Aiwanger, die Dritte

I.

Die Groteske um ein Flugblatt im Schulranzen des Bayrischen Wirtschaftsministers und Vizeministerpräsidenten in seiner Jugendzeit wird von Tag zu Tag weiter aufgebläht.

Man hätte sich so eine Geschäftigkeit im Umgang mit dem Nord-Stream-Anschlag wünschen können!

Pressewirksam haben sich Scholz, Habeck und Lindner positioniert.

Das sind drei Männer, die in hoher Frequenz den Deutschen erzählen, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnen muss, die stolz darauf sind, nach den USA diejenigen zu sein, die die ukrainische Seite am stärksten unterstützen mit deutschen Waffen und deutschem Geld.

Es sind auch drei Männer, die, im Gegensatz zu den von ihnen agitierten, ganz genau wissen, dass sie die Ukraine verheizen!

Denn es sind drei Männer, die wissen, dass Russland nicht nachgeben kann, weil die USA vor haben, Russland zu vernichten, es in kleine Stücke zu zerteilen, welche sie dann nach Lust und Laune plündern können.

Es sind drei Männer, die ganz genau wissen, dass die Ukraine keinen Krieg gegen Russland gewinnen kann, aber ein langer, intensiver Krieg Russland schwächen könnte.

Es sind drei Männer, die ganz genau wissen, dass die Ukraine bereits über 500 000, also eine halbe Millionen Tote zu beklagen hat und mit einer unbekannten Anzahl Kriegsversehrter konfrontiert ist!

Es sind drei Männer, die unter dem Label „Solidarität“ ein den USA willfähriges, korruptes NAZI-Regime in Kiew an der Macht halten, den die eigenen Untertanen nur Mittel zum Zweck sind.

Es sind drei Männer, die unter dem Vorwand, es wäre eine moralische Obligation, die Ukraine in diesem Krieg zu unterstützen, die deutsche Wirtschaft auf Jahrzehnte ruinieren, zum Vorteil der USA!

Man kann noch viel mehr aufzählen, die Gegenseite zur SZ zu das auch.

Dass das Flugblatt diese drei vollendet skrupellosen Kreaturen empören würde – sorry, beyond Realsatire!

Wahkrampf-Unterstützung aus Berlin.

Es ist eine weit verbreitete Ansicht, dass hinter der gesamten Affäre kein geringerer seht, als Söder selbst!

Einige sagen, weil Söder eine Koalition mit den Grünen will. Weiß nicht, das hätte er einfacher haben können, denke ich.

Stimmt die Theorie, dann halte ich es für wahrscheinlicher, dass Aiwanger ihm zu ungehorsam ist, auch wenn dessen Ungehorsam sich nur in Kleinigkeiten ausdrückt.

Egal.

Man muss sich fragen, wo ein Land angekommen ist, in dem solche Methoden des Wahlkrampfes gesellschaftsfähig sind.

Und vor allem muss man sich fragen, wie es möglich ist, bei all den Problemen, die täglich wachsen, von denen keines einer Lösung auch nur nahe ist, dass Leute es sich gefallen lassen, so eine Show geliefert zu bekommen!

Immer weniger Menschen können von ihrer Arbeit leben, werden sogenannte Aufstocker, was nichts anderes ist, als dass ihr Arbeitsplatz über das Sozialamt, oder Bürgergeld, wie es jetzt heißt, quersubventioniert wird.

Ich habe als Taxifahrer, bei einem Zeitaufwand für Lohnarbeit von 10 bis 14 Stunden pro Arbeitstag, fünf die Woche, mit nur 3 Tagen krank und 1 Tag Urlaub, in den ersten 7 Monaten diesen Jahres ein geringeres Einkommen erzielt, als ein Sozialhilfeempfänger, bzw. wie es jetzt heißt, Bürgergeldempfänger, im gleichen Zeitraum. Ich konnte das mit dem Bürgergeld-Rechner ermitteln. Und freilich ist mein Leben, euphemistisch ausgedrückt, ausgesprochen spartanisch. Ich spare an der Ernährung, kaufe fast keine Bücher und Filme mehr.

Die Bundesregierung kündigt an, das sogenannte Bürgergeld erhöhen zu wollen. Nun ist aber die Quersubventionierung durch das Sozialamt sowohl auf Dauer keine Perspektive für das Individuum, als auch für den Staat wirtschaftlich nicht leistbar. Besonders, wenn man eine Regierung hat, die Milliarden mit dem Ausleben persönlicher Hobbies und Marotten in die Tonne tritt, die mit einem vollendeten Dunning-Kruger-Fall als Außenministerin unsere sämtlichen internationalen Beziehungen zertrümmert.

Die Welt ändert sich. Von gestern auf heute wurde in Gabun der nächste „demokratisch gewählte“ Statthalter Frankreichs vom Militär aus dem Amt entfernt, begleitet vom Jubel der Bevölkerung.

Europas Wohlstand ist vom Neokolonialismus abhängig wie ein Junkie vom Heroin. Die Folgen der Selbstbefreiung Afrikas vom Neokolonialismus werden für Europa noch einschneidender werden als der selbstverschuldete Bruch mit Russland. Und das einzige Konzept, damit umzugehen, welches unseren Genies in der Führung einfällt, sind Sanktionen und Krieg! Wie seinerzeit Deutschland bis zur letzten Sekunde dem Apartheid-Regime in Südafrika die Stange hielt, so wird sich auch heute Deutschland, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, gegen die Revolution im Sahel verhalten.

Quelle Außenministerium

Die Affäre Aiwanger ist eine Affäre von Wohlstandsverwahrlosten für Wohlstandsverwahrloste!

II

Auch von Seiten der good guys kam jetzt eine Unterstützung der Kampagne, ein Beitrag von Albrecht Müller auf den Nachdenkseiten.

Noch einmal stelle ich klar, ich schätze Albrecht ‚Müller, ich respektiere sehr seine Lebensleistung und auch das Projekt Nachdenkseiten.

Ich sage jetzt einmal, und das meine ich nicht negativ, Albrecht Müller gehört zu einem kulturell gepflegten, linksliberalen Bildungsbürgertum.

In den 1980ger Jahren arbeitete er für die Regierung und war ab 1987 Abgeordneter des Bundestages.

Jahrgang 1938 gehörte er zur Elterngeneration, der Lehrergeneration.

Die 1980ger Jahre waren nicht einfach eine teenage rebellion.

Die 1980ger Jahre waren eine fundamentale, tiefgreifende Kulturrevolution!

Wie jede Revolution, kannte sie keine Gerechtigkeit, sie kannte nur den Willen zum Umsturz des Bestehenden! Was werden sollte, das wusste niemand, das war Experiment!

Sie waren der Aufstand gegen den spießigen Materialismus der Wirtschaftswunder-Generation, für die alles nur eine Frage des Geldes war, die sich gegenseitig und alle anderen anhand des angehäuften Besitzes beurteilten.

Aufstand gegen die Heuchelei, die in all diesen hochtrabenden moralischen Predigten, die keinen Niederschlag in der Lebensrealität fanden!

Es war ein schlechter Witz, dass das NSDAP-Mitglied Karl Karstens Bundespräsident war, der als denazifiziert galt, jedoch mit jeder Rede, die er hielt, auf jedem NSDAP-Parteitag standing ovations erhalten hätte!

Man sprach von den Schrecken des Krieges, die sich nie wiederholen dürften, stationierte gleichzeitig Atomwaffen in Deutschland und nannte die NATO „die größte Friedensbewegung der Welt!“

Wir hatten alle in der Friedensbewegung begonnen, Menschenketten gebildet, dafür beschimpfte und bespuckte man uns. Identisch mit heute, der einzige Unterschied ist, dass es heute die Karriere-Typen sind, die damals bei uns mitgelaufen waren, die heute schimpfen und spucken! Wir hatten sehr schnell erkannt, dass die Friedensbewegung eine Sackgasse ist, dass ein grundsätzlicherer Aufstand nottut!

Von besonderer Bedeutung wurde das Zersprengen der ästhetischen Enge, wie sie von der Schule uns Schülern aufgezwungen worden war!

Letztendlich war es auch ein Aufstand gegen Albrecht Müller damals, denn Jugend kennt nichts anders als sich selbst! Bei Politikern konnten wir nicht differenzieren, der ist ein Guter, der ein Böser, der im Graubereich, wie es von Erwachsenen verlangt wird. In Medien konnten wir differenzieren, ein bisschen, in der Art: Dieter Hildebrandt ist ein Guter, Gerhard Löwenthal ist ein Böser.

Wir suchten unsere politischen Vorbilder in den Aufständischen von 1918/19.

Diejenigen, wie ich, die auch Hochkultur genossen, befassten sich mit der Neuen Wiener Schule, Schönberg, Berg, Webern, oder den Pariser Radikalen wie Edgar Varese, unsere Volksmusik war Punk, New Wave, dessen ganz eigenständige deutsche Ableitung Neue Deutsche Welle, Industrial.

Textlich waren meine Vorbilder Leute wie der Revolutionär, Dichter und Kunsthändler Carl Einstein und man wollte so etwas werden wie Charles Baudelaire, der mit seinen Fleurs du Mal die feine Pariser Gesellschaft seiner Zeit schockierte!

Nicht nur wollte man den Geschmack der Elterngeneration verletzen und beleidigen, man wollte genauso Gegengift zu dem süßlichen, moralinübersäuerten, aufgesetzten Getue der Hippy-Generation sein!

„It was the seventies that suck!“ schrie Yello Biafra aus San Francisco herüber, wir genossen Lieder, wie dieses von Alexander von Borsig, der zu den Einstürzenden Neubauten gehörte, publiziert auf einem Solo-Tape:

Hiroschima wie schön es war

Die Straßen waren hell erleuchtet

Als der Blitz einschlug

Hand in Hand

Sind wir verbrannt

Und wir sind glücklich gewesen

Wir freuten uns nicht klammheimlich, wir freuten uns laut, wenn Sid Vicious im NAZI-T-Shirt durch Paris schlenderte und nach Halbstarken-Art herumpöbelte:

Er tat es, weil es gegen die Moral, die jene vor sich her tragen,, die vor uns waren, in deren Welt wir hineingewachsen sind, verstieß und aus eben dem selben Grunde freute es uns!

Diese Kulturrevolution endete abrupt durch einen unvorhergesehenen Faktor: den Kollaps des Ostblocks und die deutsche Wiedervereinigung! Denn tatsächlich hatte niemand gewusst, was denn werden soll, wenn aus dieser Kulturrevolution eine politische würde.

Das inkriminierte Aiwanger-Flugblatt ist aus 1987. Niederbayern. Am Bauzaun in Wackersdorf prügeln sich alle möglichen Gestalten, die etwas auszutoben haben, mit der Polizei. Die Ereignisse erschüttern nicht nur ganz Bayern, der Randale-Tourismus zieht Leute aus ganz Westdeutschland, aus Österreich und der Schweiz an.

Die Aiwanger-Buben waren damals 16/17. Sie haben einfach nur nachgemacht, was wir ihnen vorgemacht hatten!

Albrecht Müller fragt nach „Wes Geistes Kind“. Da fühle ich mich sogar ein bisschen mitverantwortlich! Ich bin mir sicher, ohne uns wäre es nie zu diesem Flugblatt gekommen, denn wir haben das Ambiente geschaffen, in dem so etwas möglich wurde!! Ich weiß, dass so etwas für Albrecht Müller zu weit geht, aber Albrecht Müller ist auf der falschen Fährte. Die Kids wollten keine NAZIS verherrlichen, sie waren bei weitem keine Antisemiten, sie wollten einfach nur, wie das für Buben in dem Alter normal ist, cool wirken. Und dabei haben sie ins Klo gegriffen. Ich bin mir sicher, mehr ist nicht dran!

Oups, they did it again…

Auf den Nachdenkseiten befindet sich seit den 22.02.21 abermals ein höchst unerfreulicher Artikel ober die Union von Myanmar aus der Feder einer Person namens Jinthana Sunthorn des Titels „Die Wut in Myanmar wächst„, wobei der Titel das einzige mal ist, wobei er den Landesnamen benutzt, ansonsten verwendet er stur die Bezeichnung der britischen Kolonie „Burma“, welcher nach den ureigensten Kriterien der Nachdenkseiten ein übler Hetzartikel ist!

Außer ein paar Artikel auf den Nachdenkseiten, die den Sturz des thailändischen Königshauses bewerben und einigen Artikeln, die der Protestbewegung der Studenten aus wohlhabenden Kreisen in Honkong zujubeln, finde ich unter dem Namen nichts, lediglich noch eine Schauspielerin thailändischer Herkunft, die wohl in Italien residiert:

Nun ist zwar die mondäne Tochter von General Min Aung Hlaing im Filmgeschäft tätig, mit schauspielerischer Erfahrung und als Produzentin mit eigner Filmgesellschaft, die in Asien, vor allem in China, sehr erfolgreiche Filme produziert –

– ich halte es aber für unwahrscheinlich, dass es sich um die Rache einer Schauspielerin für eine Absage auf eine Bewerbung in einem Blockbuster handelt. Kurz: der Artikel stammt wohl eher nicht von dieser Schauspielerin.

Ich weiß also nicht, wer der Herr oder die Dame ist, der Name deutet eine Herkunft aus Thailand an.

Meine Anmerkung folgt exakt in einem Geist, wie Albrecht Müller es seinen Lesern in dem Buch „Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst“ anempfiehlt.

Der Herkunftstrick

Ich hatte mit einem Menschen vor Jahren ein Streitgespräch zum Abschuss des Passagierflugs MH 17 über dem Donbass. Ich erklärte ihm, warum meines Erachtens Russland nicht in Frage kommt. Als ich ihm das nächste mal begegnete, meinte er mich mit dem ultimativen Argument schlagen zu können: „Also die Anna sagt, der Putin wars. Und die Anna ist Russin!“

Was soll ich darauf antworten? „Nein, die Merkel wars, das sagt der Johannes. Und der Johannes ist Deutscher!“

Die Herkunft sagt gar nichts aus. Auf die Interessen und Standpunkte kommt es an, die in Russland wie in Deutschland vielgestaltig sind, so auch in Thailand, Hongkong und Myanmar.

Worte sind Verräter

Schon die ausdrückliche und geradezu penetrante Verwendung des Wortes „Burma“ sagt viel aus.

Die Person, von der ich nicht weiß, ob männlich, weiblich oder divers, schreibt:

In Burma ist, wie in anderen Ländern auch, eine neue, aufgeklärte Jugend herangewachsen. Die Burmesen sind längst nicht mehr das Bauernvolk von früher. Die Jugend hat studiert und ist mit den sozialen Medien und dem Internet vertraut und aufgewachsen.

Das ist ein Standpunkt, wie er auch von der NLD vertreten wird.

Westlich orientierte, urbane Akademiker versus blöde Bauern.

Ich beschreibe Ihnen kurz einen Mann, den es wirklich gibt, ich hatte die Ehre, ihn kennenzulernen. Er kennt die Gesänge der Mahabharata auswendig, kann sie interpretieren und auf die Gegenwart anwenden, er kann die Reden Buddhas damit in Zusammenhang setzen und natürlich auch situationsbezogen zitieren.

Er hat keinen Universitätsabschluss und im Internet surfen wird auch nicht zu seinen Stärken gehören.

Das ist ein, nach obigem Zitat, dummer Bauer.

Auf mich wirkt das fast mitleiderregend, die Verachtung der eigenen Herkunft und die Vergötterung des Westens.

Tatsächlich ist die Digitalisierung in Asien weit fortgeschritten, zumindest in der Hauptstadt in Myanmar sehr viel weiter als in Deutschland. Und auch, wenn die Technologie ihren Ursprung im Westen hat, so ist das immer noch deren eigene Leistung. Digitale Technologie kann auf allen Traditionen aufsetzen, genauso wie Kleider oder Schuhe herstellen.

Der Text enthält zahlreiche Formulierungen, bei denen man alleine am Wortgebrauch bemerken kann, wenn man schon etwas Vorbildung über die Region hat, dass es ein Propagandatext im Sinne der NLD ist. Dem widerspricht nicht, dass er sich stellenweise von der 1945 geborenen Aung San Suu Kyi distanziert, für die aufgrund ihres Alters ohnehin eine Nachfolge geregelt werden muss.

Die NLD, ihre Mitglieder, Anhänger und Sympathisanten, haben, wie alle anderen auch, jedes Recht, ihre Standpunkte zu erklären, ihre Propaganda zu machen, ihr Gegner zu beschimpfen und, das hat man ja jetzt so in der Politik, zu diffamieren usw.

Aber wenn die Nachdenkseiten einen solche Text abdrucken, sollten sie ihn kennzeichnen als Stellungnahme im Sinne einer involvierten Partei!

Der Text folgt nicht dem Interesse der Information, er folgt dem Interesse der Agitation!

Das wird auch am Schluss gar nicht mehr versteckt.

Der Erfolg des Sturzes des Militärs wird davon abhängen, die Arbeiterklasse einzubeziehen, sowohl innerhalb des Landes als auch die Millionen von Migranten, die im benachbarten Thailand arbeiten. Und nicht zuletzt auch davon, ob es gelingt, die ethnischen Minderheiten in Burma in den Kampf mit einzubeziehen und sie davon zu überzeugen, dass in einem neuen burmesischen Staat, der nach dem Sturz der Militärs neu aufgebaut werden muss, auch ihre Rechte gewahrt bleiben.

Das ist NATO-zentristisches, linksistisches Durchschnitts-Blabla. Die NLD steht zu 100% unter der Kontrolle der Demokratischen Partei der USA. Linke Sprüche klopfen ist deren tägliches Geschäft. Man möchte Arbeiterklasse, Migranten und ethische Minderheiten mit einbeziehen. Ganz was neues.

Ich nehme an, die Person, die den Text verfasst hat, ist ein noch recht junger Student. Staaten zerschlagen und neu aufbauen sind weltfremde Studenten-Phantasien.

Was dabei rauskommt, wenn man der Clinton-Obama-Gang auf den Leim geht, kann man sich ansehen. Auf Haiti. In Libyen. In der Ukraine. Auf Haiti sehnt man sich heute in die Zeiten von „Papa Doc“ François Duvalier zurück. Soweit muss man ein Land erst einmal zugrunde-neu-aufbauen können.

Das Klischee vom gierigen, bösen, egoistischen Kleptokraten und den darbenden Volksmassen in den Entwicklungsländern bedienen die Apologeten des Imperialismus gerne und auch diese Autoren-Person. Es wird gepflegt, um die Überlegenheit der zivilisierten weißen Rasse über die Wilden zu feiern, die es nie gab.

Das Problem der Demokratie in Entwicklungsländern ist, dass es immer nur die Demokratie der pro-westlichen Kräfte gibt, solange der Westen bestimmt, was dort demokratisch sei und was nicht.

Die Tatmadaw betrachtet sich als Elite, die über das Wohl des Landes wacht und den eigenständigen, vom westlichen Imperialismus freien Entwicklungsweg der Union von Myanmar gewährleistet.

Eliten gibt es immer. Selbst wenn man sich auf den Standpunkt der Jakobiner in Frankreich, oder ihrer Nachfolger, der Bolschewiki in Russland, stellt. Die traten an mit dem Ziel, Eliten auszumerzen und die Gesellschaft dahingehend umzugestalten, dass es keine Eliten mehr gibt. Was aus ihnen selber hochgefährliche Eliten gemacht hat!

Eliten gibt es immer. Welchen Nutzen und welchen Nachteil sie bringen, das ist die Fragestellung, auf die es ankommt.

So, damit belasse ich es. Ich wollte nur anregen, den Artikel auf den Nachdenkseiten kritisch zu lesen, allgemein ist ja mein Standpunkt zu Myanmar bekannt. Aktuelle Neuigkeiten, die auf wichtige Entwicklungen hindeuten, zu berichten wüsste ich im Augenblick nicht. Für Januar/Februar 2022 sind Neuwahlen angekündigt.