Der Globale Süden, das, wer es noch nicht weiß, ist keine Himmelsrichtung, es ist der Gegensatz zum Wertewesten.
Bis zum Ende der UdSSR 1991 orientierte man sich im Wesentlichen an Maos Drei-Welten-Theorie, da diese in modifizierter Form von den UN übernommen wurde. Doch verschwand die zweite Welt mit dem Ende der UdSSR, die USA rissen die Weltherrschaft an sich und beteiligten ihre europäischen Satelliten als zweitrangige nach ihnen daran, höherrangig beteiligten sie und beteiligen noch ihren westasiatischen Brückenkopf Israel.
Gegenwärtig ist die Welt zweigeteilt. Der eine Teil, der Wertewesten, heute USA, EU und Israel, dünkt sich Herr der Welt und was sonst noch ist als seine Untertanen.
Der Rest, der zweite Teil, das ist der Globale Süden!
Bereits 1991, die UdSSR war eben erst aufgegeben worden, der Ostblock eben erst aufgelöst, da statuierte die NATO anhand des Irak ein Exempel. Sie demonstrierten, dass sie jedes Land der Welt vernichten können, wenn sie wollen, compliance würde jedem gut anstehen, dem sein Leben lieb ist.
Amerikanisches und deutsches Dummvieh auf 2 Beinen hatte man freilich eingelullt mit: man müsse Kuwait befreien, wo Saddams Schergen Babies aus Inkubatoren holten und auf den Boden knallten, damit sie zerplatzen.
Die Deutschen waren im Höhenflug! Deutschlands Politik hatte ihn fast im Alleingang besiegt, so fühlten sie sich, den bösen Kommunismus!
Die Befreiung des Imperialismus von organisiertem Widerstand- hiesajuchee! – ward erreicht, die natürliche Ordnung wiederehrgestellt!
Die selbst-deklarierte moralische Überlegenheit des Wertewestens mit den USA an der Spitze, den Israelis als Partner und Deutschland als servilsten Follower der USA, beweisen zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheiten vergossene Krokodilstränen über den Holocaust, der im Zuge dessen zur validen Grundlage kommender Kriege erkürt wurde.
Innerhalb des Wertewestens wird diese moralische Überlegenheit nicht in Zweifel gezogen. Man hält sich für den höher entwickelten Teil der Menschheit und reserviert sich das Recht, dem Rest der Menschheit Mores mit Bomben, Drohnen und Panzern zu lehren.
30 Jahre lang, 1991 bis 2011, herrschte der Westen unwidersprochen mit Bomben, Drohnen und Panzern. Auch mit Geld, aber das Geld war unterfüttert mit Bomben, Drohnen und Panzern.
Erst nach 2011, nach der Vernichtung Libyens und der katastrophalen Destabilisierung Nordafrikas begann zaghaft Widerstand.
Ausgerechnet Politik und Publizistik des Wertewestens verbreiten Behauptungen, die Rede Xi Jinpings auf der Feier zum 100. Bestehen der Kommunistischen Partei Chinas wäre „Kriegsrhetorik“ gewesen. Über Drohungen wird fabuliert.
Xi hatte klargestellt, dass die Volksrepublik China eine Stärke erreicht hat, die sie in die Lage versetzt, jeden Invasor zurück zu werfen.
Bezeichnet man die Ausführungen Xis als „Drohungen“, so ist das auf Vorstadtebene übersetzt: Eine Kleinfamilie sperrt die Türen ihres Einfamilienhauses ab; die Presse meldet: „Kleinfamilie droht Einbrechern mit Verschließen der Türen!“
Westliche Politiker geifern von Menschenrechtsverletzungen, die sie bisher nie beweisen konnten.
Die Hundertjahrfeier in Beijing begleitet der Wertewesten mit den üblichen Gift und Galle.
Der Grund liegt auf der Hand.
Die Feier zur Gründung der Kommunistischen Partei Chinas am 01.Juli1921 ist ein Ereignis von gewaltiger historischer Bedeutung, die im Globalen Süden leicht verstanden wird, im Wertewesten aber scheitert die Begriffsbildung an der Ignoranz der Arroganz.
100 Jahre benötigten die chinesischen Kommunisten, China erst aus unvorstellbarem Elend herauszuführen und dann zu einer Weltmacht aufzubauen.
Pakistans Premierminister Imran Khan war der Gratulant, der die wahre Bedeutung dieser Hundertjahrfeier am klarsten formulierte:
“The CPC is a unique model. Up until now, we were told that the best way for societies to improve themselves is the Western system of democracy. What the CPC has done is that it has brought this alternative model. And they have actually beaten all Western democracies in the way they have brought up merit in their society.”
„Die KPC ist ein einzigartiges Modell. Bis jetzt wurde uns gesagt, dass der beste Weg für Gesellschaften, sich zu verbessern, das westliche System der Demokratie sei. Was die KPCh getan hat, ist, dass sie dieses alternative Modell gebracht hat. Und sie haben tatsächlich alle westlichen Demokratien in der Art und Weise, wie sie Wohlstand in ihrer Gesellschaft verwirklicht haben, geschlagen.“
Sportvergleiche sind beliebt, also bringe ich hier auch einen an. Fußball mag ich nicht, ich nehme ein Feld des Sports, das in China eine ganz eigene Tradition hat. Westliche Politiker und westliche Journaille, die der Volksrepublik China Lehren über Menschenrechte erteilen wollen und Xi Jinping Kriegsrhetorik vorwerfen, verhalten sich wie der drogensüchtige Hinterhofschläger, dessen Kampferfahrung darin besteht, 12 bis 14-jährigen das Taschengeld abzutrotzen und der dann einem Boxprofi, der gerade seinen 3. Weltmeistertitel gewonnen hat, erklären will, wie er sich verhalten muss, um fair zu kämpfen.