Der Progressivismus, der ein Rückfall in die präzivilisatorische Gesellschaft ist

Ich habe mich nie für Hubert Aiwanger interessiert, ich weiß nichts über ihn, außer, dass er Söders Vize ist, ich kenne seine Politik nicht.

In den letzten Wochen ist Aiwangers Name öfter aufgetaucht als sonst. Ich konnte aus der Presse verfolgen, dass er mit der Monika Gruber gegen die Wärmepumpenpläne der Grünen in Erding demonstriert hatte, die Gruber hat sich dann aber aus dem Staub gemacht, ehe die Kundgebung in München auf der Theresienwiese stattfand, hat mich nicht interessiert, warum, der Aiwanger hat weiter gemacht.

Einen ersten Schock habe ich bekommen, als ein Bündnis aus SPD, Grünen, Linken, einer dubiosen Studentenpartei namens Volt, Gewerkschaften, zahlreichen staatlich finanzierten Gutmenschenvereinen und weiteren als Gegenkundgebung einen Marsch auf die Feldherrnhalle durchführten.

Offiziell hieß das Kundgebung am Odeonsplatz, aber das ist eben der Platz vor der Feldherrnhalle und die Reden wurden von der Feldherrnhalle heruntergeschmettert.

1923 war der vom Mussolinis Marsch auf Rom inspirierte Marsch auf die Feldherrnhalle Hitlers erster Versuch, die Macht an sich zu reißen. Damals sah das so aus:

Diesmal war es ähnlich nur zeitgemäß, die Anführerin war Katharina Schulze.

Ein Regierungsaufmarsch an diesem historischen Ort gruselt mich. 4000 Teilnehmer sollen es gewesen sein. Bedenkt man, dass bayerweit aufgerufen wurde von SPD, Grün, Verdi, DGB und den weiteren Vereinen, so waren das beruhigend wenig. Augenscheinlich nur Partei- und Organisationsmitglieder, die es sich aus Karrieregründen unmöglich leisten können, dort nicht gesehen worden zu sein.

DAs nächste it Aiwanger, was mir auffiel, war, dass er eine Veranstaltung durchführen wollte, wofür der das Backstage gebucht hatte. DAs Backstage kündigte ihm kurz vor Termin. Die Begründung, so hörte ich, war, dass Aiwanger in Erding sagte: „Holen wir uns die Demokratie zurück!“

Ich habe allerdings auch nicht verstanden, warum die Freien Wähler das Backstage gebucht hatten.

Das Backstage ist ein Club mit Biergarten, der sich für unfassbar tough und Zentrum der Subkultur bewirbt. De facto sind sie freilich die üblichen linksgrün versifften Spießer in schwarzer Lederjacke, mit Piercings und Tattoos, oft ungewaschen, nach Bier und Haschisch stinkend und die Frontansicht des Ladens sieht heute so aus:

Ein Ort, an dem man sich für ganz besonders hardcore Anti-Establishment hält, wenn man sich blau-gelb gibt und am Haupteingang ein Transparent aufstellt, das die Besucher mit der Ansicht begrüßt, Putin sei in ihrer tiefgründigen Analyse eine Mischung aus Hitler und Stalin.

Anders ausgedrückt: die sind dort so Alkohol- und Drogen-verblödet, dass man den Ort besser meidet!

Entsprechend fragt man sich natürlich schon, was Aiwangers Leute sich dabei gedacht haben, ausgerechnet diesen Ort für ihre VA zu wählen.

Bisher habe ich über das Thema Hubert Aiwanger nicht geschrieben, weil es mir egal ist. Eine bayrische Regionalpartei, die das Label konservativ hat, deren Programm ich nie gelesen habe, macht irgendwas.

Doch dann hat dieser Tage die Süddeutsche Zeitung den Vogel abgeschossen: der 1971 geborene Hubert Aiwanger habe, so liest man, als 17-jähriger ein antisemitisches Flugblatt in seinem Schulranzen gehabt! Die SZ scheute keine Mühe, sie ließ sogar ein forensisches Gutachten anfertigen, auf welcher Schreibmaschine das Pamphlet getippt worden sei!

Die übliche Mischpoke spotzt Gift und Galle und kocht die Sache in social media so hoch wie sie können.

Der Harvard-studierte Professor Lauterbach entblößt sich als Figur, die nicht weiß, wie man Auschwitz schreibt:

Das nach ihren eigenen Kriterien amtlich bestätigte dämliche Stück Hirnvakuum tat sich gleich mit mehreren tweets hervor:

Was offensichtlich nach hinten losging, denn ihr Wochenende auf X endete mit der Opferhaltungs-Heulsuserei und dem schmutzigen Denunziantentum, für das sie bekannt ist:

Was Leute sind, die Aiwanger verteidigen, kann ich nicht beantworten. Aber ich kann sagen, was Leute sind, die diese Kampagne gegen Hubert Aiwanger fahren:

sie sind Primaten, die in der präzivilisatorischen Welt der Blutrache leben!

Sie sind intellektuell und kulturell vor der Antike anzusiedeln!

Denn seit der griechischen Antike, in der chinesischen Antike sogar noch vorher, konstituiert sich Zivilisation durch persönliche Entwicklung der Einzelnen in einer Gesellschaft, wodurch die Gesellschaft als Ganzes eben genau das wird, eine Zivilisation!

Die Dialektik von Schuld und Sühne zieht sich durch die gesamte griechische Dichtung. Erst vor kurzem erwähnte ich den Tantaliden-Komplex, wie die Schuld des Stammvaters Tantalos immer neue Schuld nach sich zieht, die ganze Generationen und Völker in den Abgrund reißt, bis Vergebung aus dem Geiste der Vernunft diesen Teufelskreis durchbricht und die Kette des Katastrophalen dadurch endet.

Die gesamte Lehre des Christentums lässt sich auf eine einzige Formel zusammenfassen: jeder Mensch lädt in seinem Leben Schuld auf sich, genau darum steht es keinem einzigen Menschen, sondern einzig und alleine Gott zu, über einen Menschen ein Urteil zu fällen, ihn zu verdammen oder ihm zu vergeben.

„Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!“ so spricht der Herr Jesus Christus, Sohn Gottes!

Die klassische Dramatik des Abendlandes, Shakespeare, Schiller, Christian Dietrich Grabbe, Heinrich von Kleist, Lord Byron und selbstverständlich das Herzstück der deutschen Theaterliteratur schlechthin, Goethes Faust, um nur wenige zu nennen, die mir gerade spontan einfallen, befassen sich vor allem anderen mit dieser Thematik, ganz zu schweigen von der Oper, Wagner, Strauss, Verdi, Puccini…

Die Werke Tolstojs und Dostojewskijs drehen sich exakt darum, die Formulierung Schuld und Sühne ist sogar der Titel von Dostojewskijs mitgelesenem Roman.

Kommen wir in die Gegenwart. In die Ethik des modernen Rechtssystems. Das baut generell auf dem Gedanken der Rehabilitation auf.

Im Amerikanischen sagt man: „Everybody deserves a second chance!“

In der kommunistischen Rechts-Literatur taucht das auf in der Formulierung: „Einen Fehler macht jeder. Ein wiederholter Fehler ist eine Linie!“

Jede Zivilisation geht davon aus, dass Menschen unvollkommen sind und Fehler begehen. In zivilisierten Gesellschaften auf allen Kontinenten, voneinander unabhängig, wurden genau darum Kriterien entwickelt, die sich damit befassen, Schuld zu bewerten und angenommen, dass Menschen aus ihren Fehlern lernen, wodurch Fristen festgelegt sind, nach welchen Schuld als überwunden angenommen werden kann, sofern sie eben kein weiteres Wiederholungsmuster aufweist.

Ausgenommen werden nur besonders schwere Vergehen wie Mord. Nun hat aber Hubert Aiwanger niemanden ermordet, er hat ein Flugblatt in seinem Schulranzen gehabt.

Ich habe das Flugblatt nicht gelesen, es interessiert mich nicht, was ein 17-jähriger Gymnasiast für Scheiße quirlt.

Das ist auch ein Alter, in dem ein Mensch vor allem Spiegel seiner Umwelteinflüsse ist und kein ausgereifter, eigenständiger Charakter!

17 ist exakt das Jahr, in dem ich selber begonnen hatte, politisch aktiv zu werden. Ich bin etwas älter als Hubert Aiwanger, Jahrgang 1965 und ich habe als Siebzehnjähriger bewusst, beabsichtigt und gezielt Anschluss an die extreme Linke gesucht!

Das hat bis heute schädigende Auswirkungen auf mein Leben, obwohl ich mit Sicherheit behaupten kann, ein in fast jeder Hinsicht anderer Mensch zu sein, als damals!

Man entkommt seiner Vergangenheit nicht, das ist auch gut so!

Aber diese Kampagne gegen Hubert Aiwanger ist die ekelerregende, moralisch in der untersten Schublade angesiedelte Ausbeutung von der Existenz des Antisemitismus und seiner Kulmination in Auschwitz!

Ich habe darüber schon einmal geschrieben: Leute, die so etwas ausschlachten, weil sie sich einen Vorteil daraus versprechen, sind der selbe kranke Abschaum, wie die Antisemiten selbst, sie sind deren Spiegelbild, sie brauchen Antisemitismus als Voraussetzung ihrer eigenen Existenz!

Und hier geht es ausschließlich darum, jeden Strohhalm zu nutzen, den die linksgrün Versifften zu fassen bekommen können, in der bayrischen Landtagswahl nicht unterzugehen!


Nachtrag:

Die Chefmigrantin der SPD ist in ihrer Hetze gegen diejenigen, die sie aufgenommen, mit dem Geld der Steuer- und Beitragszahlungen genährt und ihr eine Schulbildung geschenkt hatten, sogar in der ersten Fassung eines tweets viel weiter gegangen, so dass sie ursprünglich die Grenze in das Justiziable weit überschritten hatte: