Um das abzuschließen: die Wogen-schlagende Konversation zwischen Elon Musk und Alice Weidel war weit davon entfernt, das zu sein, was man unter einer anregenden intellektuellen Erfahrung versteht.
Um präzise zu sein, es war belangloses Blabla zwischen zwei Kleinbürgern, auch wenn Elon Musk nicht eben in diese Kategorie zählt.
Weidel bringt nicht mehr, als die üblichen AfD-Sprüche, die alle schon kennen, um die Politik ihrer Partei zu beschreiben.
Peinlich ist ihr Ausflug in die Geschichte des Dritten Reiches.
Die amerikanische Lesart, das muss man vielleicht wissen, ist: Die NSDAP war eine linke Partei.
Aus amerikanischer Sicht ist das auch völlig nachvollziehbar. In der amerikanischen Ideologie ist alles, was in Richtung eines starken, umfassenden Staates geht, links und unter rechts verstehen sie, so gut wie alles solle privat betrieben werden, der Staat gehört auf wenige Kernaufgaben reduziert, optimalerweise nur genau drei:
- innere Sicherheit
- Abwehr von Angriffen auf das Territorium
- die Regelung der Beziehungen zwischen den USA und allen anderen Staaten
Damit ist aus amerikanischer Sicht die NSDAP eine linke Partei.
Nur versteigt Frau Weidel sich dann in einer Weise, die nur als geistig minderbemittelt bezeichnet werden kann, indem sie Hitler zum Kommunisten erklärt.
Lassen Sie mich das wiederholen: Frau Weidel behauptet, Adolf Hitler war Kommunist.
Das ist nicht nur ungebildet, das ist widerwärtig, wenn man bedenkt, dass die Kommunisten die ersten gewesen sind, die von den Nationalsozialisten ermordet und in KZs gesperrt wurden und es die Kommunisten waren, die das gesamte Dritte Reich hindurch Widerstand geleistet und organisiert haben, als EINZIGE!
Die Aussage ist abscheulich, wenn man bedenkt, dass es die UdSSR war, die dem Nationalsozialismus das Ende bereitet hat.
Die USA haben erst Mitte 1944 eingegriffen, nachdem sie begriffen hatten, dass die Rote Armee Nazideutschland besiegen wird; die Landung in der Normandie hatte nicht den Zweck, Nazideutschland zu schlagen, sie hatte den Zweck, den Vormarsch der Roten Armee aufzuhalten!
Nebenbei ein philosophischer Einwurf:
Das Wort Kommunismus hat genau eine einzige Definition: herrschaftsfreie Gesellschaft.
Eine konkrete Vorstellung von Kommunismus haben wir nicht, da wir unter Herrschaftsverhältnissen leben und für das Leben unter Herrschaftsbedingungen von Geburt ab gezüchtet wurden.
Manche nennen es Erziehung. Tatsächlich ist das staatliche Schulsystem nichts weiter, als die Abrichtung der Kinder zu servilen Staatsbürgern und zum Durchdrücken des eigenen Egos innerhalb der vorgegebenen Hierarchie.
80 % unseres gesellschaftlichen Lebens besteht aus dem Umgang mit Vorherrschaftskämpfen.
Jetzt aber auch wieder genug mit Philosophie an dieser Stelle.
Ein Part geht über Israel. Musk fragt sie nach dem Verhältnis der AfD zu Israel. Da war sie zunächst zu feige, einen Standpunkt zu beziehen, darum fragt Musk ungeschminkt, ob die AfD für das Existenzrecht des Staates Israel einträte.
Daraufhin wird sie wieder locker, natürlich, und kommt mit dem gleichen Geschwätz daher wie Angela Merkel, nur nennt sie Israels Sicherheit nicht deutsche Staatsräson. Ansonsten aber die ganze zionistische Palette. Auch hier verzerrt sie sich ins Groteske, indem sie behauptet, die AfD sei eigentlich die einzige Partei in Deutschland, die sich für Juden und Israel einsetzen würde, alle anderen Parteien täten ja nur Antisemitismus importieren und bla und bla und bla, ich bin mir sicher, das Gespräch wird auf YouTube hochgeladen und auch auf X wird es abrufbar bleiben, ich habe nicht viel Lust, groß darüber zu schreiben.
Es war wirklich eine Enttäuschung auf Oberschülerniveau.
Das einzige, was ein bisschen interessant war, waren Elon Musks Ausführungen über seine Vorstellungen zur Marsbesiedlung und über die Motive, die ihn dabei antreiben.
Irgendwie fand ich auch nett, dass ihn „The Hitchhiker’s Guide to the Galaxie“ dazu mehr oder weniger inspiriert habe. Und wie er über das Buch gesprochen hat, glaube ich ihm das sofort und unbesehen.