Die letzten Völker des Thule

Vorgeschichte

… wie die letzten Völker des Thule …

Eine Phrase aus der Oper Elektra von Hugo von Hoffmannstal und Richard Strauß nach Sophokles.

Ich habe nie verstanden, was diese, nennen wir es Aussage,  in diesem Sujet sucht, ich erklärte es mir immer damit, dass die Verfasser der Oper eine Botschaft an Personen im Publikum, wahrscheinlich der Uraufführung 25.01.1909 in Dresden, eine Insider-Botschaft sendeten. Wer der Empfänger der Botschaft sei und was sie bedeutet, ich habe es nie herausgefunden. Nur wenige Jahre später, fegte der erste Weltkrieg die Monarchien Europas und die christliche Ordnung von der Landkarte.

Elektra ist das letzte Kapitel der Tantaliden-Saga. Die Dynastie des Stammvaters Tantalos, der als ein Sohn des Zeus selbst galt, war die mächtigste Adelsfamilie im antiken Griechenland. Es wurde erzählt, Tantalos habe die Götter aus Größenwahn herausgefordert. Diese nun verbannten ihn an einen Ort des Hades, wo er die Ewigkeit in einem Teich verbringen müsse, aber nicht trinken kann, denn jedes Mal, wenn er das versucht, weicht das Wasser vor ihm zurück, ein Teich umsäumt von früchtetragenden Bäumen, von welche er nicht essen kann, denn jedes Mal, wenn er nach einer Frucht greift, weicht der Ast vor ihm zurück.

Hier, in der Menschenwelt, soll sein Blut bis in die fünfte Generation dazu verflucht sein, Angst und Unheil ungekannten Ausmaßes ertragen zu müssen.

Heute, freilich, interpretieren wird das alles nicht mehr mythisch. Viel Namen, die im Zentrum des griechischen Theaters und der Dichtung standen, die heute, über 3000 Jahre später, gebildeten Menschen auf dem europäischen Kontinent immer noch geläufig sind, gehören in seine Blutlinie, die Brüder Atreus und Thyestes, die Söhne des Atreus Menelaos und Agamemnon, die Töchter des Agamemnon, Iphigenie und Elektra, sowie sein Sohn Orest, um nur die prominentesten herauszugreifen.

Der Fluch endet an jenem Tag, von dem die Oper handelt, an jenem Tag, als Elektra und Orest ihre gemeinsame Mutter Klytämnestra und deren Liebhaber Ägisth töten. Danach, so wird erzählt, wurde dem Orest in Athen der Prozess gemacht. Die Anklage lautete auf Muttermord. Orest jedoch wurde freigesprochen!

Natürlich gibt es keine 3000 Jahre alten Prozessakten, fein säuberlich abgeheftet in Leitz-Ordner von bayrischen Beamten und digital eingescannt, aber man kann sich einiges zusammenreimen. Die Machtkämpfe unter den Erben des Tantalos waren von unvorstellbarer Grausamkeit. Den trojanischen Krieg kennt jeder. Aber nicht jeder weiß mehr, wer Ägisth war.

Kehren wir und den Sünden der Väter zu. Atreus und Thyestes waren Brüder und die Enkelsöhne des Tantalos, die um die Vorherrschaft Kriege führten. Auf die Einzelheiten kann ich hier nicht eingehen, für den Text hier ist ein Ereignis besonders geeignet: Atreus hatte Thyestes ein vernünftiges Friedensangebot gemacht und der Frieden sollte bei einem Festmahl gefeiert werden. Das Fleisch nun, welches auf dem Festmahl von Atreus dem Bruder dargereicht wurde, waren sämtliche Kinder des Thyestes, gefangen genommen, geschlachtet, durchgebraten und gegrillt, mit Ausnahme von dessen jüngstem Sohn, dem Säugling Ägisth!

Man kann sich leicht denken, dass Ägisth zu der Aufgabe erzogen wurde, sich an den Kindern des Atreus zu rächen. Während Agamemnon die zehnjährige Belagerung Trojas durch die Griechen anführte, machte er sich an dessen Gattin Klytämnestra heran, um Agamemnon, sollte dieser von Troja zurückkehren, zu töten. Die wiederum hegte selbst tödlichen Hass gegen ihren Gatten, der sich, ehe die Schiffe der Griechen gen Troja in See stachen, nicht gescheut hatte, um günstige Winde von den Göttern zu erflehen, seine und ihre älteste Tochter Iphigenie als Opfergabe auf dem Altar zu schlachten! So wurde Agamemnon, da er aus dem Krieg heim kehrte, im Badhaus von Ägisth mit einem Schwert erschlagen.

Wir sehen, im Kontext der Familiengeschichte, und ich kratze hier nur an der Oberfläche, war die Tat des Orest nicht wirklich außergewöhnlich. Die Mythologie weiß zu berichten, dass Pallas Athene selbst, Göttin der strategischen Kriegsführung, der Künste und des Rechts – des Rechts, nicht der Gerechtigkeit! – Namensgeberin und Beschützerin der Stadt Athen, für ihn bürgte!

Er konnte den Tron von Mykene und Argos besteigen und als König regieren. Weiter wird erzählt, dass seine Regierungszeit eine Zeit Jahrzehnte lang andauernden Friedens und der wirtschaftlichen Blüte war.

Was aber hat das mit Thule zu tun?

Thule ist ein Ort der nordischen Mythologie. Mit Griechenland hat es nur so viel Zusammenhang herstellen, als ein griechischer Seefahrer aus der Zeit Alexanders von Mazedonien, also Jahrhunderte später, namens Pytheas auf seinen Reisen eine Insel des Namens besucht hatte, die heute untergegangen sein soll.

Mit Thule ist es wie mit Atlantis. Man weiß nicht, wo es gewesen sein soll. Einige vermuten es vor Norwegen. Andere – vor Litauen!

Partytime in Vilnius

In der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderrts hat Thule noch eine weitere Funktion.

1918 wurde in München eine Geheimgesellschaft zur Bekämpfung der Novemberrevolution und der Räterepublik von einem Herrn, der sich  Rudolf von Sebottendorf nannte, ins Leben gerufen, welche vom Hotel Vier Jahreszeiten in der Maximilianstraße aus agierte, die als Keimzelle der NSDAP gilt. DAs kann man auch bereits dem Emblem entnehmen:

Nach der Neiderschlagung der bayrischen Räterepublik wurde folgerichtig das zum Hauptfeind erklärt, was man damals Sowjetrussland nannte. Neben den Juden freilich, aber das gehörte zusammen. Sowjetrussland war in ihren Augen Produkt und Basis einer jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung.

Der aus dem Estland stammende Alfred Rosenberg, Chefideologe der NSDAP und Reichsminister für die besetzten Ostgebiete, wurde von dieser Gesellschaft entdeckt und aufgebaut!

Es ist kein Zufall, dass das Baltikum Spielplatz Numero uno der SS-Veteranen und ihrer Zöglinge ist.

Die Auswahl des Ortes Vilnius für die ultimative NATO-Party hängt damit allerdings nur mittelbar zusammen. Als unmittelbar fällt das Bestreben Warschaus, der Wiederbelebung des 1795 endgültig zerschlagenen Polnisch-Litauischen Großreichs auf.

Ein Blick auf historische Karten zeigt, wovon Warschau träumt und merkwürdig, es sind, wo nicht EU, Ukraine und Weißrussland und Teile Russlands, die fehlen.

Quelle Wikimedia

Quelle dtv-Atlas zur Weltgeschichte

Wenn also deutsche Grüne, SPDler und weitere Politiker von russischem Imperialismus reden, so entspricht das dem im Internet gerne zitierten „Haltet den Dieb!“

Die in den vergangenen Monaten immer wieder aufflammenden Debatten um eine Sondertruppe aus polnischen, rumänischen und baltischen Militärs, die offiziell in die Ukraine einreiten wollen, fügt sich hier ebenso ein, wie die ab und an auftauchenden, aus Warschau und Vilnius gesteuerten Versuche, die Boulettenprinzessin Tichanowskaja against all odds als Statthalterin in Minsk einzusetzen.

Und noch etwas fügt sich ein, das Bild, das um die Welt geht. Das Bild vom armen Würstchen, das auf die Party eingeladen wurde, weil es noch gebraucht wird, dann aber in die Ecke gestellt, weil es nicht zur Familie gehört!

und

Man feiert die Heimkehr Schwedens in den Schoß der Familie. Denn Schweden, das war eine der großen europäischen Militärmächte. Also, historisch gesehen. Damals. Karl XII. Schweden, das gehört dazu. OK, hat wie die Polen von den Russen auf’s Maul bekommen, aber hat die selbe Genetik, das „wir“.

Aber die Ukraine? Ich bitte doch recht herzlich! Unterm Strich werden die so gesehen, wie Putin es sagt. So etwas wie „Russkies“, nur eben keine Russkies. Feldbesteller, die mal den Polen gehört haben, mal den Österreichern usw. Seht ihn euch an, den ungepflegten Komödianten, der sich als Präsident ausgibt! Gekleidet, als mimte  er Che Guevara oder Fidel Castro in einer Low-Budget-Fernsehshow! Aber alle Anwesenden wissen, dass es für ihn vorbei ist! Sogar seine Frau lässt ich  stehen, um mit einer Freundin über die neuesten Luxusgeschäfte in Paris zu schäkern und in welchem Spa es die schnuckeligsten Masseure gibt.

Ja, er durfte seine Bettler-Rant „Give me money, give me weapons” singen, er sollte das sogar. Dafür bezahlt man ihn.

Man hat ihn  sogar das Füßchen aufstampfen und ein „I want respect!“ einflechten lassen und auf die Schulter geklopft: „Ist ja gut, den sollst du haben! Anno Domini, weiß der Geier wann, aber frühestens, wenn du einen Krieg gegen Russland gewonnen hast und gelernt, wie man sich ordentlich wäscht, wirst du in die NATO eingeladen werden, jetzt heul nicht rum!“

Was aber kam heraus?

Scholzipussy grinst wie gewohnt blöd und verschenkt weitere – wie viel? Irgendetwas von wegen 700 oder 800 Millionen Euro aus dem deutschen Steueraufkommen für die Fortsetzung des Krieges gegen Russland und das Annalehnchen hüpft wie ein aufgeschrecktes Huhn herum, als wäre das ihr Debütantinnen-Ball. Sie ist wahrscheinlich die einzige am Ort, die noch nicht begriffen hat, dass die Köpfe hinter der NATO die Ukraine aufgegeben haben. Ihre Niederlage wird seit Monaten künstlich hinausgeschoben, um den Russen Schaden zuzufügen, mit jedem Tag geht die Ukraine ein kleines Stück mehr zu Grunde!

Gaddafi hatte es den Ukrainern schon 2004 erklärt, als dieser Juschtschenko mit der Timoschenko einen erste Maidan-Versuch unternommen hatten, der Westen wird sie benutzen und wegwerfen. Dieses Wegwerfen steht Zelenskyy in’s Gesicht geschrieben.

Kriege werden nicht in BILD und ÖRR gewonnen. Während man den Pleps noch mit jubelnden Siegesmeldungen einlullt, sucht man nach Wegen, sich abzuseilen.

Wie man das der Gemeinde der Gläubigen erklärt, die darauf eingeschworen ist, die Ukraine zu unterstützen, egal, was es kostet und wie lange es dauert?

Wie hat man es denn in Afghanistan gemacht? Genau, dort verwies man plötzlich auf die Bewegung der Taliban. In der Ukraine hält man sich NAZIs in Reserve. Die ganz plötzlich, niemand hätte das ahnen können, aus dem Boden schießen. Das wäre eine Möglichkeit. Es benötigt nicht länger als 24 Stunden, die Gemeinde der Gläubigen um 180° umzudrehen; viele der ihren wird das selber nicht einmal wirklich bemerken.

Erinnerung an meine traurigen Heldinnen

Go woke, go broke!

Ein Spruch, der sich durchgesetzt hat, der als er aufkam, als wohlmeinender Rat an die Unterhaltungsindustrie der USA und ihrer Vasallen gemeint war, mutierte in seinem Gebrauch mittlerweile zur bitteren Häme.

Unsere Politiker beschreiben unsere aktuellen Lebensbedingungen als Krise.

Wer gescheit ist und mitdenkt weiß aber: das ist keine Kreise! Des ist Folge politischer Entscheidungen des Bundestages!

Die Zeiten, dass ich einen Artikel damit beginnen kann: „So, jetzt reden wir aber mal über die wirklich wichtigen Dingen des Lebens“ und schreibe dann über Comics und Comic-Verfilmungen, gehören leider der Vergangenheit an.

Wir durchleben die erste Phase des dritten Weltkrieges und nichts deutet darauf hin, dass dieser in absehbarer Zeit beendet wird.

Es ist der Krieg, der die weiße Vorherrschaft beendet, das ist jetzt schon sicher, aber wir wissen noch nicht, wie das wirklich werden wird.

Wir leben unter einer Gutmenschen-Regierung, die auf der einen Seite herumkreischt „Hilfe, der Klimawandel wird uns alle vernichten!“ – die auf der anderen Seite via Ukraine einen Kriegszug führt, der unübersehbar Rache nehmen soll für Deutschlands Niederlage 1945! Wir haben eine Führung, die 2 Jahre lang in das zwangsneurotische kippende Waschrituale mit ständiger Desinfektion fordert, jetzt plötzlich aber personalidentisch, Hygiene als vernachlässigbaren Luxus geißelt, Reinlichkeit ist sowas von gestern, total nazi. Aber die Maulwindeln bleiben!

Dennoch ist die Zeit für mich gekommen, mal wieder einen kleinen Ausflug in die Kulturkritik zu wagen!

Diese Woche startet der zweite Black Panther Movie „Wakanda Forever!“

Bis Endgame hatte ich noch Vorfreude auf jeden nächsten Marvel-Film. Die Skepsis ist groß, dass es irgend ein neo-linker Müll wird, der mir die Laune verdirbt.

„She-Hulk“, eine Disney+-Serie, auf die viele sich gefreut hatten, weil die Comic-Serie sich vorzüglicher Beliebtheit erfreute und die Leser erwartungsvoll dem entgegensahen, wie die Real-Life-Show wohl werden wird, wurde zu einem Wendepunkt der kinematografischen Ausformulierung des Marvel-Universums.

Mittlerweile haben die Show-Runner zugegeben, es ging gar nicht darum, She-Hulk „zum Leben zu erwecken“, sondern es war explizit geplant, die Fans zu trollen.

Die fourth-wave-Feministinnen, die für die inhaltliche Gestaltung der Show zuständig waren, erklärten, dass die Fanbase von Marvel aus aus ihrer Sicht blöden Fanboys bestünde, die keine weiblichen Superheroes haben wollen.

Das ist schon vom Prinzip her ein anachronistischer, realitätsferner Denkansatz. Denn würden wir keine weiblichen Superheroes haben wollen, hätten die Leute She-Hulk nicht erst machen können, um die Leute zu nerven, denn sie hätten nicht damit rechnen können, dass es angesehen wird!

Seit „Black Widow“ hat Marvel viel verspielt. Es ist nicht mehr Marvel, das sich seit den 1930ger Jahren eine weltweite Fangemeinde aufgebaut hat. Es ist ein von der Demokratischen Partei via Disney-Company gehighjacktes Marvel, welches die Popularität der Vorlagen und den Erfolg der Kinofilme und Serien musbraucht, die Menschen im Sinne der politischen Korrektheit zu erziehen!

In diesem Sinne wird alles, was seit den 1930ger Jahren aufgebaut wurde kaputt gemacht und im Sinne der aktuell herrschenden Ideologie umgewertet, was hierfür verantwortlichen Personen als „Dekonstruktivismus“ vorstellen.

Das ist es, was verärgert und dazu geführt hat, dass man sich nicht mehr auf den nächsten Streich freut, sondern ihm skeptisch entgegensieht.

Es hat von Anfang der Comic-Literatur an Heldinnen gegeben, die ihre Fangemeinde gefunden haben, ohne dass die Künstler es nötig hatten, männliche Figuren abzuwerten. Im Gegenteil, sie waren stets ebenso beliebt, wie die männlichen Charaktere, sie waren die Frauen in der Superhelden-versus-Superschurken-Szene, ohne die alles nichts wäre, so, wie das wirkliche Leben aus Männern und Frauen besteht und die einen ohne die anderen nicht wären.

Aber sogar das bestreiten ja die Dekonstruktivierer*innen!

Der Satz, den Präsident Xi dem Ollie Scholz mit auf den Weg gegeben hat, kann eingedampft werden auf „Vertrauen aufzubauen ist ein langer und schwieriger Prozess, aber es ist sehr leicht, Vertrauen zu zerstören!“ und gleichsam auf Kunst/Entertainment angewendet werden!

Hat man Leser oder Hörer oder Zuseher einmal vergrault und verloren, kehren diese nie wieder zurück!

Das betrifft nicht nur Marvel, es betrifft die gesamte Szene.

Und so erlaube ich mir, den woken „Leichenfledderern“ einige meiner Lieblings-Comic-Frauen entgegen zu stellen!

I. Tandy Bowen, aka Dagger, the one and only

Tandy, sie später Dagger wird, die Werferin der Dolche des Lichtes, ist die Tochter einer reichen Hollywood-Schönheit, die ständig auf Parties unterwegs ist und sich nicht um ihre Tochter kümmert.

Sie liebt das klassische Ballett und trainiert sehr viel, ihr Talent wird anerkannt und sie bekommt die Hauptrolle in einer Aufführung von Tschajkowskijs „Schwanensee“.

Dass ihre Mutter nicht zur Aufführung kam, verletzte sie so sehr, dass sie selbst ein reiches-Töchterchen-Party-Leben begann, in dem sie keine Befriedigung fand, sie hat einen Lover, der nichts taugt, so bricht sie eines Tages ihr Leben ab, die 16-jährige schnappt sich eine Kreditkarte und Geld und büchst aus, nach New York. Dort trifft sie auf Tyrone Johnson. Ty ist ein kräftiger 16-jähriger aus dem Schwarzen-Getto von Boston. Er ist ein begnadeter Basketball-Spieler, aber er hat einen schlimmen Sprachfehler: wenn er aufgeregt ist, stottert er so, dass er keinen verständlichen Satz herausbringt. Auf dem Nachhauseweg vom Training wird sein Mannschaftskamerad und bester Freund mit einem Ladendieb verwechselt und von der Polizei erschossen. Ty ist davon überzeugt, dass er, wenn er nur nicht so stottern würde, den Polizisten rechtzeitig hätte über die Wahrheit aufklären können. Der Schmerz über den Verlust und seine Schuldgefühle treiben ihn fort von Boston, nach New York, wo er Tandy begegnet.

Diese Begegnung sollte eine schicksalshafte werden und eine mystische Verwandlung zu dem Zeitpunkt, an dem sie als Jugendliche bereits als Opfer der organisierten Kriminalität hätten sterben müssen, wandelt die beiden in das dem Übernatürlichen verbundene Vigilante-Paar Cloak and Dagger!

Mehr verrate ich nicht. Wer die Geschichten von ihnen kennt, braucht das nicht, denen, die sie nicht kennen, würde ich spoilern, falls sie sie doch mal lesen.

II. Elektra Natchios, the Worlds most deadly Assassin

Elektra hat eigentlich keine Superkräfte in dem Sinne, sie ist nur eine besonders geschickte Ninja-Kriegerin und fähig zur denkbar kältesten Entschlossenheit. Sie war die Tochter des Griechischen Botschafters bei den UN und musste mit ansehen, wie ihr Vater von der Mafia ermordet wurde. So begann sie die Ninja-Ausbildung mit dem Ziel, Rache für den Tod des Vaters zu nehmen. Jedoch verselbständigte sich das und so wurde sie Auftragskillerin. Die tödlichste von allen. Jedoch gerät sie immer wieder mit dem Guten in ihrem Inneren in Konflikt und macht sich auf die Suche nach „the assassins road to redemption“.

Wir sehen, meine beiden obersten Favoritinnen sind tragische und zerrissene Seelen, die nicht nur Feinde nieder ringen müssen und sich dem Bösen in der Welt stellen, sie sind auch vielschichtige Charakter, die mit sich selbst und ihrem Platz in der Welt ringen.

Auch das ist etwas, was in der woken Welt von heute ausgelöscht wird. Frauen sind grundsätzlich unfehlbar, übermäßig toll, feministisch und blablabla, die Männer doof. Das macht viele Gestalten von heute langweilig und uninteressant.

Elektra und Dagger sind noch nicht so alt, sie kommen aus „meiner Zeit“. Elektra wurde von Frank Miller, inspiriert von der antiken Sage über die Tochter des Agamemnon und Schwester des Orest entworfen und erblickte das Licht der Welt 1981.

Dagger wurde von Bill Mantlo kreiert und taucht zum ersten mal 1982 in „Peter Parker, the Spectacular Spider-Man“ Ausgabe #64 auf.

Meine hauptsächliche geistige Konditionierung, oder wenn das milder klingt, Sozialisierung, fand in den 1980ger Jahren statt. Beide fiktionalen Frauen begleiten mich seit ihrem Eintritt in die Welt.

Zweifellos haben sie nicht unbedeutend zu meinem internalisierten Frauenbild beigetragen.

Ich bin wirklich froh, von damals zu sein, als die Künstler noch versucht haben, quasi lebendige, echte Menschen zu entwerfen, und nicht wie heute Abziehbilder, die nur noch Träger politischer Vorgaben sind.

Man sucht sich in diesem Alter immer zeitgenössisches, aktuelles, in dem man in gewisser Weise sich wieder finden kann und das einen dann durch den eigenen Lebensweg begleitet. Heute, so fürchte ich, könnte ich, ausgehend von meinem Überblick, kaum fündig werden.

III. Eine kleine Galerie ausgewählter Women of Marvel

Von den Women of Marvel seien hier noch genannte Emma Frost, Tochter eines Mafioso, Schülerin der besten Privaten Schulen der USA, die als bekannt wird, dass sie Mutantin ist, mit einem gegen sie gerichteten Pogrom konfrontiert wird, das sie durch ihre telepathischen Kräfte abwehren kann; sie wird zunächst ein Racheengel und Supervillain unter dem Namen The White Queen, verändert sich später aber und wächst zu einer Anführerin der X-Men heran. Die Parallelen zu Elektra sind offensichtlich, jedoch ist Emmas Geschichte weniger intensiv und tragisch.

Die nächste, Wanda Maximoff aka The Scarlet Witch, benötigt keine Vorstellung, sie ist durch die Avengers-Filme und eine eigene Serie „WandaVision“, dargestellt von Elisabeth Olsen, allgemein bekannt:

Und fehlen darf freilich nicht die von Brian Michael Bendis kreierte weibliche Version mit Superkraft von Raymond Chandlers Urbild des Literatur-Detektivs Philip Marlowe, Jessica Jones:

Schließen wir Marvel ab mit einer Figur, die Sonderstellung einnimmt insofern, als sie zum ersten mal ein Hauptcharakter ist, der über einen Film eingeführt wurde, nämlich in „Logan“ von 2017, und danach in die Comic-Welt eintrat.

Die Rede ist von Laura Kinney aka X-23, Wolverines Tochter.

die mittlerweile im Laufe zahlreicher Comic-Geschichten erwachsen geworden ist:

Selbstverständlich ist im Laufe der Entwicklung die britisch-spanische Schauspielerin Dafne Keen für die optische Gestaltung immer Vorbild geblieben:

Sie gehört zu meinen Lieblingsfiguren, da sie zwar eine neue, heutige Figur ist, aber ihre Geschichten der Tradition von Marvel treu geblieben sind.

Was dazu führt, dass ich eine Sache, die ich oben geschrieben habe, ein wenig relativieren muss: nicht alles, was heute neu gemacht wird, ist langweilig und schlecht! Aber nur ein wenig, denn auf der anderen Seite bestätigt das, was ich sage! X-23 ist kein Produkt des von mir und fast allen alteingesessenen beklagten Dekonstruktivismus, sie ist insgesamt eine neue, eigenständige Frauenfigur!

Das ist genau der Punkt: der Dekonstruktivismus setzt das bisherige, tradierte herab, neue Charakter wie Laura aka X-23 erweitern über das tradierte hinaus und führen es in die Gegenwart fort!

Logan, the Wolverine ist ein alter Mann. Er wurde noch vor dem amerikanischen Bürgerkrieg geboren, er hat viele Generationen überlebt, es entspricht aber dem Lauf des Lebens, dass auch aus ihm heraus auf ihn eine Generation folgt.

Seien Tochter ist nicht einfach ein geschlechter-gewechselter (gender-swap) Wolverine, sie ist ein neues Leben mit neuen Kämpfen, Freuden und Schmerzen. Auf hintergründige Art korrespondiert ihr Charakter mit Daggers.

IV. Superfrauen anderer Verlage

Ich beginne mit einer Frau, die erstmals 1973 als weibliche Herausforderin und dann Mitstreiterin von Conan, dem letzten aus dem Volk der Cimmerier, auch Conan der Barbar genannt, in der Comicwelt auftauchte. Tatsächlich hat sie ihren Ursprung ebenso wie Conan in den Erzählungen von Robert E. Howard aus den 1930ger Jahren. Einige ihrer Geschichten wurden von Marvel verlegt, andere zum Beispiel von Dynamite.

Sie ist ein Archetyp der weiblichen Kriegerin (nun ja, eine andere als weibliche Kriegerin wird es wohl kaum je geben), the She-Devil with a Sword, Red Sonya:

Wir setzen fort mit Sara Pezzini, aka The Witchblade. Eine Frau, die Trägerin der Witchblade ist, ist gleichzeitig die Witchblade. Sara hatte Vorgängerinnen wir Jean d’Arc von Frankreich, und sie wird nicht die letzte sein.

Hier führt und der Weg in den ältesten und nach Marvel zweitgrößten amerikanischen Comic-Verlag, zu DC.

Und da kommen wir freilich zu den Anfängen überhaupt zurück, denn auch die ersten ganz großen Comic-Helden, Superman und Batman, hatten von Anfang an eine Frau in ihrer Liga, Diana, Prinzessin der Amazonen, bekannt als Wonder Woman:

Supermans Cousine Kara Zor-el mag ich natürlich:

und auch die weniger bekannte, aber sehr interessante Huntress:

Catwoman, mittlerweile Batmans Ehefrau, hat fast Marvel-Qualitäten:

Aber die eigentliche Stärke der DC-Frauen liegt in den Schurkinnen.

Die femme fatale, die die Macht hat, die Natur zu ihrer Waffe zu machen, Poison Ivy:

Und natürlich,

wenn ich an dieser Stelle bitten darf die Trommel zu wirbeln und die Drommeten zu blasen!

Unser aller Lieblings-Soziopathin

tatatatahhhh!

Harley Quinn!

Und nach so vielen wilden Frauen hat man sich es durchaus verdient, auch mal mit den netten Mädchen aus Riverdale einen Nachmittag am Strand zu verbringen: