Update 3 Myanmar

Myanmar rutscht bald wieder aus der Aufmerksamkeit der Medien hinaus.

Auch wenn wir heute wieder Schlagzeilen lesen konnten wie: „Hunderttausende wieder gegen Militärputsch auf der Straße“ – alleine, die Bilder geben es nicht her.

Der russische Live-Stream aus Yangon zeigt einmal mehr die ungefähr 2000 Parteianhänger der NLD vor einer Shopping-Mall.

Die Corona-Proteste in Österreich sind größer.

Ein weiterer Unterschied zu 1990 ist, dass der Protest offiziell erlaubt ist.

Wir können 2 Dinge davon ableiten.

  1. Die Tatmadaw sieht in den Protesten keinerlei Bedrohung.
  2. Die NLD beansprucht zwar im bürgerlich-demokratischen Sinne völlig zu Recht die Regierungsbildung, aber es ist den meisten Leuten im Land egal. Niemand ist bereit, dafür ein Risiko einzugehen.

Es wird immer deutlicher, dass der Putsch eine Reaktion auf die Außenpolitik der USA war oder ist.

Aung San Suu Kyi war wie gesagt ihr Leben lang im wöchentlichen Austausch mit der Botschaft der USA und gehört zum Clinton-Klüngel.

Das sind Indizien.

Ich kann mir gut vorstellen, dass der Putsch nicht stattgefunden hätte, wenn Trump Präsident geblieben wäre. Die Wahlen waren im November letzten Jahres, etwa zeitgleich mit den Walen in den USA, der Putsch fand nach dem Amtsantritt Bidens statt.

Trump hätt sich nicht in die inneren Angelegenheiten Myanmars eingemischt. Der hatte seinen Vorherrschaftskampf mit Beijing. Aus der Sicht hochrangiger Militärs gibt es nichts normaleres, als dass sich zwei mächtige Imperien, hier USA und VRCh, Vorherrschaftskämpfe liefern. Das gehört zum Leben dazu. Myanmar betrifft das nur peripher. Zwar ist Wachsamkeit immer geboten, aber kein Grund zu handeln.

Anderes gestaltet es sich, wenn die Democrats an der Macht sind. Die glauben immer, sie müssten die gesamte Welt nach ihren Vorstellungen formen oder sie in Chaos stürzen. Nawalny, der in Bidens außenpolitischer Grundsatzrede Raum eingenommen hatte, kann kaum als Figur gedeutet werden, die den Democrats gefällt. Ungleich Donald Trump, ist Nawalny wirklich ein white supremacist! Er soll Chaos erzeugen.

Etwas gab der Tatmadaw Anlass für Artikel 147 der Verfassung, der eine Machtübernahme durch das Militär im Falle einer bestätigten Bedrohung der Souveränität und der nationalen Solidarität, sowie Bestrebungen hinsichtlich einer „Zersetzung der Union“, vorsieht, das zur Zeit der Trump-Administration noch nicht akut war.


Update: Muss ich’s „erklärend kommentieren“?

Eher nicht, oder!