Von Reichsbürgern las ich ab und zu im Internet. Nichts interessantes. Irgendwelche Personen, die anscheinend der Ansicht sind, es gäbe keine Bundesrepublik Deutschland, in Wirklichkeit gäbe es nur das Deutsche Reich, weshalb sie die Pässe der BRD nicht anerkennen und sich eigene Pässe ausstellen.
OK.
Ein paar Figuren denken so.
Na und?
Der deutsch Pass ist ein sehr wertvoller Pass, weil die Bundesrepublik Deutschland – noch! – mit sehr vielen Ländern gute Abkommen hat, dass es für Halter des deutschen Passes sehr gute Konditionen für Einreise und Aufenthalt gibt, egal ob touristisch oder geschäftlich.
Drum wollen ja alle den deutschen Pass. Viele Migranten haben mit dem deutschen Pass Vorteile gegenüber des Passes ihres Herkunftslandes.
Daher auch die Argumentation der Union vom Verramschen des deutschen Passes. Weil wenn jeder diesen Pass haben kann, lassen Länder die Abkommen auslaufen oder ändern die Einreiseprozedere und das Aufenthaltsrecht für die Inhaber des jeweiligen Passes.
Das ist wie mit einem Geldschein. Ein Geldschein, hinter dem eine starke Ökonomie steht, hat hohen Tauschwert und wird gerne angenommen, ein Geldschein, etwa ukrainische Grivna, Hrywnja, wie man den Mist scheinbar aktuell schreibt, nimmt niemand an, da das wertlose Fetzen Papier sind.
Wenn eine hochintellektuell Linken-Anführerin wie Janine Wissler meint, niemand müsse für einen deutschen Pass etwas leisten, denn sie selbst habe nichts leisten müssen, sondern den Pass nur erhalten, weil sie als Deutsche geboren wurde, so ist das wieder typisch links, von der Leistung anderer Menschen profitieren und sie in die Tonne treten. Denn der Welt diesen Pass nachgeschmissen bekommt, verliert er seinen Nutzwert. Kann man machen, aber man muss sich der Folgen bewusst sein.
Soll also diese politische Spitzenkraft ihren Pass und ihre Staatsbürgerschaft zurück geben und sich z.B. von Burkina Faso einbürgern lassen, wenn es ihr nicht gefällt. Vielleicht erweitert das ihren geistigen Horizont und sie lernt ein bisschen mehr von internationalen politischen und rechtlichen Zusammenhängen. Soll ja nichts schaden, wenn Politiker:innen etwas von internationalen politischen und rechtlichen Zusammenhängen verstehen.
Aber wahrscheinlich nicht.
Wahrscheinlich wird sie genauso stumpfsinnig und ignorant bleiben, wie es den meisten links-grünen Karrierepolitiker:innen eigen ist und felsenfest überzeugt davon, dass sie gar nicht unrecht haben kann. Sie wissen alles besser als der Rest der Menschheit zusammengenommen und wenn sie mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen, so liegt das am Patriarchat oder daran, dass ganz viele andere Rechtsextremisten sind.
Jüngstes Beispiel: die großartigste Politikerin, welche je diesem Erdboden die Ehre gab, auf ihm zu wandeln, Annalena Baerbock in Indien!
Offenbar hatte sie sich wirklich eingebildet, sie könne die seit Jahrhunderten hervorragenden Beziehungen zu Russland im Rahmen einer Packlage-Tour auf Kosten des deutschen Steuerzahlers mal so in 2 Tagen beenden.
Wurde Narendra Modi in links-grünen Kreisen gestern noch als Nazi beschimpft, galt es nun, die Regierung in Indien anzuschleimen als – ja, keine Ahnung, irgendetwas mit demokratischen Werten, was sich doch flugs in eine „Regelbasierte Ordnung“ fügen könnte, die nicht weiter definiert ist, als dass die traditionellen Partner Indiens, Russland, Iran und China, aus ihr auszugrenzen seien.
Und übrigens solle Indien den Ölpreisdeckel der EU mittragen.
Indien sagte höflich aber bestimmt ab.
Ende.
Ende?
Nein, darüber hinaus machte Baerbock den Indern noch eine Menge Ärger, indem sie ihr touristisches Programm mit U-Bahn und Rikscha ausführte um in deutschen Medien mit hübschen Fotos zu brillieren.
Ihre Fans finden es ganz toll, man liest Sätze wie: „Meine Außenministerin! Statt mit fetter Staatskarosse fährt sie U-Bahn!“
Ja. Ganz toll.
Die Inder müssen als jetzt einen immensen Aufwand betreiben, mit Scharfschützen auf Dächern, Sondereinsatzkräften in Zivil, Überwachungshubschraubern usw., nur um die notwendige Sicherheit gewährleisten zu können, zu der sie bei hochrangigen ausländischen Staatsgästen verpflichtet sind, denn auf gar keinen Fall will Indien sich mit dem Skandal befassen müssen, den es am Hals hätte, wenn der Frau etwas zugestoßen wäre.
Nur, damit die ein paar hübsche Bildchen für ihre Fans machen kann!
Eine gepanzerte „fette Staatskarosse“ mit einem Fahrzeug vom Sicherheitsdienst davor, einem dahinter, hätten den Indern eine Menge Geld und Stress erspart.
Aber hey, wer denkt schon an so etwas, wenn es darum geht, die grüne Wohlfühl-Blase aufzublasen!
Schön. Wir begannen mit Reichsbürgern, die sich einen von niemanden anerkannten Pass bastlen, gelangten zum Reisepass der BRD, der in der gesamten Welt hohes Ansehen geniest, was aber nicht in Stein gemeißelt ist, über die Vorsitzende der Linken Janine Wissler, die nicht weiß, wie das mit Pässen in der Welt funktioniert, zu deren Vorsitzender im Geiste, Annalena Baerbock, die es für Deutschland mal wieder verbockt hat, diesmal in Indien, wo man Besuche in Mem-Sahib-Maier nicht besonders schätzt.
Und warum schreibe ich das?
Ah ja, eine Razzia!
Stand doch tatsächlich am gestrigen Mittwoch, dem 07.12.22, in allen Zeitungen und kam in Medien aller Art, in Deutschland hätte ein Putsch stattfinden sollen.
Etwas 150 Personen, darunter ein paar Bundeswehrler, wollten „einen Putsch gegen unsere Verfassungorgane durchführen“, heißt es.
Man fand
- eine Schusswaffe ohne Munition – findet man möglicherweise bei fast jedem Soldaten auf diesem Planeten;
- mehrere Schreckschusspistolen – als ich Kind gewesen bin, konnte man die in jedem Kinderzimmer finden, die brauchte man an Fasching um „Cowboy und Indianer“ zu spielen;
- mehrere tausend Euro Bargeld; also mehr als tausend, aber weniger als zehntausend.
Jupp. Wer Annalena Baerbocks Auftritt in Indien toll findet, dem kann man auch erzählen, dass da ein Putsch im Busche war.