten gegen die syrische Regierung auszurüsten.

In einem am Samstag, 17.04.2021 veröffentlichten Interview fasst Karin Leukefeld, die zweifelsfrei kompetenteste Person in Sachen Syrien im deutschen Sprachraum, einmal sehr klar zusammen, was sich überbaulich in den Jahren 2011 bis 2021 in Syrien verändert hat.

Man kann sich die Arbeit machen, alles, was Karin Leukefeld sagt, in anderssprachigem Material überprüfen.

Ahnung und Gegenwart

Warum ich das erzähle.

Ganz einfach.

Die Herangehensweise wird wiederholt. Man springt zwischen Fronten, die angelegt werden, und erhitzt die, welche erfolgversprechender scheint, zuerst.

Gegenwärtig baut die NATO 3 Fronten auf.

  1. Syrien.
  2. Ukraine-Weißrussland-Moskau
  3. Myanmar-China-Taiwan-Hongkong.

Zu 1 ist im thematischen Zusammenhang dieses Artikels ausreichend gesagt. Ich fange bei 3 an.

Front Asien

Ein Grund für den Rückzug der USA/NATO aus Afghanistan besteht sicherlich darin, dass die Taliban die engsten Verbündeten der radikal-islamischen Uiguren sind. Ein Rückzug der USA gibt den organisierten islamistischen Uiguren und den Taliban freie Hand.

Dem deutschen Medienkonsumenten kann man das locker verkaufen, einerseits Krieg tausende Kilometer entfernt gegen die Taliban zu führen, andererseits China anzuklagen, die den selben Krieg gegen die selbe Ideologie auf eigenem Territorium in der Provinz Xinjiang führt. Der durchschnittliche deutsche Medienkonsument ist ein in der Sache völlig ungebildeter Trottel, der alles glaubt, was das Fernsehen ihm erzählt. Vor Ort, kann man annehmen, existiert eine andere Dynamik.

Ich weise noch einmal darauf hin, dass es interessant sein wird, wie die globale Drogenmafia mit den Veränderungen umgehen wird. In Afghanistan bleiben können sie nicht.

Nach Gründung der VR China 1949 organisierte die Kuomintang den Opiumanbau im Shan-Staat in Myanmar und errichtete zugleich eine Diktatur in Taiwan.

Niemand Außenstehendes weiß, was hinter den Kulissen in Nay Pyi Taw abgelaufen ist, das zur Entmachtung der NLD-Regierung durch die Tatmadaw am 01.Februar führte.

Aber wir müssen beachten, dass wenn wir etwas erfahren, Ereignisse stattfinden, dies bereits einen langen Vorlauf hatte, den wir nicht gesehen haben. Besonders in Asien. Dort hat man nicht dieses Gequatsche von wegen Transparenz etc. Man weiß, dass es Dummheit ist, sich bei Machtkämpfen in die Karten schauen zu lassen, also tut man gar nicht erst so, als gäbe es in der Politik, die ausschließlich Machtkampf ist, so etwas wie Transparenz. Man spart sich sozusagen die Zeit und das Geld, eine Show abzuziehen, von der eh jeder weiß, dass es eine Show ist. Dennoch bekommt man auf Dauer ein einigermaßenes Bild hin, wenn man die Puzzlesteine, die man findet, auf den Tisch legt und guckt, wo sie passen.

Donald Trump hatte bereits 2020 nach langen Verhandlungen seiner Leute mit den Taliban eine Vertrag mit diesen geschlossen. Dieser Vertrag wurde zwar von anderen Stellen sabotiert, die Biden-Harris-Leute haben ihn annulliert, für die Taliban allerdings galt er weiter.

Wen es interessiert, Jimmy Dore und Aaron Maté haben die Sabotage hervorragend aufgearbeitet.

Was auch immer kommen mag, die Drug-Lords müssen an die Zukunft denken. Afghanistan ist ihnen nicht mehr sicher. Auch wenn die Zeiten völlig andere geworden sind, mag es gut sein, dass sie sich wieder nach Myanmar umsehen.

Das ist dort nicht die Hauptsache, aber ein Faktor.

Hauptsache ist, dass die USA über die NLD sich der Union von Myanmar bemächtigen wollten.

Passt auch zusammen. Die USA in Kabul als Schutzmacht der Opiummafia, man zieht gemeinsam um und schafft der VR China eine Ukraine vor der Haustüre.

Es ist gescheitert. Die Tatmadaw hat die Regierung abgesetzt, die Auseinandersetzungen bleiben zwischen Polizei und NLD. Sie sind so schwach, dass das Militär selber noch nicht aktiv wurde. Und was auch immer Sie lesen: würde das Militär die Proteste niederschlagen, wären sie nach 24 Stunden spätestens Geschichte!

Hongkong bleibt eine regional begrenzte Querele zwischen studierenden Kindern aus reichen Familien und der Stadtverwaltung. Das kann gar nicht auf die Volksrepublik als Ganzes übergreifen.

Ein Beispiel: da gibt es doch außer diesem zwischen allen EU-USA-Regierungen und NGOs herumgereichten Joshua Wong, der sogar die Ehre hat, von der Endgültigen-Expertin-für-ausnahmslos-alles Greta Thunberg und Luisa Neubauer mit Solidaritätskundgebungen gepflegt zu werden, noch so ein Mädchen namens Agnes Chow. Von der BBC zur „real Mulan“ ausgerufen. 26 Jahre alt, genießt sie die persönliche Unterstützung von Madame Speaker Nancy Pelosi. Und das passt sehr gut. Diese Agnes Chow führt sich auf Demos gerne mal so auf, dass sie einfährt. Soweit so gut. Allerdings hat sie die Spezialität, dass so lange sie auf der Wache festgehalten wird, ihr schwarzer SUV mit Chauffeur vor der Türe auf sie wartet, bis sie entlassen wird. Damit weiß man alles über diese Honkong-Protestierer, was man wissen muss. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Agnes Chow persönlich, aber irgend etwas sagt mir, dass die mehreren hunderttausend Chinesen, deren Familien die Kommunistische Partei aus Jahrtausende währender Armut befreit hat, sie nicht so begeisternd finden, dass sie sie der KP bevorzugen würden.

Joshua Wong: “China führt Krieg gegen demokratische Werte!”

Luisa Neubauer:  “Wir müssen alles tun, um dich und euren Kampf zu unterstützen in eurer extrem schwierigen Lage!”

In China denkt man praktisch. Die KP hat im Vergleich zum Kaiserreich nicht sehr viele demokratische Freiheiten gebracht. Strukturell wurde der chinesische Beamtenstaat erhalten, nur modernisiert und ausgebaut, die Aristokratie durch die Kommunistische Partei ersetzt. Was auch Freiheit vermehrt, denn die Hierarchie ist damit durchlässig, sie beruht nicht auf Blutsverwandtschaft, man kann aufsteigen. Das Chinesische Kaiserreich im Geiste Konfuzius kannte so etwas wie individualistische Freiheiten seit dem 5. Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung gar nicht. Das von der „Allianz der Acht Staaten“, UK, USA, Deutsches Reich, Österreich,, Italien, Frankreich, Russland und Japan besetzte China kannte nur Entrechtung, Demütigung, Zwangsarbeit, Plünderung und Opium, das japanisch-faschistisch besetzte China kannte nur Tod und Elend und Opium – historisch gesehen, hat die KP erstmals seit der Antike, die in China noch länger her ist als in Europa, ein gesellschaftliches Konzept von Entfaltung des Individuums realisiert und persönliche Freiheiten ermöglicht. Aber wie gesagt, man denkt vor allem praktisch. Die KP Chinas ist das exakte Gegenteil von deutschen Linken! Wenn die KP Chinas sagt: „Bis dann und dann hat die Volksrepublik China das und das erreicht!“, dann hat die Volksrepublik China bis dann und dann das und das erreicht. Punkt. Und solange das so bleibt, gibt es keine Konkurrenz für sie. Ein sich jährlich spürbar verbesserndes Leben tauscht man nicht aus gegen dummes Geschwätz.

Fotos aus der Wikipedia

Die neue Hauptstadt Myanmars, Nay Pyi Taw, wurde geschaffen als Symbol der asiatischen Wiedergeburt! Sie ist die Auferstehung aus dem untergegangenen Bagan und schon jetzt von Legenden umwittert.

Sie ist auch das Gegenstück zu Beijing auf der neuen Seidenstraße.

Sie ist der Beginn des Anschlusses Myanmars an den neuen Wohlstand, der kommen wird, ihr Bau war der Auftakt, aus der eigenen Kraft es dem großen Nachbarn gleich zu tun.

Verwestlichung bedeutet Abhängigkeit. Es bedeutet Unterdrückung. Westliche locken mit einem vergifteten Geschenk, das sie „Entwicklungshilfe“ nennen. Ein virtuelles Gefängnis. Sie zielt darauf ab, dass die „Geberländer“ das Land in alle Ewigkeit sich als Entwicklungsland halten. Entwicklungshilfe ist ein Geschäftsmodell, von dem die Helfer profitieren, die sich die „Hilfe-Empfangenden“ als irgendetwas zwischen Haustier und Mensch halten. Darüber ist Myanmar hinausgewachsen. Unter großen Opfern. Die Geschichte der Union seit dem Abzug der Briten war hart. Ein Teil der Härte kam aus dem Krieg gegen die globale Opium-Mafia. Sie wird dort keine Heimat mehr finden. Niemand hört kurz vor dem Ziel auf. Die USA ist besser beraten, nicht damit zu liebäugeln, aus Afghanistan abzuziehen und in Myanmar ihr Glück zu versuchen. In den NATO-Staaten macht man sich keine Vorstellung davon, mit welcher Entschlossenheit, erfüllt mit welcher Energie, Myanmar Angreifer zurückschlagen wird. Ich wage zu behaupten, im Vergleich zu dem, was die NATO dort erwarten würde, war Afghanistan Urlaub!

Weder die anti-chinesische Front, noch die „Ukrainisierung“ Myanmars haben Perspektive.

Die USA kann mit Kriegsschiffen im südchinesischen Meer provozieren. Das war’s. Mehr ist nicht drin.

Front Osteuropa

Wolodymyr Selenskyj hätte niemals Präsident werden dürfen. Niemals sollte ein Schauspieler Präsident eines Landes werden. Ein Schauspieler hat das unauflösbare Problem, dass er niemals wirklich weiß, wer er in letzter Konsequenz selber ist. Und wenn man ihn in das Präsidentenamt hievt, spielt er seine Vorstellung von einem Präsidenten. Aber er wird kein Präsident.

Vertrauen Sie mir hier, ich weiß wovon ich rede, ich bin selbst Schauspieler.

Wladimir Putin ist ein Präsident. Er weiß, wie man Faktoren erkennt und auswertet, er weiß, wie man Entscheidungen trifft und umsetzt, er hat den Überblick, die Auswirkungen der Entscheidungen einzuschätzen. Er weiß, welche Grenzen man einhält und welche man, wenn es nötig wird, sprengt. Er kann Zeitpunkte bestimmen.

Alexander Lukaschenko ist ein Präsident.

Selenskyj ist ein armes Würstchen, das sich längst in einem klebrigen Spinnennetz aus Forderungen, die an ihn gestellt werden, verfangen hat. Er ist eine Rolle, die einen Autor sucht. Manche Szenen schreiben die Uken-Nazis, manche Washington, manche Berlin und manche Stoltenberg. Sogar Erdogan schreibt ihm Szenen.

Ganz ehrlich: ich halte Selenskyj überhaupt nicht für ein Arschloch und es liegt mir fern, ihn zu verurteilen. Ich fühle mit ihm. In seiner Situation würde es mir ganz genauso gehen. Ich wäre nur nicht in diese Situation geraten. Ich kenne Leute wie ihn. Er hatte den Unterschied nicht begriffen zwischen seiner Rolle im Fernsehen und dem Amt. Er hat es so viel gespielt, dass er glaubte, er könne es in der Wirklichkeit. Und als dieser Unterschied ihn einholte, blendete er die Realität aus seinem Bewusstsein aus. Mir ist der Mechanismus bewusst, darum wäre es mir nicht passiert.

Wahrscheinlich hatte er Ronald Reagan als Vorbild. Aus Sicht konservativer Amerikaner war Reagan ein guter Präsident. Die träumen heute noch von ihm.

Das beweist aber nur, dass es in der Perspektive eines speziellen Menschenschlags klappen kann, wenn ein Western-Darsteller einen amerikanischen Präsidenten spielt.

Selenskyjs Aufgabe ist ungleich schwerer. Er hätte das Ruder in einem auf den endgültigen Kollaps zusteuernden Land, das die NATO als Aufmarschgebiet gegen Russland will, herumreißen müssen und das Land auf den Weg aus der Krise führen. Etwas, das Alexander Lukaschenko in Weißrussland gelungen war.

Die Ukraine ist nicht mehr haltbar. Ich sehe 3 Optionen. Der Wahrscheinlichkeit von geringer nach hoch geordnet: eine Möglichkeit ist, dass über das Land verteilt zahlreiche Fronten entstehen, die einander bekämpfen. Eine zweite ist, dass die Bandera-Nazis eine von der EU und der USA gestützte mörderische Diktatur errichten. Die dritte ist, was man beim Pokern ein All-in nennt. Der full-fledged war gegen die Donbass-Volksrepubliken und die Krim, um Russland zum Eingreifen zu zwingen.

Die dritte ist die, auf die die NATO hinarbeitet. Die deutsche politische Führung und die deutschen Staatsmedien treiben hier gefährlich mit an.

Juppheidi-juppheida, Annalena Charlotte Alma ist da

Nun haben die Grünen also Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin gekürt. Ich räume ihr gute Chancen ein, auch Kanzlerin zu werden. Sie ist die vollendete Zeitgeistkandidatin!

Hätten sie Habeck genommen, der könnte sich, meiner Beobachtung nach, nicht gegen einen Mann aus der Union durchsetzen. Für einen an Kuhnippeln saugenden Sonnyboy als Kanzler findet man nicht genug Wähler.

Eine optisch durchaus ansprechende, recht junge, sich mit allen Modethemen verknüpfende Frau hingegen, ist genau das, was in Deutschland mehrheitsfähig ist. Die Grünen sind die Partei der Studenten und Jungakademiker. Heute wählen studierte Eltern, was ihre Abiturienten-Kinder wollen.

Den Aufbruch in ein besseres Morgen gestalten

Und nicht den Status Quo verwalten

reimt Annalena. Für FFF-erst- oder Zweitwähler reicht jung, weiblich und ein „unite behind the science“ auf den Lippen.

Kleine Patzer, wie die Kobolde in chinesischen Batterien, fallen da eher unter die Rubrik „wir haben alle unsere Anfangsschwierigkeiten. Gebt ihr doch erst einmal eine Chance“.

Von Beginn an war es der Zweck der Grünen, linke Themen aufzugreifen und im Sinne spezifischer Eliten zu neutralisieren.

Der sogenannte Kampf gegen die WAA Wackersdorf war die Bewährungsprobe der Partei. Sie hat bestanden.

Ich habe sehr lange gebraucht, um zu begreifen, dass das damals nur so eine Art Farbrevolution gewesen ist, um die Strauß-Kohl-Politik zu unterminieren.

Tatsächlich begriffen hatte ich es erst, als ich mich zu Reportage-Zwecken Januar 2014 am Maidan in Kiew aufhielt.

Wie die Bilder sich glichen!

Maidan Januar 2014

Dass in Wackersdorf 1985ff und Kiew 2013/2014 deutsche Grüne von der Bühne herunter Reden hielten, das war kein Zufall, keine Fehlentwicklung, das war die logische, zwangsläufige Entwicklung!

Einen Unterschied gibt es. Für abhängige Länder gilt:

Farbrevolutionen greifen Konflikte auf, die tatsächlich regional oder lokal vorhanden sind, zielen aber bewusst darauf ab, keine Lösungen für diese Konflikte zu suchen, sondern sie in die Unlösbarkeit hinein zu verschärfen!

Innerhalb imperialistischer Länder dienen sie dem Machtkampf zwischen Fraktionen der wirtschaftlichen und politischen Eliten.

In Deutschland wählen die Wähler*innen nicht die Kanzler*in, sie wählen die Partei. Aber Kanzlerkandidat*in ist das Zugpferd.

Annalena Charlotte Alma Baerbock ist kein so Kotzbrocken wie Hillary Clinton. Aber sie steht nicht minder für die Konfrontation gegen Osten.

Als typisch deutsche Absolventin eines künstlichen, praktisch völlig überflüssigen Studiums, in ihrem Falle zunächst „Politikwissenschaft“, steht sie für Kulturimperialismus und westlichen Herrschaftsanspruch, ohne es selber zu bemerken. Viele dieser Leute halten die Klischees und Vorurteile, die ihrem Handeln zugrunde liegen, für Wissenschaft. Und vor allem haben diese Leute es verpasst, den Wendepunkt wahrzunehmen. Die Zeit der westlichen Hegemonialherrschaft ist vorbei! Mögen USA und EU auch in jedem Land ihre Nawalnys haben, diese Nawalnys werden zunehmend in ihrer Heimat isoliert.

Eine Kanzlerin Annalena wird Deutschland in jeden Krieg führen, egal an welcher Front, und sich dabei progressiv und antirassistisch fühlen. Egal. Es gibt keine Alternative, die Deutschland aus den geplanten Kriegen raushalten würde oder könnte.

Über Spaltung von Gesellschaften, mit einer kurzen Anwendung auf die Union von Myanmar

Binsenweises über Spaltung

Ich erzähle niemandem etwas Neues, wenn ich sage, dass Staaten organisierte Herrschaft sind und jede Herrschaft auf dem römischen Prinzip „divide et impera“, teile und herrsche, beruht.

In Teutonistan haben wir dieses Jahr ja eines dieser sogenannten „Superwahljahre“. Der Begriff taucht immer in den Jahren auf, welche mit einer Bundestagswahl enden.

Sie hören es nicht gerne, aber ab und zu muss das jemand aussprech-schreiben:

die von fast allen heilig gesprochene westliche Demokratie ist eigentlich nur das zum Geschäftsmodell ausgebaute römische Prinzip „divide et impera“, welches durch das rechts-links-Paradigma umgesetzt wird.

Auch andere formulieren das auf ihre Art, hier eine perfekte bildliche Darstellung, die, was wunder, aus dem Netzt fast verschwunden ist:

Alles symmetrisch, nur die Party der Herrschenden nicht. Leider ist mir der Name des creators unbekannt.

Rechte erkennt man daran, dass sie sich als Mitte der Gesellschaft sehen und alles andere zu Kommunisten erklären, was so groteske Züge annimmt, Angela Merkel zur Kommunistin zu erklären, Linke erkennt man daran, dass sie sich als Mitte der Gesellschaft sehen und alles andere zu NAZIs erklären. Tatsächlich sind die wenigsten der einen Kommunisten, wie die wenigsten der anderen NAZIs sind.

Ein drittes Segment erklärt sich zur Mitte der Gesellschaft, welches sich gegen beide abgrenzt.

In Deutschland funktioniert das in exakt dieser Einteilung, nur mit über die Zeit sprachlichen Aktualisierungen, seit der Paulskirchenversammlung 1848.

Wir haben zunächst ideologische Gegensätze, die sich Anhänger rekrutieren. Diese Gegensätze werden zur Unvereinbarkeit verschärft und die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen den Teilen unterbunden. Andererseits müssen alle Teile auf dem selben Territorium leben und wirtschaftlich zusammenwirken, um das Leben im Land gestalten, bzw. überhaupt erst einmal ermöglichen zu können.

Als antreibende Spalter in diesem Kontext sind linke Akademiker besonders geeignet, da sie ihre Politik zu Wissenschaft erheben, die ganzen linken ^.-ismen (Sexismus, Rassismus), und die moderneren Varianten, Dinge mit „-phob“ zu kombinieren, sind exakt Spaltpilze, um Kommunikation zu verhindern.

Eine Verschärfung ist die Spaltung nach ethnischen Gesichtspunkten. Hier wird mit den Romantizismen der Rechten operiert.

Jugoslawien ist da der Klassiker, man hat ein prosperierendes, starkes, einflussreiches Land – immerhin war Jugoslawien die Führungsnation der Bewegung der Blockfreien – nach ethnischen Gesichtspunkten in Kleinstaaten zerschlagen, die nicht selbständig existenzfähig sind.

Der Chefideologe der Außenpolitik der US-Democrats Zbigniew Brzezinski, von allen kurz Zbig genannt, bemühte sich, diese Politik auf die UdSSR zu übertragen. Ob er Drahtzieher hinter dem Jugoslawien-Krieg war, weiß ich persönlich nicht, vorstellbar ist es. Unter Obama/Biden gelang jedenfalls eine militärische Verschärfung via Maidan-Putsch usw.

Derzeit bemüht man sich, das Konzept auf Weißrussland zu übertragen.

Anhand dieser Ereignisse kann man besonders schön darlegen, wie real bedeutungslos das Rechts-Links-Paradigma ist. In Jugoslawien war Deutschland unter der frischgebackenen „linken“ Regierung aus SPD und Grünen eine der Hauptkräfte, die die Diversion Jugoslawiens nach Ethnien betrieben hatten, obwohl die Gewichtung der Ethnien ein eher rechtes Attribut ist; selbiges gilt für das Verhalten Deutschlands in der Ukraine 2013/2014, auch hier kamen die Aufpeitscher aus Deutschland vor allem aus den Reihen der SPD und der Grünen, in Belarus ist es das nämliche.

Aktuelle Bewegungen wie Black Lives Matter sind die Spielart für innerhalb der imperialistischen Zentren. Man sagt ja, Malcolm X wurde ermordet, weil er genau das begriffen hatte: solange die Menschen in den USA sich nach Hautfarben gegeneinander aufhetzen lassen, werden sie immer die Sklaven des berühmten 1% sein.

Innerhalb des imperialistischen Zentrums USA-EU muss man nur etwas in den USA beginnen, es via TV quasi wie aus dem Zoo abbilden, dann braucht es nicht lang, bis es in der zweiten Garnitur, der EU, imitiert wird. Aldous Huxley sagte: „In der UdSSR haben sie die Partei, um die Gesellschaft zu steuern, in den USA das Fernsehen.“

Hier wird die Spaltung der Gesellschaft nach ethischen Gesichtspunkten sogar explizit zum „linken Inhalt“ umgewertet! War die Segregation, die Trennung nach Rassen, in den 20-ger Jahren noch ein reaktionäres Ziel, das die Linke bekämpfte, welche Rassenegalität forderte, so ist sie nun umgewertet zum linken Ziel. Faktisch wird genau das gleiche betrieben, nur der Intellektuelle Überbau ändert sich – man könnte sagen, Jacke wie Hose bleiben, lediglich die Mode des Schnitts ist eine andere.

Das ändert nichts daran, dass es tatsächlich sehr viele NAZIs in Deutschland gibt, aber kaum Kommunisten. Diese NAZIs treten allerdings nicht als NAZIs auf. Sie wissen schließlich, dass sie sich damit handlungsunfähig machen würden. Kommunisten treten oft schon als Kommunisten auf. Und machen sich handlungsunfähig.

Sprechen wir von Myanmar

dann muss man sich zuallererst klar sein, dass es sich bei dem Machtkampf zwischen NLD und Tatmadaw um zwei, einander ausschließende, politischen Grundvorstellungen geht!

Es ist auch nicht so, dass die einen friedlich und wehrlos und die anderen ein hochgerüstetes Militär sind.

Wie schon gesagt, ist Militär noch gar nicht zum Einsatz gekommen.

Die Auseinandersetzungen finden zwischen Polizei und NLD statt, NLD hat durchaus auch gerüstete Kampfgruppen und das völlig legal. Jede größere politische Organisation in einem solchen Land hat paramilitärische Einheiten. Das gehört ganz normal dazu.

In Myanmar hat zusätzlich jede offiziell anerkannte Volksgruppe ihr eigenes Militär. Das beruht auf den regionalen Traditionen.

Das führt zum Kern der aktuellen Auseinandersetzung. Die ist eigentlich die gewöhnliche.

Auf der einen Seite die konservativen, auf den geistesgeschichtlichen und politisch-historischen Traditionen der Region basierend, die teilweise mehrere tausend Jahre zurückreichen und sehr komplex sind. Gerade in Deutschland ist man da besonders ungebildet, es existiert meines Wissens nach noch nicht einmal eine Übersetzung der Mahabharata aus dem Sanskrit, lediglich Nacherzählungen, diese vor allem auf Grundlage englischsprachiger Übersetzungen.

Einen oberflächlichen Einblick in das Menschen- und Weltbild kann man sich durch die Bhagavad Gita verschaffen, einem Gesang aus der Mahabharata, der auf deutsch verfügbar ist. Das Übersetzen ist schwierig. Schon alleine ob Bhagavad Gita mit „Der erhabene Gesang“ oder “ Der Göttliche Gesang“ richtig übersetzt wäre, ist ungeklärt. Es ist beides möglich, beides darin enthalten, aber es ist beides nicht das gleiche, es sind 2 unterschiedliche Aspekte. Weitere Texte, das Ramayana, Veden, frühe wie späte Sammlungen, sind auf Deutsch nur unvollständig greifbar. Wie authentisch die Reden Buddhas übersetzt sind, ist umstritten. Für Myanmar gelten die Pali-Texte.

Und nun wollen Leute eiern uralten Kultur Vorschriften machen, deren Texte sie noch nicht einmal verstehen? Oder einigermaßen übersetzen können?

Dafür steht die Tatmadaw.

Auf der anderen Seit die, nennen wir sie meinetwegen Progressiven, vertreten durch die NLD. Sie kommen dem Westler verwandter vor, über sie versuchen die Globalisten sich die Herrschaft übe das Land anzueignen, aber man sollte sich auch da nicht täuschen. Überall auf der Welt können die Machtkämpfe zwischen Konservativ und Progressiv in gewaltsame Auseinandersetzung eskalieren. Aber immer müssen sie auch zu Kompromissbereitschaft gelangen.

Ob das Menschen im Westen gefällt oder nicht, dass Konflikte zuweilen auch unter Waffen ausgetragen werden, ist dort völlig normal! Das gehört in diesem Land zum Leben dazu! Das Problem ist weniger, dass die Konflikte mit Waffen ausgetragen werden, wenn es dazu kommt, es ist eher das Problem, dass sie dann mit modernen Waffen ausgetragen werden können. Ähnlich wie in Afghanistan, kann man das von außen kaum oder gar nicht beeinflussen. Ist auch gar nicht nötig. Es geht die Bevölkerungen des Westens absolut nichts an! Was würde ein Eingreifen des Westens zu Gunsten der NLD- angenommen das passierte und China ließe es zu – bewirken? Versucht man eine Besatzungsmacht zu etablieren, wird es ebenso wie in Afghanistan zum Dauerkrieg. Gewöhnliche Soldaten brauchen die Amis oder die NATO dort nicht hinschicken. Die Tatmadaw sind eines der diszipliniertesten, am härtesten trainierten, erfahrensten und loyalsten Militärs der Welt. Für gewöhnliche Soldaten wäre Myanmar ein Selbstmordkommando. Die NATO müssten also ihre Elite-Einheiten schicken. Die sich dann das nächste Vietnam-Trauma holen. Mit dem Unterschied, dass es dort keinen Ho Chi Minh gibt, der täglich seinen Soldaten predigt, sie müssten sich dem Feind moralisch überlegen erweisen, sondern dass die dort auf einen Gegner treffen, der darauf gedrillt ist, Eindringlinge bis zum letzten Mann zu vernichten. Sie werden nicht auf marxistisch geschulte Kader treffen, sondern auf Offiziere, deren Welt- und Menschenbild, als auch deren Kampf-Ethos, sich von der Bhagavad Gita ableiten.

Das ist im wahrsten Sinne des Wortes eine andere Welt.

Westliche Regierungen sollten sich auch keineswegs einbilden, sie könnten dort an der chinesischen Grenze so etwas etablieren wie die Ukraine, sie bräuchten dafür nur ihre Leute an die Macht bringen.

Die Ukraine ist ein europäisches Land mit teilweise orthodoxer, teilweise katholisch geprägter Tradition und der UdSSR dazwischen. Der Osten war immer Teil des russischen Reiches, der Westen teils polnisch, teils österreichisch. Im Sinne von eigenständiger Nation hat es eine Ukraine nie gegeben. Von der Ukraine kann man sagen, dass die EU und die USA sich einen ständigen Krisenherd geschaffen haben, den sie je nach Bedarf hochkochen oder abkühlen können.

Auf uns wirkt Globalismus wie eine gewaltige, unabwendbare Macht, eine Ideologie unter der man lebt, der man sich anpasst, oder an der man untergeht.

Genau besehen ist er aber nur das, was Lenin als Vollendung des Imperialismus beschreibt. Einige Monopolkonzerne und Banken akkumulieren ausreichend Kapital und Macht, um die Welt unter sich aufzuteilen. Länder, Nationen spielen gar keine Rolle mehr und Staaten verkommen zu den Erfüllungsgehilfen dieser Konzerne. Globalismus ist also nicht neu, er zeichnete sich bereits vor dem 1.Weltkrieg ab. Neu ist, dass der Imperialismus, der zu Globalismus umgetauft wurde, als erstrebenswert und fortschrittlich wahrgenommen wird.

Die Ukraine ist in diesem Zusammenhang eine klassische Kolonie. Es ist unwahrscheinlich, dass die EU und/oder die NATO die Ukraine aufnehmen. Beides sind überstaatliche Gebilde, welche die einzelnen Staaten als Verwaltungsstruktur nutzen, die aber die Nationen, auf welchen die Staaten quasi stehen, abgeschafft haben. Die Ukraine ist als Staat dysfunktional, also unbrauchbar. Sie ist ein beachtliches Stück Land, das ein paar skrupellose Oligarchen unter sich aufgeteilt haben, die sich wiederum als Handlanger ausländischer Mächte hergeben. Eine Mitgliedschaft der Ukraine würde ihnen viele Rechte einräumen und Einfluss gewähren. Warum solle man aber einer Kolonie Einfluss verschaffen, wo sie doch gerade als Kolonie nützlich ist, als Clubmitglied aber stört? Etwa: man ist im Golfclub freundlich zu Barista, Hausmeister und Putzkraft, wohl wissend um ihre Wichtigkeit zum Gelingen des Clublebens. Aber man nimmt sie doch nicht als Clubmitglieder auf! Die Ukraine tut, was sie tun soll, auch ohne Mitgliedschaft. Spurt ein Oligarch nicht, der gerade die Gust der amerikanischen ode europäischen Herren hat, wird er ausgetauscht. Jeder weiß es, also spuren sie.

Myanmar hat den Status der Kolonie abgeschüttelt und kämpft darum, als eigenständige Nation sich ihren Platz in der Welt zu schaffen. Die konservativen Kräfte dort sind rigoros. Man erkennt es daran schon, dass sie zuerst den Botschafter des Landes bei den UN gefeuert hatten, sobald dieser eine Rede hielt, die den Westen um Unterstützung für Aung San Suu Kyi anrief, als auch den Botschafter in London einfach ausgesperrt haben, als dieser sich als „Kritiker der Junta“ einen Namen machen wollte. UN und London fallen natürlich sofort auf, wen man bedenkt, dass Aung San Suu Kyi unter Aufsicht der britischen Krone erzogen wurde und lange Jahre Funktionärin der UN war.

Myanmar unter Führung der Tatmadaw ist entschlossen, Nation zu bleiben. Damit verkörpert Myanmar qua seiner Existenz die Verneinung des Globalismus und darf demnach aus westlich-globalistischer Sicht überhaupt nicht existieren. Nur, das britische Empire, das größte, welches die Welt je gesehen hat, kehrt nie mehr wieder. Frankreich hat genug mit sich selbst zu tun und wird wahrscheinlich ohnehin die erste Macht in Europa sein, die diesen als Ideologie abschüttelt. Die USA werden noch lange den Westen dominieren, aber als Weltmacht sind sie morsch geworden. In Asien ist das Zeitalter Chinas angebrochen. Das ist etwas völlig neues. Ein Land, das von Europa und den USA als Kolonie genutzt und behandelt wurde, emanzipierte sich nicht nur, es stieg selbst zur Weltmacht auf.

Im Osten nichts neues

I. Vor der Debatte

In den Tagen 04.03. bis 07.03.2021 sei es in Myanmar, so berichten die Medien übereinstimmend, zur bisher blutigsten Auseinandersetzung zwischen Polizei und den Leuten, die westliche Medien und Politiker „peaceful protesters“, friedliche Demonstranten, nennen, gekommen.

Von Toten wird berichtet, die Berichte variieren allerdings zwischen 1 Frau, die erschossen worden sei, über 5 Tote, Press.TV sprach von 18 Toten – hier ist festzuhalten, dass der Iran imperialistische Interessen in Myanmar hat, und daher nicht als zuverlässige Quelle genutzt werden kann – jemand hat bei den UN “ allegedly 32″, also vermutlich 32 Tote, gemeldet, westliche Outlets sprechen von „über 50 Toten“.

Bestätigt ist nur die 1 junge Frau.

Ein AP-Journalist wurde unter dem Vorwurf, absichtlich Falschinformationen zu verbreiten, festgenommen.

Mit dem Iran haben wir hier das genau gleiche Problem, das es bereits im Libyenkrieg 2011 gab, nämlich dass die iranische Führung mit den in den USA regierenden Democrats paktiert. Bei Muammar al Gaddafi handelte es sich um einen arabischen Führer, den der Iran auch stürzen wollte und so kam es zu einer Absprache mit der Obama-Regierung, wenn der Iran die USA hierbei unterstützt, könne man über das Atomprogramm verhandeln, der Iran würde es nicht bereuen.

Kann sein, dass wir in Bezug auf Myanmar ähnliches erleben, obwohl die Gemengelage hier komplizierter ist.

Im Gegensatz zu Großbritannien, das seine Kolonie wiederhaben will – und jetzt, nach Brexit erst recht – haben die Interessen der USA in Myanmar mit dem Land selber wenig zu tun, denen geht es darum, dass Territorium und Bodenschätze Myanmars vitaler und notwendiger, also unersetzbarer, Bestandteil der Neuen Seidenstraße sind. Somit zielen die USA auf die Eindämmung Chinas.

Dem Iran geht es mehr um die Zwistigkeiten zwischen Buddhisten und Moslems. Allerdings stellt sich die Frage, ob der Iran sich wirklich mit China anlegen wird, um eine Wiederaufnahme der Atomverhandlungen mit den USA zu bekommen. Es ist absehbar, dass der nächste republikanische Präsident, die Forderungen Israels an die USA gegen den Iran erfüllen wird. Und der kommt sicher irgendwann, spätestens in 10 Jahren, sollte die #BidenHarris-Nummer so durchgezogen werden und klappen, wie viele als Plan der Dems vermuten: 2 Jahre Biden, dann zieht man den aus Altersgründen zurück, Vize Harris übernimmt und hat hernach 2 volle Amtszeiten als „first female president“.

Nun sind 10 Jahre eine lange Zeit, in der sich vieles ändern kann.

In der Union von Myanmar findet die Auseinandersetzung zwischen 2 politischen Kräften statt, die gleichzeitig eine Stellvertreter-Rolle im internationalen Kontext spielen.

Wie überall auf der Welt ist das der Kampf zwischen dem auf die eignen Traditionen gestellten, aus der eigenen Geschichte schöpfenden Kräften und auf der einen Seite, hier repräsentiert durch die Tatmadaw, und den globalistischen, westorientierten Kräften auf der anderen Seite.

II. Teutonistan will auch dabei sein

Wir finden auf twitter:

wird sofort klar:

der USA-EU-Komplex nutzt die Auseinandersetzungen in Myanmar, um geostrategische Zeile zu verfolgen.

In Deutschland ist es immer das untrügliche Zeichen, wenn so etwas öffentlichkeitswirksam auf die Tagesordnung des Bundestages kommt.

Es bedeutet, Ressourcen der Bundesrepublik Deutschland sollen eingebunden werden in einen aggressiven Vorstoß.

Warum wird unter allen gewaltsamen Konflikten zwischen gesellschaftlichen Segmenten in einem Staat ausgerechnet dieser so bewertet?

Schon die eingesetzten Standard-Floskeln sagen es: „…blutige Gewalt gegen friedliche Demonstranten…“, „… Unterdrückung des eigenen Volkes…“, … demokratische Entscheidung akzeptieren…“.

Ein Putsch ist eine gewaltsame Aktion und dass es früher oder später auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Weggeputschten kommt, liegt ziemlich auf der Hand.

Darüber, was in den jeweiligen Situationen die gewaltsamen Auseinandersetzungen ausgelöst hat, wissen wir gar nichts. Ist die Unterdrückung von Widerstand gegen den Staat im Sinne der westlichen Führungen, so werden Freaks des Typs

schnell mal zu Terroristen, die das gesamte Universum bis tief nach Alpha Centauri hinein bedrohen, welche mit der gesamten Apparatur westlicher Behörden, Sicherheitskräfte und Geheimdienste gejagt und für Jahren hinter Gitter gesperrt gehören.

Ist der Widerstand im Sinne der westlichen Führungen, so werden auch Scharfschützen und Bombenleger zu friedlichen Demonstranten.

Die Formulierung „Unterdrückung des eigenen Volkes“ ist schon semantisch von geistig minderbemittelten für geistig minderbemittelte, denn dass eine Putschregierung in Myanmar nicht das Volk von Baden-Württemberg unterdrückt, dürfte klar sein.

Zu den Aufgaben eines jeden Staates gehört die Unterdrückung der Interessen der einen zu Gunsten der Interessen anderer. Ein Anarchist, der nach seinen Grundsätzen lebt, hat das gute Recht, das zu beklagen, ein Vertreter eines Staates, wie es der deutsche Außenamts-Chef ist, hat so ein Recht nicht.

Was die „demokratischen Entscheidungen“ anbelangt, taucht im Zusammenhang mit Entwicklungsländern, auf deren Territorium das USA-EU-Imperium Interessen hat, das Problem auf, dass sie, wenn der Westen aktiv eingreifen kann, gar nicht möglich sind!

Das Imperium spricht immer von Wahlen.

Wird die Wahl von denen gewonnen, die der Westen ablehnt, verhindert der Westen, so gut er kann, die Regierung; beginnend mit Vorwürfen des Wahlbetrugs bis hin zu den color-revolutions, Sanktionen, Sabotage, Terrorismus, Attentate, kein Mittel, das nicht eingesetzt würde. Und hilft das alles nicht, wird geputscht.

Im Falle Myanmars ist es umgekehrt. Dort soll die Partei der Globalisten an die Regierung gewählt worden sein, von der nun die Gegenkraft behauptet, das sei durch Wahlbetrug geschehen. Ob da etwas dran ist oder nicht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Sicher ist, dass das Imperium keine Wahl in Frage stellt, welche seine Leute an die Regierung bringt.

Und dass eine Partei, die die Interessen der Globalisten vertritt, nicht die Interessen des „eigenen Volkes“ vertritt, das ist ebenfalls sicher.

Halten wir uns an die Fakten, die wir haben, dann wissen wir:

ein 19 Jahre altes Mädchen wurde im Rahmen der Auseinandersetzungen getötet. Das Mädchen hat einen Namen, Ma Kyal Sin. Sie wurde erschossen.

Mehr wissen wir nicht. Es kann sein, dass sie von einer Sicherheitskraft erschossen wurde, es kann aber genauso gut sein, dass eine dieser Sniper-Aktionen sie getötet hat, wie wir sie aus Syrien 2011 oder der Ukraine 2014 kennen, die eben genau darin besteht, dass ein Scharfschütze mindestens eine Person aus der Menge der Protestierenden erschießt, um die Situation anzuheizen. Oder man muss noch nicht einmal nach Syrien oder Kiew. In den USA wird diese Methode mittlerweile auch in innenpolitischen Machtkämpfen eingesetzt. Die einzige Person, die am 06.Januar 2021 beim sogenannten „Sturm auf das Capitol“ in Washington DC. gewaltsam getötet wurde, war eine Frau, Ashli Babbitt, die durch einen Polizisten von hinten erschossen wurde. Kein Scharfschütze hier, aber da diese Frau absolut gar nichts getan hatte, was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe, ist die einzig logische Erklärung, dass ihr gewaltsamer Tod die Auseinandersetzung anheizten sollte. Ermittlungen gegen ihren Mörder wurden auf Befehl von höchster Ebene eingestellt. (Die Meldung, ein Polizist, Brian Sicknick, wäre von Demonstranten mit einem Feuerlöscher erschlagen worden, hat sich als, wahrscheinlich gezielte, Falschmeldung erwiesen. Brian Sicknick wies laut sowohl Gerichtsmedizin als auch seiner Familie keine äußeren Einwirkungen auf, man geht von einem Schlaganfall aus.)

II. Nach der Debatte

Die Bundestagsdebatte war völlig unergiebig. Jede*r Redner*in war selbstredend Myanmar-Expertise-habende*r, man kannte Land und Leute wie seine Westentasche, die Connection vor Ort war diesmal nur nicht der Student in Yangon oder die Austauschstudentin, sondern der tourist-guide aus Yangon, der mitten im Tumult den fernen SPD-Abgeordneten anruft, um sich zu beschweren, oder die Kellnerin vom – keine Ahnung, hab vergessen welchem See – die einst dem AfD-Mann ihren unverbrüchliche Liebe zur Nobelpreisträgerin gestanden hatte.

Heiko Maas trat als hipp facebook-&-twitter-informiert auf – woraus wir mal wieder lernen: geht es um inner-USA-EU-Angelegenheiten, reduzieren sich social-media zu Brutstätten von Verschwörungstheorien, passt es aber in das Konzept, sind sie die Orte, an denen sich die Unterdrückten durch reine Wahrheit artikulieren.

Abgesehen davon, gegeneinander zu konkurrieren, welche der im Bundestag vertretenen Parteien nun die endgültige und vollständige „I❤Myanmar“-Partei sei, war man sich einig, dass es Deutschlands Pflicht und Auftrag sei, entschlossen für Demokratie in Myanmar einzutreten. Dass Aung San Suu Kyi die fleischgewordene Demokratie Myanmars wäre, stellte nur Sevim Dagdelen in Frage, die links-pflichtschuldig darauf verwies, dass die Friedensnobelpreisträgerin sich ja wohl im Rohingya-Konflikt desavouiert habe.

Vorher hatte rechts-pflichtschuldig ein AfD-Mann die Friedensnobelpreisträgerin in der Sache bereits freigesprochen mit dem Hinweis, dass die „Bengalen“ ja gar keine angestammten Ureinwohner Myanmars seien, und er vergaß auch nicht, die „Militärdiktatur“ als eine „linke“ zu brandmarken.

Eigentlich hatte ich den Eindruck, die Debatte wurde auf Druck von Außen geführt und interessierte den Bundestag selbst nur wenig. Man hatte seine sattsam bekannten innenpolitischen Positionen auf Myanmar projiziert. Ich leite davon ab, dass die BRD keine vitalen Interessen in Myanmar hat, aber sich für die Interessen der USA einspannen lässt, sobald das eingefordert wird.

III. Herzogtum Burma

Aung San Suu Kyi’s Vater starb, als sie 2 Jahr als war. Seither fand ihre Erziehung unter der Oberaufsicht von Louis Mountbatten zunächst in Asien, dann in Oxford und London statt. Der war Onkel des Ehemanns der Queen, welcher zwar dank der Gandhi-Bewegung auf den Titel „Vizekönig von Indien“ verzichten musste, aber bis zu seinem Tode, durch eine Bombe der IRA, 1979 den Titel „Earl of Burma“ trug, also Herzog von Burma. Es liegt nahe, dass sie 1988, nachdem der seit 1962 regierende General Ne Win die Macht abgegeben hatte, als Führerin der „Demokratiebewegung“ in ihre Heimat zurückkehrte, sagen wir, mit Interessen ausgestattet war. Zwischen ihrer Zeit im UK und der Rückkehr nach Asien war sie in New York ansässig gewesen und hatte dort u.a. hohe Funktionen im Apparat der UNO inne.

Der Begriff „Entwicklungsland“ meint im konservativen Sprachgebrauch, dass es sich dabei um ein Land handelt, welches die westlichen Standards von technologischer Entwickeltheit und wirtschaftlichem Wohlstand noch nicht erreicht hat, aber anstrebt. Eine moderne Definition entstand nach dem Ende der UdSSR, welche den akademischen Entwurf von westlicher Demokratie dazu rechnet.

Vor dem Ende der UdSSR galt das Prinzip, dass jedes Land seinen eigenen, aus den eigenen historischen und kulturellen Determinanten abgeleiteten Entwicklungsweg gehen müsse. Und das war tatsächlich seit Lenin die offizielle linke, antiimperialistische Position bis zum Ende der UdSSR. De facto war es die Definition von Antiimperialismus.

Ganz falsch liegt demnach der AfD-Mann nicht, wenn er die Militärs in Myanmar als „Linke“ bezeichnet. Vielleicht wuchs er in der DDR auf und kann sich noch an die Positionen erinnern.

Das beschreibt den primären Hintergrund des Konflikts, der sich in Myanmar abspielt.

Man zitiert gerne den Ausspruch von Emma Goldmann: „Könnten Wahlen etwas ändern, wären sie verboten!“ Es gibt aber einen Unterschied zwischen den westlichen Industrienationen, die man eigentlich mittlerweile Finanznationen nennen sollte, und Entwicklungsländern.

In Entwicklungsländern können Wahlen eben schon eine grundliegende Änderung verursachen.

Das führt uns zum sekundären Hintergrund des Konflikts. Philosophisch gesehen sekundär. Praktisch-lebensreal ist es für einen großen Teil der Bevölkerung wahrscheinlich der wichtigere.

Wir haben in Myanmar die traditionalistisch-buddhistische Geisteshaltung, die das Allgemeine über das Einzelne stellt, heißt, die Verwirklichung der Nation, oder Union oder Republik, wie immer man das dann nennen will, alle 3 Begriffe sind im Gebrauch, dem sich das Individuum unterordnet oder dem es untergeordnet wird.

Ihr politischer Ausdruck ist die Tatmadaw.

Und wir haben die, ich nenne sie hier einmal, Westler. In der Ideologie des Westens steht das Individuum im Zentrum, das Allgemeine dient ihm als Mittel zum Zweck der Selbstverwirklichung.

Ihr politischer Ausdruck ist die NLD.

Nun ist ja immer auch das eine im anderen enthalten und das Streben der Politik sollte danach gehen, beides zueinander in Ausgleich zu bringen.

Das ist der Konflikt, durch den die Leute in Myanmar müssen, um die Stabilität im Land zu erreichen, auf der sie Frieden und Wohlstand gründen können.

Ausländische Interventionen, welcher Art auch immer, können bei diesem Konflikt nur Öl in’s Feuer gießen. Zu einer Lösung beitragen können sie gar nichts.

Früher war man sich dessen gewahr gewesen, darum das Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten.

Und die Deutschen brauchen wirklich nicht so tun, als wären sie die Weltlehrer in Sachen Demokratie.

Wenn Leute sagen, das Deutschland, welches wir heute haben, ist das beste Deutschland, dass es jemals gab, dann muss man sie erinnern, wie es dazu kam.

Vom Aufbruch des Kaiserreiches als Imperium in Konkurrenz zu Frankreich, Großbritannien, Russland und Österreich zur sozialistischen Revolution 1918/1919, die blutig niedergeschlagen wurde, was zur Weimarer Republik führte, die in das 3.Reich mündete, dessen Zerschlagung wiederum die Gründung der Bundesrepublik und der DDR auslöste, die 1989 – 1991 wieder vereint wurden und den Ossis-Wessis-Streit bis heute nicht lösen konnten.

Darum sage ich: kümmert ihr Deutschen euch um eure eigenen Sachen und überlasst Myanmar den Menschen, die dort leben!

Der gewaltsame Tod eines 19-jährigen Mädchens aufgrund einer politischen Auseinandersetzung ist eine schreckliche Sache.

Soll ich euch noch etwas verraten? Es ist immer die Politik, was die meisten Opfer fordert!

Eine weitere kurze Anmerkung zu den Ereignissen in der Union von Myanmar

Meine Herangehensweise hierzu

Sie merken schon, ich schreibe jetzt immer kurze Anmerkungen, sage dann, eigentlich will ich ja gar nichts dazu sagen, „es ist kompliziert, Schatz“, nur soviel…

Der Grund ist einfach: die Wirklichkeit der Union von Myanmar und das Bild, welches von diesem Land über Jahrzehnte im Westen gemalt wurde, das hat einfach gar nichts miteinander zu tun!

Das Bild im Westen, wie es zum Beispiel auch der Artikel auf den Nachdenkseiten, der hier: Kurze Bemerkung – von mir heftig angegriffen wurde, zeichnet, hat mit der Wirklichkeit ungefähr so viel zu tun, als würde man sagen, „Captain America: The First Avenger“ sei ein Dokumentarfilm über Amerikas Kampf gegen den Hitlerfaschismus.

Besonders schlimm ist das, wenn so etwas auf einem kritischen Medium wie den Nachdenkseiten erscheint, weil es natürlich die Gegenargumentation liefert: „Sogar die Nachdenkseiten schreiben…“; Sie kennen das. Ich unterstelle den Nachdenkseiten keine böse Absicht hier, ich sage, sie wissen es nicht besser und es wäre klüger gewesen, zu schweigen.

Ich räume reumütig ein, dass ich in einem solchen Falle zu etwas zu aggressiven Formulierungen neige und gelobe Besserung.

DANN SPRECHEN WIR VON EINEM LAND; DAS SICH ÜBER JAHRZEHNTE VOR DER AUßENWELT VERSCHLOSSEN HAT.

Mein Problem ist, hier gegenzusteuern kann ein Blog nicht ausreichend leisten!

Bei der Ukraine geht das, das ist im Grunde ein Nachbarland, viele Ukrainer*innen leben in Deutschland etc. damals, 2013/14, konnte ich deshalb mittels Bloggen mithelfen, eine Auseinandersetzung anzustoßen, die dann Fahrt aufnimmt.

Um das Bild von Myanmar zurecht zu rücken, bedürfte es konsequenter, akribisch genauer, gut materiell unterlegter wissenschaftlicher Arbeit, was viel Zeit in Anspruch nimmt und sehr teuer ist.

Worauf ich mich hier berufe, sind Ergebnisse meiner Auseinandersetzung mit der Thematik über 3 Jahrzehnte. Dazu gehört Lesen von Büchern und Zeitungen, Gespräche in Asien, Besuche usw. Jeweils über große Zeiträume verteilt. Man kann an jemanden, der kaum Geld hat und zusätzlich zu allem, was er sonst noch zu tun hat, einen Blog betreibt, nur begrenzte Erwartungen stellen.

Also gebe ich hier nur Denkanstöße, mehr kann ich aktuell nicht leisten.

Was mir bei den Demos auffällt

Ein Unterschied von heute zu 1990 ist: Journalisten können sich akkreditieren!

Wer angestellter Journalist ist, oder einen Presseausweis hat, kann sich, soweit ich das in Erfahrung bringen konnte, frei im Land bewegen.

Wir hören in der Tagesschau, Hunderttausende würden demonstrieren.

Wo?

Aus der Regierungsstadt Nay Pyi Taw ist überhaupt nichts mit zu bekommen.

Das muss aber nichts heißen.

Mit dem Bau von Nay Pyi Taw wurde 2002 begonnen, sie ist eine extra als zentraler Verwaltungs- und Regierungssitz entworfene, hochmoderne Science Fiction Stadt, man kann annehmen, dass dort nur dem Militär gegenüber loyale Beamte und sonstige für das Funktionieren einer Stadt nötige Einwohner unterwegs sind.

Jetzt habe ich mit gerade den heutigen Live-stream von RT aus Yangon angesehen.

Und da fällt mir auf:

Yangon ist das wirtschaftliche Zentrum der Union von Myanmar und diese Stadt ist mit einigen über 4 Millionen registrierten Einwohnern und einer großen Dunkelziffer größer als Berlin!

Das hier ist eine Kundgebung mit vielleicht 2000 Besuchern vor einer Shopping-Mall!

Für Berichte, denen zu Folge die Polizei sich mit den Demonstranten verbündet gegen das Militär, konnte ich überhaupt keine Belege finden.

Ich halte es auch für sehr phantasievoll, zu glauben, die Polizei würde sich gegen das Militär stellen.

Flagge der NDL

Das australische Fernsehen zeigt Kundgebungen aus verschiedenen Landesteilen. Insignien machen deutlich, dass diese Kundgebungen alle von der Partei National League for Democracy, NLD, sind. Das erkennt man unmissverständlich an der Flagge, roten Tüchern usw..

Ich konnte nichts finden, wo sich zusätzlich Bevölkerung den Kundgebungen anschließt.

Die Polizei hat die Aufgabe, neutral ihren Dienst zu versehen, und ich konnte keine Belege finden, dass sie das nicht macht.

Eine illegale Kundgebung in Mandalay, einer Stadt, etwa so groß wie München, wurde mit Wasserwerfern aufgelöst. Es soll auch Warnschüsse gegeben haben.

Mandalay – immer unter dem Vorbehalt, dass das mein subjektiver Eindruck ist – kann als die am stärksten westlich orientierte Metropole des Landes angesehen werden.

Vorläufige Schlussfolgerung

Der Widerstand gegen den Militärputsch ist geringer als 1990. Damals kam es schon zu ernsthaften Straßenkämpfen. Also, auf einem Niveau, wie wir es mit den Gelbwesten in Frankreich beobachten können.

Ich überlege mir, ob das Militär mit dem aktuellen Putsch nicht auf etwas reagiert hat, geheimdienstliche Erkenntnisse zum Beispiel, was sich hinter verschlossenen Türen andeutete.

Vorstellbar wäre ein Vorstoß der USA, über die NLD Macht auszuüben, welcher starke Strukturveränderungen im Land bewirken soll oder die Beziehungen zur Volksrepublik China stören.

In den USA reden die Republicans zwar immer vom Einfluss, den China auf die Democrats ausübe würde, das kann man aber getrost in die gleiche Kategorie Bockmist einordnen, wie Russlands Einfluss auf Trump. Das ist nur politischer Lärm fürs Volk. China ist die unangefochtene Konkurrenzmacht zu den USA, entsprechend wird jede US-Regierung nach Wegen suchen, China zu schaden.

Ich kann mir vorstellen, dass CIA oder sonst wer, CIA liegt nahe, Aung San Suu Kyi nutzen wollte, amerikanische Fremdherrschaft über Myanmar zu erlangen, wie Biden Fremdherrschaft über die Ukraine aufgebaut hat.

Das Militär in Myanmar aber wird niemals eine westliche Fremdherrschaft zulassen! Ebenso wenig, wie sie eine Balkanisierung des Landes zulassen werden.

Das Militär hat Maßnahmen ergriffen, ausländische Eingriffe zu unterbinden.

Sieht für mich derzeit so aus.

Ich meine, hallo: