In the Heartland
In den letzten Tagen haben so ziemlich alle Zeitungen die Meldung von AP exakt so wiedergegeben, wie AP sie verbreitet, also zitiere ich jetzt auch einfach nur die AP-Meldung:
ISLAMABAD (AP) — The U.S. and NATO have promised to pay $4 billion a year until 2024 to finance Afghanistan’s military and security forces, which are struggling to contain an advancing Taliban. Already, the U.S. has spent nearly $89 billion over the past 20 years to build, equip and train Afghan forces.
Yet America’s own government watchdog says oversight of the money has been poor, hundreds of millions of dollars have been misspent and corruption is rife in the security apparatus.
Monitoring where the future funding goes will become virtually impossible after Aug. 31, when the last coalition troops leave.
Elektronische Übersetzung: „ISLAMABAD (AP) – Die USA und die NATO haben versprochen, bis 2024 jährlich 4 Mrd. USD zur Finanzierung des afghanischen Militärs und der Sicherheitskräfte zu zahlen, die mit der Eindämmung der vorrückenden Taliban zu kämpfen haben. In den letzten 20 Jahren haben die USA bereits fast 89 Milliarden Dollar für den Aufbau, die Ausrüstung und die Ausbildung der afghanischen Streitkräfte ausgegeben.
Amerikas eigene Regierungsaufsichtsbehörde sagt jedoch, dass die Überwachung der Gelder mangelhaft war, Hunderte von Millionen Dollar falsch ausgegeben wurden und Korruption im Sicherheitsapparat weit verbreitet ist.
Nach dem 31. August, wenn die letzten Koalitionstruppen abziehen, wird es praktisch unmöglich sein, zu überwachen, wohin die künftigen Mittel fließen.“
Ich weiß natürlich nicht, wer aus den USA und wer aus der NATO etwas versprochen hat, ich gehe aber davon aus, wenn AP das so meldet, haben sie aus den jeweils zuständigen Hauptquartieren die Information als offiziellen Beschluss erhalten und geben sie nun weiter.
USA und NATO teilen bedeutet nur, dass die USA nicht aus eigenen Mitteln alleine, sondern gesponsert von EU-Staaten das Geld überweisen. Und diese EU-Staaten, die den Amis Geld beisteuern, sind natürlich nicht Litauen und Polen, die sind mehr für die moralische Unterstützung in Form von Fanpost und Klopfen polternder Sprüche zuständig, sondern ist vor allem Deutschland. Würden Litauen und Polen beisteuern, wäre es indirekt auch nur Deutschland, nachdem diese beiden Staaten im Wesentlichen von Deutschland leben.
OK, die Meldung beinhaltet 2 Informationen: Ashraf Ghani, den Washington als Präsident Afghanistans sehen will, bekommt, zunächst bis 2024 begrenzt, jährlich 4 Milliarden USD, mit dem Auftrag, Bürgerkrieg zu führen.
Die für die Überwachung der Geldverteilung zuständige US-Behörde merkt an, nach 30. August 2021 keinen Einblick mehr in die Verwendung der Gelder nehmen zu können. Was natürlich Quatsch ist, da die dafür keine Bodentruppen vor Ort benötigen, sondern es reichte, eine Handvoll amerikanischer Beamter, wenn es denen in Kabul zu gefährlich ist, von Pakistan aus, mit der Kontoführung zu betrauen. Die kriegen dann die schriftlichen Anträge, da und dafür sei die und die Summe nötig, und genehmigen die dann.
Also sind es vier Milliarden, die den Zweck haben, die Regierung ohne Land in Kabul zu kaufen, damit die sich nicht auf Friedensverhandlungen einlassen!
Das wird dann, nehme ich an, so aussehen, dass die „afghanische Regierung“ Kanonenfutter gegen die Taliban wirft und die USA Luftwaffe einsetzt. Für heiklere Einsätze vor Ort gibt es dann noch die private contractors, die so intellektuell wirkende Namen haben wie „Academi„, welche nicht Kabul unterstehen, sondern dem CENTCOM (United States Central Command). Diese haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie, im Gegensatz zu offiziellem staatlichen Militär, nicht an Gesetze gebunden sind, auf der anderen Seite, wenn sie getötet oder verwundet werden, der Staat keine Verpflichtungen hat.
Das Bild verdichtet sich, dass es für USA/NATO vor allem darum geht, Chaos im Heartland aufrecht zu erhalten, ohne sich selber viel kümmern zu müssen. Es darf keinen Frieden geben und die Aufbauarbeit muss so gut es geht verzögert werden.
US-Streitkräfte und NATO selbst fokussieren sich dann auf die Volksrepublik China.
Frontabschnitt Weißrussland
Da tut sich wenig. Die Regierung in Minsk ist nicht blöd und bereitet sich auf einen eventuellen militärischen Angriffskrieg seitens der NATO vor und befestigt die Grenzen.
Präsident Lukaschenko bestätigte in einer Rede, sollten die weißrussischen Streitkräfte nicht ausreichen, einen Einmarsch aus dem Baltikum, Polen und der Ukraine zurückzuwerfen, Vereinbarungen mit dem russisches Militär getroffen wurden, umgehend zur Unterstützung herbeizueilen.
Das wurde auch gerade erst in einem Manöver trainiert.
Parallel tourt unsere verehrte Bouletten-Prinzessin nun schon seit dem 18.Juli 2021 durch die USA. Arbeitslose Hausfrau aus Minsk sollte man sein!
Tichanowskaja macht das ganze Programm einer „Traumreise USA“, New York – Washington – San Francisco mit Silicon Valley – LA…
Wenn man noch die Kosten für die Werbefirma dazurechnet, die die Kampagne begleitet…
Zur traurigen Belustigung aller traf sie sich mit Joseph Robinette Biden Jr. auf einen kurzen Schwatz, wonach sie mit Keksen gefüttert wurde.
Und natürlich kam sie sich nicht wie ein Zooäffchen vor, sondern prahlte mit der Keks-Fütterung stolz wie Oskar!
Einer ihrer Mentoren in den USA scheint der ehemalige Botschafter der USA in Russland Michael McFaul zu sein, den man früher auch gerne McFoul schrieb, weil er in der Russischen Föderation zur Persona non grata erklärt wurde, wegen aktiver persönlicher Beteiligung an einer Regime Change Operation in Moskau. Neben leitender Funktionen in den üblichen verdächtigen Organisationen wie National Endowment for Democracy, Human Rights Watch und der Carnegie Stiftung, ist der nun auch Direktor eines an die Stanford Universität angeschlossenen Instituts, an dem sich auch der „Ende-der-Geschichte“-Fukuyama (Der Link ist keine Empfehlung, sondern dient der Information für jüngerer Leser, die die damaligen Diskussionen nicht miterleben konnten und auf die Schnelle habe ich jetzt nichts besseres gefunden) herumtreibt. Fukuyama, der ebenfalls eine Fototermin mit der Bouletten-Prinzessin hatte, ist hier deshalb erwähnenswert, weil Weißrussland als sozialistischer Staat schon aus ideologischen Gründen diesem Märchenonkel des Neoliberalismus ein Dorn im Auge ist und er somit zu der Gästin psst wie die Faust aufs Auge.
„McFoul“ als alter Hase in Sachen Regime-Chance-im-postsowjetischen-Raum führte sie angemessen in die Kreise um sein Institut ein:
Erinnert sich noch jemand an den unfreiwilligen Witz, den Biden gemacht hat: „Wie würde die Welt wohl Amerika sehen, wenn sie sich direkt in die Wahlen anderer Länder einmischen würden?“
Wie Pepe schon sagte: kognitive Dissonanz!
Dass die zum Luxus-Handpüppchen mutierte Hausfrau einen zweiwöchigen USA-Trip mit Besuch im Weißen Haus geschenkt bekommt, ist ein weiteres, nicht zu vernachlässigendes Zeichen, dass die Invasionsplanungen Anfang nächsten Jahres ganz oben auf er Liste stehen!