3 Sonette aus dem 30-jährigen Krieg

Wir kennen sie schon aus de Schulzeit.

Vergangenheit ist Zukunft.

Man kann sich erinnern, was einmal war, hier im Land, vor langer Zeit, was um dieses Land herum geschieht und wieder geschehen wird, wenn die Politik so weiter macht.

Joseph Robinette Biden Jr. ist nicht der bemitleidenswerte Greis, der ihm fremden Interessensgruppen gehorcht, er ist Teil der Gruppe. Trotz seiner Gebrechlichkeit führt er ein wirklich extrem großes Maul.

Die Ukraine verlegt Truppen in Richtung Donbass.

Sergej Alexandrowitsch Jessenin: Rückkehr in die Heimat

Der heutige Sonntag

Es ist Sonntag, der 31.01.2021 und Wochenende 02 der Großen Nawalnyade blieb aus, ein paar dutzend da, ein paar hundert dort. Absichtlich unangemeldete Demonstrationen, die Polizei löst noch nicht einmal wirklich auf, nur wenn aus den Aufzügen heraus Gewalttaten verübt wurden.

Das hängt freilich auch damit zusammen, dass der Video über den „Putinpalast“ inzwischen als amerikanischer Fake enttarnt wurde. Kein Putin, der Rohbau eines Apart-Hotels, welches einem gewissen Arkadi Rotenberg gehört. Ich weiß nicht, wozu ARD und ZDF Studios in Moskau betreiben, wenn die noch nicht einmal ein Telefonbuch so lesen können, dass sei es auch benutzen können. Die einzigen auf der ganzen Welt, die noch nicht mitbekommen haben, dass der Nawalny-Video ein von einer amerikanischen Film-Firma aus LA zusammengeschusterter Fake ist – ist das 8 Milliarden € schwere deutsche Fernsehen!

DAs Russische Fernsehen hat 2 Beiträge geliefert.

Kaliningrad-Domizil hat beide Beiträge für das deutsche Publikum aufbereitet. Die Pressekonferenz hatte Rotenberg allerdings nicht gemacht.

Die nawalnyschen Pupshintern schafften es heute gar nicht erst, auf twitter zu trendeln, zu groß war die Konkurrenz:

In Jerusalem beerdigen Orthodoxe Juden einen ihrer Angesehenen unter zahlreichem demonstrativem Ignorieren der Corona-Bestimmungen:

In Paris demonstrieren mehrere 10 000, es kommt zu Straßenschlachten, auch in anderen Städten Frankreichs kommt es zu Demos.

In Wien findet ein verbotener „Stadtspaziergang“ mit mindestens 5000 Teilnehmern statt, wo sich zu allem Überfluss auch noch Polizei mit den Demonstranten solidarisierte.

Ergänzung 23:44h: inzwischen wurde die Kundgebung vom österreichischen Pendant zum SEK aufgelöst.

In Niederlande und Dänemark gegen Corona-Maßnahmen, in Polen gegen die Regierung aufgrund des Abtreibungsgesetzes, überall ist heute mehr los, als auf den Nawalny-Märschen.

Was mich an RT extrem nervt, ist dass die ein russisches staatlich finanziertes Portal sind, es aber nicht schaffen, selber aus Russland zu berichten, sondern die Meldungen von Reuters und ähnlichen Agenturen verarbeiten. Weil, dass die nur vorbereitete Texte verbreiten, die das Wunschdenken ihrer Regierungen ausdrücken, ist ja eigentlich klar. Die ständige Anbiederei an den westlichen Mainstream wird nicht dazu führen, dass der westliche Mainstream sie plötzlich ganz dolle lieb hat.

Zum heutigen literarischen Text

Gemeinsam mit Alexander Alexandrowitsch Blok und Ossip Emiljewitsch Mandelstamm gehörte Sergej Jessenin zu den Hauptvertretern des sogenannten russischen Symbolismus.

Alle drei verbindet auch ein tragisches Schicksal: denn alle drei gehörten zu den Unterstützern erster Stunde der Bolschewiki und für alle drei ist das übel ausgegangen: Blok starb 1921 an Unterernährung in Petrograd, wie Peterburg kurzzeitig aufgrund des Kriegsgeschehens zwischen Russland und Deutschland hieß, Mandelstamm verstarb 1938 im Arbeitslager, Jessenin beging am 28.Dezember 1925 Selbstmord in jetzt Leningrad, wie Peterburg in der Zeit der UdSSR hieß. Ein Ende des XX. Jahrhunderts in die Welt gesetztes Gerücht, Jessenin sei von der GPU ermordet worden, entbehrt jeder Grundlage.

Vorausgeschickt sei auch, dass mit Übertragungen in das Deutsche bei Jessenins Texten teilweise dahingehend Probleme existieren, dass der Übersetzer versucht, die eigene politischen Meinung einzufärben. Das mag nicht völlig ungewöhnlich sein, fällt aber bei Jessenin besonders ins Auge. So war das im folgenden Gedicht der Fall, wo die Schwestern durch Einfügen von besonders wertebelasteten Worten als dumm und niederträchtig dargestellt werden sollten, die im Originaltext aber überhaupt nicht vorkommen. Ich habe sie schlicht rausgekürzt. Der Übersetzer überschreitet durch inhaltliche Manipulation dieser Art, aus meiner Sicht, bei weitem seine Kompetenzen. Im übrigen fügt es in Jessenins Lyrik eine Grobheit ein, die sie nicht hat.

Die Ballade

Rückkehr in die Heimat

verfasste er 1924.

Wladimir Wladimirowitsch Majakowskij: Seht, so ward ich ein Hund

Dieses Gedicht setze ich mal in die aktuelle politische Situation, die zu einem Teil davon gekennzeichnet ist, dass die Übernahme der three branches of government in den USA durch die Demokraten, der Dammöffner war, eine sichtlich lange vorbereitete Regime Change Operation gegen Russland zu starten, unter Einsatz des russo-faschistischen Nawalny, der schon häufiger dadurch auffiel, bei Geschäfte mit höheren Geldsummen Gesetze zu übersehen.

Wie gewohnt, ist das deutsche Auswärtige Amt eigentlich nur der Sykophant des Bösen.

Die wissen, dass die von ihnen verbreitete Erklärung der „G7-Außenminister“ vom 26.01.2021

https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/g7-proteste-russland-nawalny/2437134

barer Unsinn ist. Bis auf „Demonstranten“, die an Gewalttätigkeiten beteiligt waren, sind alle lediglich zur Personalienfeststellung vorübergehend festgehalten worden. Das ist eine völlig normale Praxis von allen Staaten, dass Personalien von Beteiligten an unangemeldeten Demos festgestellt werden.

Anarchisten können sich darüber beschweren, von den sogenannten G7 ist es lächerlich. Sie suggerieren in dieser Erklärung, es seien die zur Personalienfeststellung gebrachten immer noch in Haft. Sie wissen, dass das nicht der Fall ist.

Auch wissen die Verfasser und ihre Auftraggeber, dass Nawalny bis 30.12.2020, 23:59h Zeit hatte, sich bei der Behörde zu melden. Nawalny hatte am 29.12.2020 noch großmäulig im Internet herumgeprahlt, dass er das nicht tun werde. Also wissen die beteiligten Beamten der G7-Außenministerien, dass Nawalny nach in ihren eigenen Staaten ganz genauso gültigen Verfahren in Haft genommen wurde.

In jedem G7-Staat wäre Nawalny unter diesen von ihm provozierten Umständen inhaftiert worden!

Auch davon können wir ableiten, dass wir hier mit einer großangelegten Strategie konfrontiert sind, die durch die Wahl Joseph Robinette Biden, Jr zum Präsidenten, aktiviert wurde.

Heiko Maas ist ein gutes Beispiel, wie es heute möglich ist, zugleich sich bei jeder Gelegenehit, die sich bietet, als Gutmensch darzustellen und zugleich ein Unternehmen Barbarossa 2.0 mit in Marsch zu setzen.

Heiko schafft es sogar zugleich von „Auschwitz und seine Befreiung“ zu reden, während er den Angriff auf Russland mit vorbereitet.

„Keine Zukunft ohne Erinnerung“, da pflichte ich ihm bei. Ich erinnere an den Einfall der Nazi-Horden in die UdSSR. #NieWieder auch dieses!

Da es in der kommenden Zeit zunehmend wichtiger wird, nicht auf die Standard-Propaganda-Medien angewiesen zu sein, aber in der Regel Deutschsprachige kein Russisch können, sei auf die folgenden Möglichkeiten verwiesen:

Den Anti-Spiegel kennt ja mittlerweile jeder, nehme ich an. Wenn nicht, dort sollte man nachschlagen, wenn Vorgänge wie diese Nawalny-Kampagne gefahren werden, der Betreiber ist gut vernetzt und reagiert schnell. Lästig ist die zunehmend länger werdende Ladezeit der Seite in Deutschland. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht zufällig geschieht.

Empfehlenswert ist auch das weniger bekannte Kaliningrad-Domizil.

Wovon ich sonst Gebrauch mache, um russische Medien oder Regierungsseiten zu durchforschen, ist: man kann den Yandex-Browser installieren und russische Internetauftritte mit der Übersetzungsfunktion absuchen. Die aktiviert man mit dem Symbol in der Adressleiste rechts:

In all diese ungustösen Dinge passt ein Gedicht, das Wladimir Wladimirowitsch Majakowskij 1915 verfasste, welches genau den Unmut ausdrückt, der entsteht, wenn die Sprache als Mittel der Korrektur von Lügen wirkungslos verpufft:

Wladimir Wladimirowitsch Majakowskij:

Seht, so ward ich ein Hund

Federico Garcia-Lorca: Drei Städte

Die sind:

I. Malagueña

II. Barrio de Córdoba

III. Tanz (in Sevilla)

Das erste Stück, Malagueña, hat Dmitrij Schostakowitsch vertont als den 2. Satz der 14. Sinfonie. Im Gegensatz zum 1.Satz, wo Schostakowitsch den Vers Lorcas in seine quälenden Finsternisse hinabgezerrt hat, steigt Schostakowitsch mit „Malagueña“ aus dieser Tiefe empor und lässt sich vollkommen gelöst von Lorca tragen.

Ich wiederhole jetzt nicht mehr, was oben schon steht.

Federico Garcia-Lorca: de Profundis

Dann hangle ich mich gleich an Schostakowitschs Sinfonie entlang weiter.

Die beginnt… äh … völlig überraschend mit dem ersten Satz – ? – ihr wisst, was ich meine – mit dem „de profundis“, „aus der Tiefe rufen wir“, die verzweifelte Anrufung Gottes durch den Katholiken, wie Federico Garcia-Lorca es verstand. Ein Teil der katholischen Liturgie. Federico Garcia-Lorca, der innovativste spanische Dichter des XX. Jahrhunderts, hatte davon seine ganz eigene Vorstellung.

Der russische Tonmeister bettet das Gedicht als ersten Satz seiner 14. in eine monotone Düsternis, die geradezu Furcht erregt.

Da kann ich als Schauspieler doch wahrhaft froh sein! Meine Aufgabe besteht darin, dass südländisch-groteske, welches sich durch die Lyrik Garcia-Lorcas zieht, zum Klingen zu bringen!

Federico Garcia Lorca

aus: Dichtung vom Cante Jondo, 1921

Eingedeutscht von Enrique Beck

de Profundis

Guillaume Apollinaire: Antwort der Saporoger Kosaken an den Sultan von Konstantinopel

Ich hatte davon schon mal eine Verarschungsversion gemacht, jetzt machen wa dette maa richtig.

Dieses Gedicht ist tatsächlich etwas schwer vorzutragen.

Einerseits darf man ja die Bandbreite des Lyrikvortrags nicht verlassen, damit würde man den Text als Gedicht zerstören. Auf der anderen Seite spielt es mit vulgären Formulierungen, die Verachtung und Übermut ausdrücken sollen, und so muss man natürlich auch im Vortrag übertreiben.

In seiner 1969 uraufgeführten 14. Sinfonie op.135, der „Liedersinfonie“, hat Dmitrij Schostakowitsch 6 Stücke dieses Dichters verwendet (neben 2 Texten von Rilke und 2 von Federico Garcia Lorca, von welchem sich sicher auch noch Gedichte einsprechen werde, sowie einem Text von Wilhelm Küchelbecker) , die „Kosaken“ liegen dem Satz 8 zugrunde.

Nun hat es der Musiker hiermit leichter, da er die künstlerische Ausdrucksform Lyrik in die künstlerische Ausdrucksform Musik einbettet, eines anderen Sprache in die eigene fügt.

Der Schauspieler hat die Verpflichtung, der Sprache des Dichters zu folgen und muss hier quasi den Schnittpunkt zwischen Lyrikvortrag und dem, was man heute auf YouTube gerne einen „rant“ nennt, also ein Showschimpfen, finden, anders ausgedrückt, er muss das klassische Vortragen verlassen ohne in Filmschauspielerei zu verfallen.

Ein paar historische Fakten, damit man weiß, worum es geht

Im Russischen Reich wurde die Leibeigenschaft erst im Jahre 1861 abgeschafft, als vorletztes Land in Europa. Das letzte war Rumänien.

Kosaken waren ursprünglich aus der Leibeigenschaft geflohene Bauern, die sich zusammengeschlossen und an den Flüssen Don, Dnjepr und Dnjestr niedergelassen hatten.

Nach anfänglichen Kämpfen konnten sie durchsetzen, nach ihren eigenen Regeln zu leben und nur dem Zar untertan zu sein.

Das Gedicht bezieht sich allerdings auf Ereignisse aus den russisch-türkischen Krieg von 1877, als Abgesandte des Osmanischen Reiches Kosaken auffordern, sich ihrem Sultan zu unterwerfen.

Guillaume Apollinaire

Ein makabres Detail, das in unsere aktuelle Realität passt, soll hier noch Erwähnung finden: Apollinaire starb am 09. November 1918, also exakt am allerletzten Tag des 1.Weltkrieges, in Paris, an der spanischen Grippe.

Jetzt aber zur Sache:

Antwort der Saporoger Kosaken an den Sultan von Konstantinopel

Das geht noch besser.

Aber nicht heute.


Zum Schluss noch der Text im französischen Original:

Réponse des Cosaques Zaporogues au Sultan de Constantinople

Plus criminel que Barrabas
Cornu comme les mauvais anges
Quel Belzébuth es-tu là-bas
Nourri d’immondice et de fange
Nous n’irons pas à tes sabbats


Poisson pourri de Salonique
Long collier des sommeils affreux
D’yeux arrachés à coup de pique
Ta mère fit un pet foireux
Et tu naquis de sa colique

Bourreau de Podolie Amant
Des plaies des ulcères des croûtes
Groin de cochon cul de jument
Tes richesses garde-les toutes
Pour payer tes médicaments