Dann hangle ich mich gleich an Schostakowitschs Sinfonie entlang weiter.
Die beginnt… äh … völlig überraschend mit dem ersten Satz – ? – ihr wisst, was ich meine – mit dem „de profundis“, „aus der Tiefe rufen wir“, die verzweifelte Anrufung Gottes durch den Katholiken, wie Federico Garcia-Lorca es verstand. Ein Teil der katholischen Liturgie. Federico Garcia-Lorca, der innovativste spanische Dichter des XX. Jahrhunderts, hatte davon seine ganz eigene Vorstellung.
Der russische Tonmeister bettet das Gedicht als ersten Satz seiner 14. in eine monotone Düsternis, die geradezu Furcht erregt.
Da kann ich als Schauspieler doch wahrhaft froh sein! Meine Aufgabe besteht darin, dass südländisch-groteske, welches sich durch die Lyrik Garcia-Lorcas zieht, zum Klingen zu bringen!
Federico Garcia Lorca
aus: Dichtung vom Cante Jondo, 1921
Eingedeutscht von Enrique Beck