Worte, nichts als Worte. Und Gesten

Worte bestimmen die Wahrnehmung zu einem sehr erheblichen Teil.

Wie man die Welt wahrnimmt. Aber es geht sehr tief, sogar, wie man sich selber wahrnimmt hängt nicht unerheblich von Worten ab.

Auf Sky-News hörte ich heute (29.06.21) in einem Bericht über die Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas einen Satz, der die Außenpolitik der NATO perfekt beschreibt:

„It is getting harder and harder for democracies to compete with China!“

Man kann den Satz umformulieren in „Es wird für die Nationen, die das letzte halbe Jahrtausend Imperialismus betrieben haben und skrupellos die Welt plünderten zunehmend schwieriger, so weiter zu machen da auch ihre Führungsmacht USA der Volksrepublik China nicht gewachsen ist.“

Aber man bezeichnet sich nicht als Imperialist, man bezeichnet sich als „Demokratie“ und schon hat man jedes Recht zu allem, wovon man im Grunde weiß, dass es Unrecht ist.

Mali, die Bundeswehrsoldaten, die angegriffen wurden, sind ein weiteres perfektes Beispiel.

Die Deutsche Welle bezeichnet Mali als „Krisenstaat“.

Mali war ein normales, friedliches Land, das über das übliche Maß hinaus, wie es in allen Ländern der Fall ist, keine Probleme hatte.

2011 bildet die Elite der NATO sich ein, sie müssten Libyen zerstören. Im Zusammenhang damit fluteten sie Nordafrika mit ihren islamistischen Söldnern. Beide Aktionen zerstörten die politisch-gesellschaftliche Tektonik der Region.

Und diese Entwicklung griff auf Mali über und riss das Land in den Sog der Nachwirkungen des NATO-Angriffes auf Libyen hinein.

Deutsche Medienkonsument*innen glauben im Zusammenhang mit Mali: „Ach ja, Afrika, dort ist ja alles so schlimm!“

Unter dem Vorwand, Terrorismus zu bekämpfen, invadieren französische und deutsche Truppen nach Mali. Die selben Medienkonsument*innen fühlen sich wohl. Man hilft den armen, die sich ja nicht selber helfen können.

Dahinter steht jedoch nur: die französische Atomindustrie ist von Uran aus Mali abhängig. Die Folgen des NATO-Krieges gegen Libyen bringen die Versorgung mit billigen Uran in Gefahr, darum etablieren Deutschland und Frankreich eine Besatzungsmacht, um die Lieferketten sicher zu stellen.

Lieferketten, eines der aktuellen Lieblingsworte von Politik und Medien. Lieferketten sichern, Terrorismus bekämpfen, Demokratie bringen. Dafür dürfen „wir“ alles.

A. Krampf-Knarrenbauer lamentiert: „Wenn wir nicht dort sind, wer sorgt denn dann überhaupt noch für Stabilität?“

Die Verursacher des Problems treten als Lösung auf.

Letzte Woche hat die britische Regierung eine Provokation gegen Russland im Schwarzen Meer angeordnet und begründet das damit, dass Ihrer Majestät Nation die Rückkehr der Krim in die Russische Föderation nicht anerkennt und angekündigt, auch zukünftig derlei Provokationen zu planen.

Großbritannien spielte auch damals, im Krimkrieg des 19. Jahrhunderts, eine sehr üble Rolle.

Es wird provoziert, dann werden Rückzieher gemacht, dann kommt der nächste Nadelstich usw. Es werden seitens der NATO überdimensionierte Truppenübungen im Schwarzen Meer durchgeführt. Da die NATO im Schwarzen Meer nichts zu verteidigen hat, sind das ganz klar Angriffsübungen.

Ich halte die Wahrscheinlichkeit immer noch für sehr hoch, dass hier Provokationen niedrigerer und höherer Intensität Spannungen aufrecht erhalten sollen, bis Anfang nächsten Jahres die eigentliche Eskalation folgt!

Das Volk unterhält man zugleich mit Regenbogenfahnen, künstlichen Konflikten mit Ungarn, man solidarisiert sich in Gestalt einer im Voraus angekündigten wohlfeilen Geste auf dem Fußballfeld mit England, um eine „Zeichen gegen Rassismus“ zu setzen?

Schön, es ist Mode, „Zeichen gegen Rassismus zu setzen“, „Haltung zu zeigen“ und Regenbogenfähnchen und -binden zu tragen.

Es bedeutet aber gar nichts, solange die NATO überall Kriege führt, Regime-Change-Subversionen betreibt und Entwicklungen behindert.

Es is eine leere Geste, um seinen Marktwert zu unterstützen.